Dienstag, 26. Februar 2013

Ankerwinsch eingetroffen

Montag, 25. Februar 2013, Panama City, La Playita, Christine wieder zurück, Ankerwinsch eingetroffen

Den Vormittag verbringe ich an Bord. Stehe schon um kurz nach sieben auf, um nach dem Frühstück in Ruhe dem cruisers net auf Kanal 74 zuzuhören, das heute fast eine Stunde dauert. Es gibt viel Interessantes über die Gegend, vor allem, wo man was bekommt. Die Sektion „help and advice needed“ dauert am längsten. Hier wird u.a. nach Bushaltestellen, Taxitarifen oder Transportmöglichkeiten aus anderen Ländern hierher gefragt. Immer gibt es Segler, die längere Zeit an einem Ort wie diesem sind und sich sehr gut auskennen. Freue mich geradezu, keine beglaubigte Fotokopie von der amerikanischen Botschaft zu benötigen. Ein paar sailors erzählen, dass sie dafür pro Seite (!!) 50 Dollar bezahlt haben.

Mittags setze ich mich vor den laptop und schaue in die webkamera der Miraflores Locks. Nach einer halben Stunde sehe ich die Alua mit Christine an Bord in die erste Schleuse einfahren. Ich mache jede Menge sreenshots, über die sich Nelly und Peter hoffentlich freuen. Gerade, als sie wieder herausfahren, bekomme ich eine email und gleich darauf einen Anruf von Arturo auf Kanal 74, dass unsere Ankerwinsch eingetroffen ist. In 15 Minuten könne er am Dinghydock sein. Also schmeiße ich das Rib ins Wasser und düse los. Das Meer ist spiegelglatt und das Boot geht ab wie Schmidt’s Katze. Nur fliegen ist schöner. Wirklich phantastisch, wie flott man damit unterwegs sein kann. Sobald es in Wellen geht, muss man allerdings aufpassen und Gas wegnehmen. Fühle mich wie ein kleiner Junge, der Spaß an seinem neuen Spielzeug hat.

Die schwere Kiste in das Dinghy zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Das Ding wiegt bestimmt 30 Kg und ist ganz schön unhandlich. Aber schließlich habe ich das Paket mit Hilfe des Davits sicher an Bord gebracht. Zunächst soll die neue Winsch, eine Quick Antares 1500 Watt, nur als Reserve mitfahren. Ich hoffe, dass die alte Lofrans mit den neuen Batterien nun auch noch einige Ankermanöver durchhält. Aber es ist schon ein gutes Gefühl, einen Ersatz an Bord zu haben. Allerdings ist es nicht so ganz einfach, so ein großes uns schweres Paket an Bord unterzubringen. Schließlich landet das Ding in der „Werkstatt“, unserer kleinen Kammer an Steuerbord, wo es auf der unteren Bank festgeschnallt wird.

Kurze Zeit später Anruf der Alua auf 74. Sie sind eine Meile vor dem Ankerplatz und haben die Santinas schon zusammen mit den Leinen und Reifen am Balboa Yachtclub abgesetzt. Das erschien ihnen wegen des Gepäcks, das die beiden dabei haben (sie fliegen nämlich übermorgen von hier nach Hause), einfacher zu sein, als das hier mit dem Dinghy zu erledigen. Ich „fliege“ ihnen mit dem Dinghy die letzte halbe Meile entgegen und zeige ihnen den Weg zum Ankerplatz, wo direkt neben uns ein schönes Plätzchen frei ist. Ich mache an der Alua fest und nach dem Ankern trinken wir zusammen einen Pazifik-Sekt. Dabei erzählen Nelly, Peter und Christine, dass ihre Passage ganz anders gewesen sei, als die der Gipsy. Sie sind zwar auch im Dreierpäckchen in die Schleusen gegangen, allerdings als Außenboot. Der Mittelschiffsskipper war wohl nicht so beschlagen und auch die Advisor hatten offenbar nicht das Format der unsrigen, denn ihr Paket fuhr immer schräg in die Schleuse, was extreme Mühe an den langen Panamaleinen machte, die drei Schiffe mittig und gerade in der Kammer zu halten.

Wir werden nun wohl noch einige Tage hier bleiben, denn vorerst gibt es keinen Wind auf der Strecke nach Galapagos. Und ohne Wind wollen wir die 900 Meilen nicht angehen. Ansonsten ist hier nicht mehr viel zu erledigen. Etwas Besichtigungsprogramm, frische Lebensmittel auf dem Markt kaufen, den Dieseltank füllen. Das wär’s dann eigentlich. Was tatsächlich passiert, werde ich an dieser Stelle berichten.

Folie1

Die Alua fährt rechts außen (in Fahrtrichtung) im Dreierpaket in die erste Kammer der Miraflores Schleuse.

Folie2

 Folie3

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Ein ziemlich großes und schweres Paket, das da angeliefert wird

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Mit Hilfe des Davits und einer Talje kommt die neue Ankerwinsch an Bord.

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Einmal reinschauen, wie das ganze aussieht. Das Oberteil mit Trommel packe ich aus um zu checken, ob wirklich der richtige Kettenkranz geliefert worden ist. Ich trage das Ding aufs Vorschiff und lege die Kette um die “Gypsy”, wie das so schön im englischen heißt. Passt. Dann wird alles wieder eingepackt und unter Deck verstaut.

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