Montag, 30. November 2015

Heimaturlaub

Samstag, 28. November 2015. Flug von Singapur nach Zürich, Geburtstagsfeier, spät ins Bett

Um Halb acht mit dem Taxi zum Flughafen. Wir hatten schon online eingecheckt und die Schalter sind leer, so dass auch unser Gepäck ruckzuck abgefertigt ist. Die beiden Flüge à jeweils etwa 7 Stunden sind problemlos und dank des super Videoprogramms auch kurzweilig. Der Start in Dubai verzögert sich um eine Stunde, weil nur eine runway zur Verfügung steht, aber in Zürich kommen wir dann mit nur 30 Minuten Verspätung an. Allerdings müssen wir fast eine halbe Stunde auf unser Gepäck warten. Im Samstagabendbetrieb zieht es sich ganz schön, bis so ein vollgepackter A380-800 entladen ist.

Irmgard holt uns dankenswerterweise ab. Die Temperatur ist knapp über Null Grad, es liegt etwas Schnee, und schon auf dem Weg zum Parkhaus bekommen wir einen Eindruck von der frischen Luft, in der wir uns hier in den nächsten Wochen bewegen werden. Nach lokaler Zeit ist es jetzt 2130, aber nach Singapur-Zeit immerhin schon 7 Stunden später. Es gibt eine müde Phase, aber das ändert sich spätestens, als wir noch bei Christines Bruder zur Geburtstagsparty vorbeischneien. Schließlich ist es Halb zwei, als wir unsere Wohnungstür aufschließen. Das ist nach unserer inneren Uhr ja bereits Halb neun und wir sind nun schon 26 Stunden auf den Beinen. Aber die Müdigkeit ist zumindest vorübergehend verflogen und wir fangen schon mal an, die Reisetaschen auszupacken und die Wohnung vom Storage- wieder in den Wohnmodus zu versetzen. Um Vier Uhr liegen wir dann doch im Bett.

Nach 5 Stunden Schlaf sind wir schon wieder auf den Beinen. Ich gehe zu Fuß zur Jet-Tankstelle und kaufe im Billa-Shop alles für ein gutes Frühstück ein. Am besten sind die Brötchen, die wir in dieser Qulität eigentlich gar nicht auf unseren Reisen gefunden haben. Auch in Australien gibt es in der Regel nur das weiche Weißbrot.

Dann wird die Wohnung auf Advent getrimmt, Post sortiert und abgelegt, das Auto probeweise gestartet (springt sofort an, nach immerhin fast 2 Jahren Stillstand) und ein bisschen häuslicher Kleinkram erledigt. Bis auf unseren Kaffeeautomaten, bei dem die Wasserpumpe streikt, ist in der Wohnung alles in Ordnung, und sauber ist sie auch dank Irmgards Einsatz in der letzten Woche.

In den nächsten Tagen gibt es noch einige Dinge zu organisieren, Ersatzteile zu bestellen (nicht so viel, dieses Mal) und dann freuen wir uns einfach auf die Advents- und Weihnachtszeit, die wir nun mal wieder in der Heimat verbringen. Anders, als manchen unserer Seglerfreunde, machen uns die kalten Temperaturen nichts aus (auch wenn wir uns erst wieder an Socken, feste Schuhe, lange Hosen und dicke Jacken gewöhnen müssen), sondern wir freuen uns jetzt auf die frische Luft, Schnee, Weihnachtsmärkte mit Punsch und Glühwein (kann man ja wohl nicht mehr Sundowner dazu sagen), Verwandte und Freunde. Und wisst Ihr, worauf ich mich noch freue? Eine Schreibpause. Vielleicht verfasse ich am Ende des Jahres noch mal ein Resumé mit etwas Statistik und einer Bewertung des letzten Jahres, vielleicht aber auch nicht. Ende Januar wollen wir jedenfalls wieder gen Australien entschweben. Und dann geht es hier an dieser Stelle wieder weiter.

Einstweilen danken wir allen Lesern für die treue Begleitung auf dieser Reise.

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Samstag, 28. November 2015

Singapur Hop Off

Freitag, 27. November 2015, Singapur, 3. Tag

Unser erster Weg führt wieder zum Busterminal. Diesmal nehmen wir die Blaue Linie und fahren zuerst zum „Gardens by the Bay“, wo wir einen anderthalbstündigen Stop einlegen und den großen Park mit den Supertrees besichtigen. Wir merken die beiden letzten Tagen schon jetzt am Vormittag in den Knochen und sind froh, als wir wieder im Bus sitzen. Am Singapore River machen wir den nächsten Halt, wandern etwas am Ufer entlang und essen dann zu Mittag in einem netten open air Lokal. Schon wieder sind wir froh, dass wir uns hinsetzen können.

Anschließend durch das älteste Shopping-Center der Stadt, wo wir ein paar T-Shirts einkaufen und uns eine 40 minütige Fußreflexzonenmassage gönnen, die erstens fast schmerzhaft, zweitens ziemlich wirkungsvoll und drittens ziemlich kurzweilig ist, weil sich der Masseur als interessanter Gesprächspartner herausstellt. Wir hatten ja schon gedacht, dass hier alle Menschen viel Geld verdienen müssen, um sich die Preise für Autos und Wohnen leisten zu können. Ein Auto braucht ja nicht jeder und Wohnraum scheint es auch billigen zu geben, denn sonst käme unser Masseur ja wohl niemals über die Runden. Die 40 Minuten kosten nämlich nur 20 Euro.

Noch mal Bus, nochmal ein anderes Viertel, dann Zwischenstop im Hotel. Wir brauchen eine Pause.

2 Stunden später wieder los, die Lasershow am Wealth Fountain, dem größten Springbrunnen der Welt, steht noch auf dem Programm. Auf dem Weg dahin essen wir zu Abend und schlendern durchs Suntec Shopping-Center, wo ein cleverer Kosmetiker versucht, uns von einer supertollen Hautcreme zu überzeugen. Die Wirkung rund um Christines rechtes Auge ist tatsächlich deutlich sichtbar, kleine Fältchen verschwinden nach ein paar Minuten. Doch letztlich kann uns auch der Black Friday Rabatt und Manager’s Discount von zusammen 50 Prozent nicht überzeugen, immer noch 500 Dollar für das Zeugs auf den Tisch zu legen, selbst wenn die Packung für ein halbes Jahr reicht. Um Neun sind wir im Hotel zurück. Morgen liegen alles in allem noch mal 21 Stunden Reisezeit vor uns.

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Die Supertrees im Gardens by the Bay

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Und Buddha geht es auch gut

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Jede Menge Restaurants, Bars, Pubs, hier am Singapore River. Die meisten haben aber erst am Abend geöffnet

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Fahrradrikschas sieht man auch hin und wieder, aber nicht sehr häufig

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Lasershow am größten  Springbrunnen der Welt

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Freitag, 27. November 2015

Singapur Hop On

Donnerstag, 26. November 2015, Singapur mit dem Hop on Hop off Bus.

Nach einem kräftigen Frühstück mit Mini Pellkartoffeln, Bohnen, Mais, Würstchen, Rührei, Toast, Obst, usw. machen wir uns um 9 Uhr auf den Weg. Wir kaufen uns Zweitageskarten für die Hop-on-Hop-off-Busse und fahren heute insgesamt 3 verschiedene Routen, die jeweils etwa 1 Stunde (reine Fahrzeit) dauern.

Längere Stationen machen wir im Botanischen Garten (Weltkulturerbe), in little India (wo wir ausgesprochen gut, günstig, scharf und in stickiger Luft zu Mittag essen), in China Town, und schließlich am ausgiebigsten in der Mega-Shopping-Meile Orchard Road. Das Niveau ist absolut High-End, also sagen wir mal, Kö-Klasse, nur mindestens 10 mal so groß. Viele Labels sind mit mehreren Shops vertreten. Tag Heuer hat bestimmt 5 eigene Filialen und Gucci und Konsorten stehen dem nicht nach. Überall zwischendrin Lokale, Restaurants, Imbissbuden aller Qualitätsklassen. Zu Abend essen wir in einem Edel-Sushi, richtig fein und richtig gut. Wir laufen den ganzen Weg zurück, am Hotel vorbei und noch in die Haji Lane (erstes Foto von gestern), wo es uns tagsüber schon so gut gefallen hatte. Jetzt um 21 Uhr ist richtig was los und wir trinken noch ein Bier. So, wie gestern, sind wir gegen 22 Uhr wieder im Hotel zurück, hundskaputt und ziemlich erledigt.

Auch heute hat uns die Stadt wieder völlig in Bann geschlagen. Verwundert hatte uns schon gestern, dass es offenbar keine Staus und Verkehrsprobleme gibt. Für eine Millionenstadt doch wohl ungewöhnlich. Man erreicht das mit drei Maßnahmen: Autos werden mit Importzöllen von über 100 Prozent richtig teuer gemacht. Zweitens werden nur so viele Neuwagen zugelassen, wie alte abgemeldet werden (die Gebrauchtwagen gehen in andere Märkte), das entsprechende Papier dafür muss man nach 10 Jahren wieder neu und teuer kaufen. Drittens gibt es in der Stadt ein adaptives Roadpricing, das jedes Fahrzeug erfasst. Zu Stoßzeiten ist das Befahren bestimmter Strecken teurer. Alles in allem ist Autofahren hier zwei- bis dreimal so teuer, wie in vergleichbaren Großstädten. Und wie man sieht, wirkt das System sehr gut.

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Im Botanischen Garten

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Überall sieht man Sportler, nicht nur hier, sondern in der ganzen Stadt

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Hier in Little India essen wir zu Mittag. Sehr gut, günstig, scharf. Allerdings ist die Luft, die auch draußen schon schwül und warm ist, ziemlich drückend hier drin

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Ein excellenter Verkäufer in einem indischen Klamottenladen. Einen Maßanzug kann er mir trotzdem nicht aufschwatzen

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Hauptstraße durch Little India

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Schmucker Portier vorm Raffles Hotel

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In China Town

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Im Innern einer Pagode

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Im Innern eines Hotels (nicht mehr Chinatown, sondern Financial District)

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In der Schweiz sind es bunte Kühe, hier sind es Hippos

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Hier gibt es sogar einen Glashütte-Flagship-Store. Die Uhr rechts im Bild kostet 182.400 Singapur Dollar, also etwa 120.000 Euro. In dieser Stadt ist viel Geld vorhanden. Eine 150 qm Wohnung in guter Lage und mit schöner Aussicht kann gerne mehr als 6 Millionen US-Dollar kosten, wie uns die freundliche “Hop-on-hop-off-Stimme” aus unseren Ohrstöpseln verrät

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In der Orchard Road

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Absacker in der schönen und kleinen Haji Lane. Hier sind wir schon ziemlich erledigt.

Donnerstag, 26. November 2015

Singapur

Mittwoch, 25. November 2015. Wir landen in Singapur

Der Flug geht pünktlich ab und landet auch wie geplant. Die gut sieben Stunden sind aber anstrengend, weil wir mal wieder nicht schlafen können, wenn auch kurzweilig wegen des ausgesprochen großen Videoangebots, sogar oft mit deutscher Synchronisierung. Ich schaue u.a. den – wenn mich nicht alles täuscht – 5. Teil von Mission Impossible.

Auf dem Flughafen in Singapur klappt auch alles reibungslos. Damit wir das Taxi zum Hotel bezahlen können, tauschen wir erst mal Euros in Singapurdollars, der übrigens auf das Prozent genau gleich getauscht wird wie der Australdollar. Dann fragt uns die nette Dame in der Wechselstube, ob wir auch gleich eine SIM-Karte wollen. Nee, eigentlich lohnt das doch nicht für 3 Tage. Aber man kann ja mal fragen, was die kostet. Umgerechnet 10 Euro mit sage und schreibe 100 GB Datenvolumen. Ok, die nehme ich.

Um kurz nach neun Uhr sind wir bei unserem Hotel, aber es ist noch kein Zimmer frei. Also erkunden wir mal auf Schusters Rappen die nähere Umgebung, sind allerdings nach anderthalb Stunden schon ziemlich müde und hoffen, dass wir vielleicht jetzt schon unser Zimmer beziehen können. Aber wir müssen noch im Foyer bei einer Tasse Kaffee warten. Als wir mittags dann endlich aufs Zimmer kommen, hauen wir uns erstmal für 2 Stunden in die Koje. Unser Zimmer ist neu eingerichtet, sehr sauber und spielt technisch alle Stückerl. Aber: Es ist verdammt klein. Vielleicht 6 qm, von denen 40 Prozent für das Bett draufgehen. Toilette, Dusche, Waschtisch, alles mit im selben Raum. Nun gut, wir sind mitten im Zentrum. Da kann man für 120 Euro wohl nicht mehr erwarten. Mit unseren Taschen am Boden können wir uns kaum noch umdrehen. Nun, wir wollen uns ja nicht lange im Zimmer aufhalten. Um drei geht es dann wieder los, allerdings brauchen wir einen Regenschirm, denn es blitzt und donnert und schüttet, was das Zeug hält. Etwas in dieser Art habe ich seit Ewigkeiten nicht erlebt. Blitz und Donner gleichzeitig, ein wirklicher Höllenlärm, wenn das Spektakel direkt über einem passiert. Wir schlendern durch ein paar Shopping Malls, essen verspätet zu Mittag und wandern dann Richtung Hafen, wo wir schließlich, als es schon dunkel wird, das große Marinabecken umwandern und in den 56. Stock dieser 3-Türme-Konstruktion fahren, die ganz oben durch ein Hotel miteinander verbunden sind. Die Aussicht ist toll von dort oben.

Singapur begeistert uns. Die Menschen sind nett, die Stadt ist bekanntermaßen sauber und für ein 5 Millionen-Gebilde sehr sicher. Die Architektur ist toll und es herrscht eine schöne Atmosphäre. Singapur is a fine city, heißt es so schön im Englischen und die Doppeldeutigkeit ist durchaus beabsichtigt, denn fine heißt sowohl fein oder schön, wie auch Strafe. Und die Strafen für bestimmte Delikte sind hier wirklich drakonisch. So gibt es neben der Todesstrafe, die im Vergleich zu anderen Staaten (z.B. den USA) relativ häufig verhängt wird, auch noch die Prügelstrafe, die mit einem Rohrstock auf den Allerwertesten verabreicht wird. Die Beamten, die diese Strafe ausführen, werden eigens geschult. Der Stock soll mit mindestens 160 km herniedersausen. Bis zu 24 Hiebe sind vorgesehen, bei jedem platzt die Haut. Also, wir halten uns hier lieber an die Gesetze.

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Kleine Gasse mit Geschäften und Kneipen. Am Vormittag um 10 Uhr ist nicht viel los, aber am Abend tobt hier bestimmt das Leben.

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Neben moderner gibt es auch noch klassische Architektur zu bestaunen

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Diese Hochhäuser beherbergen fast ausschließlich Banken

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Diese drei Türme dort im Hintergrund werden von einem Hotel “überdacht”. Ganz oben links auf dem “Dach” gibt es eine Aussichtsplattform im 56. Stockwerk, auf die wir später hinauffahren

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Diese Bilder mit langer Belichtungszeit nehme ich auf, indem ich die Kamera auf einen Sockel, Tisch, o.ä. auflege und mit Selbstauslöser fotografiere

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Alle Labels mit Rang und Namen sind hier mit eigenen Filialen vertreten. Singapur ist ein Einkaufsparadies

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