Montag, 31. März 2014

Wiedersehen mit Itchy Feet

Sonntag, 30. März 2014, von Ile Mahaea nach Tapuamu (Tahaa), dort treffen wir die Itchy Feet wieder

Jetzt will ich es doch endlich mal angehen. Die Bordwände müssen poliert werden und das schiebe ich nun schon seit über einer Woche vor mir her. Also: Material zusammensuchen und das Dinghy ins Wasser. Das Polieren als solches klappt ganz gut. Schon deswegen, weil das Werftpersonal die Seitenwände 5 Stunden lang ordentlich gesäubert hat. Aber nach einer halben Stunde muss ich leider konstatieren, dass die Wellen doch zu hoch sind und das Dinghy unter mir zu große Bocksprünge macht, was schließlich dazu führt, dass das Gummi des Beiboots am (nun höher gezogenen) Antifouling (neuerdings auch noch Weichantifouling) reibt und schwarz auf weiß verteilt, was keineswegs sein soll! Na, da kommt ja mehr Maloche raus, als dass was weitergeht. Arbeit einstellen! So bringt das nichts. Wir müssen an einen ruhigeren Ankerplatz.

Nachdem die Wäsche getrocknet ist, die Christine heute von Hand gewaschen hat und ein leckerer Mittagsimbiss vertilgt, nehmen wir den Anker raus (ohne Maschine) und fahren unter Genua im Norden um Tahaa herum. Immer im geschützten Wasser der Lagune. Zunächst bewegen wir uns nur mit 2 Knoten dahin, aber wir haben ja Zeit. Als wir zur Nordseite kommen, frischt der Wind auf und bald segeln wir 5 Kn und manchmal sogar schneller. Vor einem Regenschauer können wir schöne Regenbogenfotos machen und erst eine Meile vor unserem Ziel, der Bucht Tapuamu, in der wir auch schon mehrfach ankerten, nehmen wir die Genua weg und werfen den Diesel an.

In der großen Bucht liegt ein Mono vor Anker. Als wir näherkommen, erkenne ich, dass der Skipper im Bananaboat unterwegs ist. Davon gibt es nicht so viele und ich checke gleich ab, ob die Yacht eine Bavaria sein kann. Habe ich mir doch gleich gedacht: Jawohl, das sind Maria und Alex mit der Itchy Feet. Die beiden Niederösterreicher haben wir Anfang 2012 auf den British Virgin Islands kennengelernt. Alex kommt zu uns herübergeschwommen und so vereinbaren wir gleich einen gemeinsamen Sundowner bei uns an Bord, zu dem eine Stunde später auch Ulli, die Schwester von Alex, die zu Besuch an Bord weilt, mitkommt. Wir sitzen einige Stunden im Cockpit und plaudern über Erlebtes und Pläne. Die beiden werden wir sicher Ende April in Bora Bora wiedersehen. Auch ihr Ziel heißt Australien (wenn sich nichts daran ändert).

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Einmal pro Woche werden die Kinesiologiebänder gewechselt. Wenn ich sie dann irgendwann nicht mehr brauche, muss auf diese Stellen jedenfalls viel Sonnencreme drauf

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Im Kielwasser liegt die Insel Mahaea, wo heute 10 Boote vor Anker liegen. Während der Woche waren es deutlich weniger

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Die Inseln Mahaea und Toahotu am Pass Toahotu auf der Ostseite Tahaas

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Bora Bora im Gegenlicht

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Im Norden Tahaas gibt es schöne Häuser mit toller Aussicht

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Diese Perlenfarm hatten wir im letzten Sommer bereits besichtigt

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Rechtzeitig zum Ankern kriegen wir den Regen aufs Haupt

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Als wir in die Bucht Tapuamu auf der Westseite Tahaas einlaufen, sind wir freudig überrascht, die Itchy Feet vorzufinden. Alex und Maria haben wir Anfang 2012 auf den BVIs kennengelernt

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Regenschauer vor Sonnenuntergang

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Weil wir erst um 17 Uhr ankern, findet der Sundowner heute erst nach dem Sonnenuntergang statt. Geht auch. V.l.n.r.: Maria, Alex und Ulli bei uns an Bord

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Unsere Erfahrungen mit dem Bananaboot sind ja nicht so prickelnd, aber die Itchy Feets kommen gut damit klar, was wohl im wesentlichen daran liegt, dass ihres einen halben oder dreiviertel Meter länger ist, als unseres und sich sogar mit drei Personen an Bord rudern lässt (geht bei unserem nur, wenn man allein drin ist)

Sonntag, 30. März 2014

Power-Schnorcheln

Samstag, 29. März 2014, vor Mahaea (Tahaa), Schnorchelausflug zur Insel Mahaea

Nach dem gestrigen Arbeitstag heute ein ruhiger Wochenendauftakt. Der Wind kommt mit 3 bis 4 aus Ost. Es gibt Sonne, aber auch viele Wolken und mehrere leichte Schauer. Nach dem Mittagessen (Wraps mit Gemüsefüllung) 50 Minuten Power-Schnorcheln (viel Strecke, nicht so viel zu sehen) zur kleinen Insel Mahaea, an deren Nordseite heute eine sehr starke Strömung herrscht. Im flachen Wasser bildet der Sand regelmäßige kleine Wellen. Ich habe den Eindruck, dass es der rechten Schulter beim Kraulen schon etwas besser geht, als noch vor zwei Tagen. Der Arm lässt sich m.E. ein bisschen mehr nach vorne führen. Vom Normalzustand bin ich aber noch weit entfernt.

Dass das Wochenende angebrochen ist, merkt man daran, dass sich der Ankerplatz vermehrt mit einheimischen Booten füllt. Unter anderen ist auch der Chef der CNI mit seinem gelben Trimaran wieder aufgetaucht. So wie es scheint, kommt er an jedem Samstagnachmittag hierher, legt sich an seine Boje (die einzige, die es hier gibt), und segelt am Sonntag vor Sonnenuntergang wieder zurück.

Von der Felice erfahren wir per SMS, dass sie heute in Moorea aufgebrochen und nach Huahine unterwegs sind. Wenn sie dort ein paar Tage bleiben, werden wir uns wohl Mitte der kommenden Woche irgendwo hier vor Tahaa oder Raiatea wiedersehen, worauf wir uns schon freuen. Ansonsten verbringen wir heute einige Zeit mit Lesen.

Samstag, 29. März 2014

Sisyphus-Job Dachluken

Freitag, 28. März 2014, vor Mataea (Tahaa), rückenstrapazierende Arbeit an den Dachluken

Schon um halb Sieben sitze ich auf dem Kajütdach und setzte die Sisyphus-Arbeit fort, die ich gestern Abend begonnen hatte. Vor zwei Jahren in Puerto Rico hatten wir die tolle Idee gehabt, unsere Skylights mit reflektierender Folie zu bekleben, damit zwar Licht rein kommt, aber die meisten Sonnenstrahlen wieder reflektiert werden und es ergo nicht so warm wird im Schiff. Diese Folien gibt es natürlich nicht speziell für Boote, sondern prinzipiell für Häuser. Diejenige, die ich im Internet für diesen Zweck damals gekauft hatte, sollte sogar für Veluxfenster geeignet sein. Nun, ein paar Monate waren sie das ja auch, aber bereits nach der Liegezeit in Curacao konnte man nicht mehr hindurchsehen. Und jetzt, als wir aus unserem Winterurlaub zurück kamen, war das Salonskylight ziemlich scheußlich anzusehen, weil die Folie brüchig geworden war und sich teilweise zu lösen anfing. Wohl nicht für tropische Verhältnisse gemacht.

Also muss das Zeug wieder runter. Aber geht das so leicht? Um womit macht man das? Bereits gestern Abend wurde mir nach kurzer Zeit klar, der Job dauert etwas länger. Wegen der Brüchigkeit lassen sich nämlich nur ganz kleine Partikelchen auf einmal ablösen. Anfangs traue ich mich überhaupt nicht mit Werkzeug heran, weil ich Angst habe, das Plexiglas zu zerkratzen. Aber die Fingernägel machen das nicht lange mit und quadratmillimeterweise dauert das auch einfach zu lange (die Fläche hat immerhin ca. 250.000 Quadratmillimeter). Schließlich lande ich dann nach Taschenmesser und Kunststoffspachtel doch bei einem breiten Stecheisen, das man sehr vorsichtig einsetzen muss, aber damit verzehnfacht sich die Ausbeute immerhin, denn die Stückchen, die ich ablösen kann, sind nun im Schnitt etwa einen Quadratzentimeter groß. Also immer noch 2500 Arbeitsgänge!

Tatsächlich bin ich heute den ganzen Tag damit beschäftigt. Insgesamt etwa 8 Stunden sitze ich auf dem Kajütdach und kripfle die Folie ab. Am Ende muss noch der Kleber vom Plexi runter, aber dafür haben wir glücklicherweise die richtige Chemikalie an Bord.

Gegen 17 Uhr ist das Werk geschafft, da kommt Christine auf die Idee, dass wir uns doch heute auch noch das vordere Luk vornehmen könnten. Da hatte 4 Monate das Dinghy draufgelegen, und diese Folie sieht zwar auch nicht mehr schön aus, allerdings besteht sie noch aus einem einzigen, zusammenhängenden Teil. Und siehe da, in 5 Minuten sind wir fertig. Die ganze Folie lässt sich in einem Stück herunterziehen und viele Kleberrückstände sind auch nicht darunter. Nun haben wir wieder klare Sicht durch die Luken und mein Rücken ist etwas lädiert von der unbequemen Haltung den ganzen Tag. Hatte schon mit der Headline „Ich hab’ Rücken“, frei nach Horst Schlämmer, geliebäugelt, aber so schlimm ist es dann ja doch nicht.

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Das war mal eine reflektierende Folie, die mittlerweile scheußlich aussieht, brüchig, und nicht mehr durchsichtig ist. Das Entfernen dauert insgesamt geschlagene Neun Stunden

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Trotz schattenspendendem Dach habe ich am Abend einen Sonnenbrand

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Mit dieser Ausbeute pro Arbeitsgang bin ich schon zufrieden. Selten sind die Stücke größer, die ich ablösen kann, meistens kleiner. Lästig ist außerdem, dass man jedes Stückchen einzeln in den Mülleimer werfen muss, denn sonst verteilt der Wind die immer noch klebenden Fitzelchen auf dem ganzen Deck.

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Geschafft, es gibt wieder klare Sicht

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Bei der gleich großen Luke im Vorschiff haben wir Glück. Hier lässt sich die Folie in einem Stück abziehen und dieser Job ist deshalb in ein paar Minuten erledigt

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Irgendwann zwischendurch kümmere ich mich auch noch kurz um diese Winsch, die neulich durch unangenehmes quietschen aufgefallen ist. Etwas putzen und frisches Fett aufbringen, das sind Dinge, die relativ schnell erledigt sind

Freitag, 28. März 2014

Wieder nach Mahaea

Donnerstag, 27. März 2014, zurück zur Ile Mahaea (am Pass Toahotu, Tahaa)

Nach dem scheußlichen Wetter gestern wird es über Nacht windstill und am Morgen wachen wir bei Flaute auf. Wir besorgen noch ein paar Kleinigkeiten in der Stadt (u.a. Neoprenschuhe, Küchenwaage) und werfen um 11 Uhr die Leinen los. Nach einer halben Stunde Motorfahrt kreuzen wir dann unter Genua bei 7 bis 10 kn Wind zu unserem schon so liebgewonnenen Ankerplatz vor Mahaea, wo der Anker um 1320 fällt.

Kein Einlaufbier, aber einen leckeren griechischen Salat, diesmal sogar mit Tomaten, denn die gibt es jetzt wieder in Uturoa, sogar in rauen Mengen. Wir bringen das Dinghy wieder zu Wasser, dass wir wegen der geplanten Fahrt nach Tahiti auf dem Vorschiff liegen hatten, gehen etwas schnorcheln, lesen und beschäftigen uns mit kleineren Arbeiten an Bord. Am Abend ist der Wind wieder auf Null runter.

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Das La Cubana, die Pizzeria auf der Pier, hat heute morgen um 9 Uhr schon einige Gäste

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Einkaufskomplex vor der Pier in Uturoa

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Auch an diesem Liegeplatz fühlen wir uns mittlerweile schon fast wie zu Hause, …

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… wie auch bei  “George Clooney”, wo es Christine immer wieder hinzieht wegen des guten Nespresso Kaffees. Das Restaurant heißt eigentlich Brasserie Maraamu und wird von einem Chinesen betrieben, der gleichzeitig auch noch ein Versicherungsbüro besitzt

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Blick vom ersten Stock des Einkaufskomplexes auf unseren Liegeplatz und den kleinen Hafen von Uturoa

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Oberhalb der Laternen, hinter dem Motu, liegt der Ankerplatz, zu dem wir uns kurz nach dieser Aufnahme wieder auf den Weg machen

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Donnerstag, 27. März 2014

Doch nicht nach Tahiti

Mittwoch, 26. März 2014, von CNI nach Uturoa, Wetter zu schlecht für Fahrt nach Tahiti

Wir stehen um Sieben auf und stellen uns darauf ein, gegen Mittag nach Moorea aufzubrechen. Wäre doch toll, wenn wir die reparierte Lichtmaschine rechtzeitig zurückbekämen. Ich funke Karin auf 72 an und kurz darauf meldet sie sich wieder. Ich könne das Gerät um halb Zehn abholen, allerdings sei der Mechaniker nicht in der Lage gewesen, das Ding zu reparieren, weil ihm die passenden Dioden fehlten. Ich fahre mit dem Dinghy hin und hole die LIMA wieder ab. Anschließend nehmen wir den Außenborder an Deck und verstauen das Dinghy auf dem Vorschiff. Schließlich haben wir 120 Seemeilen Hochsee vor uns.

Als wir neulich in Uturoa lagen, hatte sich uns ein Amerikaner namens Richard vorgestellt, der sich anbot, elektronische Arbeiten durchzuführen, u.a. sei er auch spezialisiert auf Generatoren und habe dafür auch diverse Ersatzteile vorrätig. Er lebt auf einem Boot in der Marina in Uturoa und hat einen kleinen Workshop irgendwo auf der Insel. Da er uns eine Visitenkarte hinterlassen hatte, rufe ich ihn an und vereinbare mit ihm ein Treffen um 1230 an der Pier in Uturoa. Um Zwanzig vor Elf werfen wir die Mooring-Leinen los und fahren unter Maschine zur Hauptstadt, wo wir wieder an unserem Lieblingsplatz, nicht weit von der Pizzeria, festmachen. Das Wetter sieht gar nicht gut aus, vor allem donnert es ständig um uns herum. Das nehmen wir zum Anlass, außer in unsere Gribfiles, auch einmal in einen lokalen Wetterbericht von Raiatea und Moorea zu sehen. Was wir da finden, stimmt uns nicht gerade positiv. Für heute und morgen sind Gewitter angesagt.

Wo wir schon hier sind, können wir gleich noch etwas einkaufen. Christine im Supermarkt, ich an der Tankstelle (Benzin und 2T-Öl für den Außenborder). Kaum sind wir am Ziel, fängt es gewaltig an zu schütten. Ich warte eine halbe Stunde in der Tankstelle, bevor es so weit nachlässt, dass ich halbwegs trocken zum Boot zurück komme. Auch Christine ist gerade wieder an Bord gekommen. Richard ist pünktlich um halb Eins da und nimmt die Lichtmaschine mit.

Das Wetter ist besch... Die für Mittag versprochene Winddrehung auf Nordost findet und findet nicht statt, aber das ist eh schon fast egal, denn ich kann die Capitana sowieso nicht überzeugen, bei Gewittergefahr loszusegeln. Und es ist ja nicht so, dass wir unbedingt nach Moorea oder Tahiti zurück müssen, auch wenn wir Eva und Thomas gern dort aufgepickt und uns auch auf ein Wiedersehen mit Conny und Wolfgang in Moorea gefreut hätten. Tatsächlich kommt die passende Windrichtung erst mit einem kräftigen Squall und Regen um 18 Uhr. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet, schon gar nicht mit 20 Knoten. Denn jetzt kriegen wir den Wind voll breitseits und der drückt uns auf die Mole. Die Wellen werden höher und klatschen lautstark an die Bordwand. Der vor uns liegende Franzose verlässt diese Pier und legt sich gegenüber an den Anleger neben der Tankstelle. Wir packen alles an Fendern, was wir haben, zwischen Boot und Beton. Der Wind wird nicht lange so stark bleiben und wohl über Nacht wieder auf Ost drehen. Hoffen wir jedenfalls.

Es wird langsam dunkel, Zeit zum Abendessen. Da wir ja geplant hatten, auf See zu sein, hatte Christine gestern schon einen Eintopf gekocht, von dem noch die Hälfte übrig ist und der heute als Abendessen auf dem Speisezettel steht. Aber einen Tag kann man einen Eintopf unter diesen Bedingungen wohl nicht stehen lassen, denn das Essen ist leider total vergoren. Alles zum wegschütten. Schaaade!

Da wir nun schon in Uturoa sind, können wir also auswärts essen. Die Pizzeria auf der Pier hat geschlossen, der „George-Clooney-Kaffeeladen“, ebenfalls ein Restaurant im Pier-Komplex, ebenfalls. Also versuchen wir es mal beim Chinesen an der Hauptstraße, der im Vorjahr geschlossen hatte, als wir es schon einmal dort versucht hatten. Treffer! Heute hat er geöffnet und wir sind positiv überrascht. Sehr stilvolles, gelungenes chinesisches Ambiente, sauber, Tischdecken. Und noch ein Platz für uns frei. Wir essen sehr gut und sehr reichlich und kehren dann wieder an Bord zurück.

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Wir haben gerade an der Pier in Uturoa festgemacht, um uns mit Richard zu treffen, der unsere Lichtmaschine reparieren will

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Es donnert um uns herum und dieser Squall bringt viel Regen mit sich, …

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… den Christine im Supermarkt, und ich an der Tankstelle erlebe

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Dachrinnen gibt es wohl, aber sie sind ziemlich löchrig

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Der Eimer, der drunter steht, nützt eigentlich gar nichts, denn weder wird das Wasser verwertet, noch bleibt es trocken rundherum

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Der Tankwart schaufelt das Wasser ein paar Meter zur Seite. Auch ein etwas nutzloses Unterfangen

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Blick aus unserem Salonfenster. Da sind wir dann doch ganz froh, dass wir an der Pier liegen und nicht dort draußen rumkreuzen

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Sieht nicht so appetitlich aus? Finden wir auch. Dieser überaus leckere Bohneneintopf, den Christine gestern Abend extra für unsere bevorstehende Seefahrt nach Moorea gekocht hatte, ist 24 Stunden später leider hinüber. Vielleicht mögen die Fische das ja noch essen.

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Neuer Versuch mit speziellen Ziplock-Eisbeuteln, die Christine heute hier im Supermarkt gefunden hat. Wie man sieht, es funktioniert. Nach anderthalb Stunden vor den Kühlrippen und stärkerer Kälteeinstellung am Thermostat ist das Ergebnis ganz ok. Wenn man die Eiscubes gegeneinander drückt, springt die Perforation auf und man hat schließlich alle 24 Stücke lose in der Plastiktüte

Mittwoch, 26. März 2014

Vergessenen Bootschlüssel abholen

Dienstag, 25. März 2014, von Mahaea (Tahaa) zurück zur CNI (Raiatea)

Christine behandelt die Flügeltüren mit Teaköl, während ich mich mit allerlei Kleinkram beschäftige, u.a. auch mit dem Wetterbericht. Mit Spannung verfolgen wir in den letzten Tagen, ob der für Mittwoch angesagte nördliche Wind tatsächlich kommt, oder ob sich die Prognose wieder ändert. Ein Nord ist es ohnehin schon nicht mehr, sondern ein Nordost, und das noch nicht einmal ganz. Hoch am Wind mit Steuerbordschoten könnten wir Moorea oder Tahiti damit nicht einmal ganz anliegen. Und den Wind kriegen wir wohl auch nur für 10 Stunden, also werden wir die Hälfte der Strecke wohl motoren müssen. Trotzdem: Wenn die Voraussage auch morgen früh noch so ausschaut, werden wir den 100 Meilen Schlag, zunächst bis Moorea, angehen.

Nach dem Mittagessen machen wir uns von der Ile Mahaea auf zur CNI. Wir hatten unseren zweiten Bootsschlüssel in der Werft abgegeben und vergessen, ihn wieder mitzunehmen. Heute haben wir 15 Knoten Wind aus Ost und mit der Kutterfock fahren wir gemütlich mit halbem Wind und 5 Knoten Fahrt durch die Lagune. Vor der Chantier Naval des Iles nehmen wir eine freie Mooring, von denen es derzeit noch reichlich gibt und etwas später fahre ich mit dem Dinghy in den kleinen Hafen, um den Schlüssel abzuholen. Die Sweet Surrender wird gerade zu Wasser gelassen und ich plaudere noch ein wenig mit Danielle und Philippe. Die defekte Lichtmaschine ist leider noch nicht wieder in der Werft, obwohl sie schon repariert ist. Vielleicht bekommen wir das Ding ja Morgen früh noch, bevor wir lossegeln.

Nachdem die letzte Nacht wegen des stärkeren Windes doch etwas schaukelig war, liegen wir hier im Lee von Raiatea wieder sehr ruhig und blicken bei einem schönen Sonnenuntergang, frisch gekochten Eintopf mampfend, wie schon so oft auf die bergige Kulisse von Bora Bora.

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Auf dem Weg von Mahaea zur CNI haben wir diesen Blick auf Utoroa, wo gerade ein Kreuzfahrtschiff, vermutlich die Paul Gauguin, an der Pier liegt

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Wir segeln nur unter Kutterfock. 5 Knoten sind uns schnell genug

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Ich schaue mir an, wie man die Kutterfock mehr nach mittschiffs schoten könnte. Weil die kleine Fock auf die gleiche Leitschiene geschotet ist wie die Genua, aber 1 Meter achterlicher angeschlagen ist, hat sie einen etwas schlechteren Winkel zum Wind. Man müsste also die Schot innerhalb der Wanten führen und mit einem Barberholer das Schothorn Richtung Mittschiffslinie ziehen. Dafür könnte man eventuell den Niederholer des Großbaums verwenden, der ja auf Am-Wind-Kursen nicht benötigt wird.

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Vorbei am Flughafen von Raiatea. Es landet gerade ein “Inselhopser”

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Noch an der Apooiti Marina vorbei und um die letzte Untiefentonne herum, dann sind wir auch schon am Ziel für heute

Dienstag, 25. März 2014

Jobs an Bord

Montag, 24. März 2014, vor Anker vor Ile Mahaea (Tahaa), Arbeiten an Geräteträger, Gaff, Niedergangstüren

Der Tag beginnt früh und sonnig, nämlich für mich schon um 0630. Vor dem Frühstück widme ich der Chromstahlpflege am Geräteträger. Jetzt hat es noch angenehme Temperaturen und dabei lässt es sich deutlich besser arbeiten. Um halb Acht ist das Teil wieder shiny, nachdem ich zunächst mit Politur geputzt und anschließend alles mit WD40 eingenebelt habe.

Dann nehme ich mir unser zusammengeflicktes Gaff vor. Die Lösung mit den Kabelbindern, mit denen der Edelstahlhaken an einem Bootshaken befestigt ist, kommt mir nun sehr provisorisch vor. Außerdem ist der 10 mm Chromdraht ziemlich stark angegerostet und das sieht bei dem frisch polierten V4A ringsherum einfach nicht mehr gut aus. Also schneide ich den Draht ein Stück ab, kappe den Bootshaken am Ende und gieße den Haken schließlich mit Epoxy in das Alurohr ein. Anschließend wird noch eine smarte Befestigung unterm Geräteträger mit Klemmen installiert, und schon ist der Vormittag rum.

Am Nachmittag kriegen wir ein paar Schauer mit. Die Wolken hängen tief, nur etwa 400 m hoch und ziehen heute auch über uns hinweg, nicht so wie gestern, als wir die Squalls um uns herum sehen konnten, selber aber immer schönsten Sonnenschien genießen konnten. Nach Mittagessen (Christine macht Gemüsereis) und Kaffee nehmen wir uns die schäbigen Türen am Niedergang vor. In Uturoa hatten wir Teakreiniger gekauft und damit bearbeiten wir in mehreren Schritten die vom Schimmel verunstalteten Holzlamellen. Es braucht mehrere Durchgänge und schließlich auch noch Teak-brightener, bis die Fläche wieder halbwegs ordentlich aussieht.

Nachdem ich nun doch noch eine klebbare Folie für den „Eiswürfelbereiter“ aufgetrieben hatte, kommt heute der Test. Aber nach drei Stunden vor den Kühlrippen gibt es nur eine dürftige Ausbeute. Ein paar kleine Eisbröckchen schwimmen in kaltem Wasser. Nee, das ist nix. Entweder ist der Behälter nun zu dick, oder er liegt nicht eng genug an den Kühlrippen an. Da werden wir wohl wieder auf die Ziplock-Beutel umsteigen müssen.

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Endlich mal ein Gaff, dass professionell aussieht. Den Haken gieße ich mit Epoxy in das Alurohr eines überzähligen Bootshakens. Jetzt müssen nur noch kapitale Fische anbeißen, die den Einsatz dieses Instruments rechtfertigen

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Das Gaff bekommt nun auch einen neuen Platz unterm Geräteträger mit convenienter Aufhängung durch zwei Kunststoff-Klemmen

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Gestern war das Wetter schöner. Heute erleben wir mehrere Schauer und etwas frischeren Wind

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Die Türen werden mehrmals mit spezieller Tinktur eingepinselt, abgewaschen, geschrubbt

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Nach ein paar Stunden sehen sie etwas manierlicher aus, wenn auch noch nicht ganz toll