Donnerstag, 31. Oktober 2013

Neue Sprayhoodfenster

Mittwoch, 30. Oktober 2013, Raiatea, Apooiti, CNI, Neue Fenster in der Sprayhood

Das Zuschneiden und Einnähen neuer Fenster in die Sprayhood dauert einen ganzen Tag. Also müssen wir zu Dienstbeginn um halb Acht in der Segelmacherei in der Marina Apooiti sein und unsere Spritzkappe dort abgeben. Vorher muss sie noch abgebaut und im Beiboot verstaut werden, dann haben wir etwa eine halbe Meile zu fahren. Die Genua nehmen wir auch gleich mit, um ein paar offene Nähte am UV-Schutz ausbessern und diesen am Achterliek gleich erneuern zu lassen.

Die Sprayhood können wir tatsächlich am Nachmittag wieder abholen. Um 1615 ist alles fertig genäht und als wir wieder an Bord sind, ziehen wir sie gleich wieder auf. Durch unsere alten Folien konnte man kaum noch durchschauen. Nun haben wir etwas stärkere Folien drin, angeblich das beste Material, was es auf dem Markt gibt. Kostet auch pro qm über 100 Euro. Der Effekt ist aber wirklich super. Jetzt gibt es endlich ungetrübten Blick nach vorn, fast so gut, wie durch geputzte Fensterscheiben. Damit der Austausch der Fenster stattfinden kann, ohne dass sich die gesamte Plane verzieht, gehen die Segelmacher so vor, dass sie die neue Folie vorübergehend auf die alte draufkleben (Klebereste werden zum Schluss wieder entfernt) und dann annähen. Danach wird dann die alte Folie ausgeschnitten. Der schmale Streifen mit den beiden alten Nähten bleibt unter der neuen Folie erhalten, was beim fertigen Produkt nur zu sehen ist, wenn man ganz genau hinschaut.

Ansonsten nehmen wir schon mal die meisten Leinen weg, putzen, erledigen Kleinkram, kochen Essen (Christine). Wir kommen auch noch dazu, in der Mittagspause ein paar Seiten zu lesen, aber ansonsten sind wir den ganzen Tag über ziemlich beschäftigt. Es hat übrigens wieder tolles Wetter mit sehr wenig Wolken. Schöner Sonnenuntergang und die Gipfel Bora Bors wolkenfrei (ziemlich selten).

PA301424

Schiff ohne Sprayhood. Ein ganz ungewohntes Bild

PA301429

PA301432

Die neuen Fenster sind drin. Ein Unterschied wie Tag und Nacht

PA301435

Die Gipfel von Bora Bora wolkenfrei, ein relativ seltenes Bild. An unserem derzeitigen Ankerplatz haben wir Bora Bora immer vor Augen und am Abend geht die Sonne im Meer unter

PA301437

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Vorsegel weg

Dienstag, 29. Oktober 2013, von Mahaea (Tahaa) nach Uturoa und Apooiti (Raiatea), Vorsegel abnehmen auf der Stadtpier von Uturoa zusammenlegen

Schon um halb Neun holen wir den Anker aus dem Grund und machen uns auf den Weg nach Uturoa. Tolles Wetter mit leichtem 12 kn Südwind. Wir setzen die Genua, um etwas Krängung zu produzieren. Ich will sehen, ob wieder Wasser unter dem Wassersammler austritt und deshalb wenden wir sogar und gehen auf den anderen Bug, obwohl wir damit nur eine Meile hin- und hersegeln. Aber es bleibt alles trocken. Ist das Ding also doch noch dicht? Muss ja wohl. Woher dann aber das schmale Rinnsal von neulich kam, kann ich mir nicht erklären.

Um kurz nach Zehn machen wir an der Pier in Uturoa fest. Das ist mittlerweile schon so etwas wie unser zweiter Heimathafen. Toll, dass immer ein Platz frei ist. Immer liegt man direkt in der Stadt und nie kostet es was. Ist doch wirklich klasse. Heute stehen hier drei Punkte auf unserem Programm: Flossen kaufen, Vorsegel auf der Pier falten (das geht dort nämlich deutlich besser, als an Bord) und Baguette besorgen. Das ist alles bis bis 1430 erledigt, inclusive Mittagessen und einem Clooney-Kaffee (Nespresso) an Land in einer Bar.

Also legen wir wieder ab und fahren noch kleine 3 Meilen bis Apooiti, wo wir uns wieder an dieselbe Mooringboje legen, die wir vor zwei Tagen verlassen haben. Jetzt werden wir hier bleiben und uns auf das Auswassern am kommenden Dienstag vorbereiten.

PA291412

Für den Landaufenthalt des Schiffes kommen die Vorsegel runter und werden unter Deck verstaut. Die Genua kann man an Bord wegen ihrer Größe kaum ordentlich zusammenlegen. Das ist einer der Gründe, warum wir heute für ein paar Stunden an der Pier in Uturoa festmachen.

PA291407 

Ein weiterer Grund ist, dass ich unbedingt neue Flossen brauche. Die Auswahl ist allerdings sehr klein und die, die ich hier in passender Größe  kriegen kann, sind aus zu hartem Gummi im Fußbereich. Bevor ich gar keine habe, entscheide ich mich aber für die Ausgabe, auch wenn die 30 Euro letztlich rausgeschmissenes Geld sind, denn über kurz oder lang brauche ich wieder was bequemeres.

PA291415

Den ganzen Tag haben wir tolles Wetter und am Ende auch noch einen schönen Sonnenuntergang

Dienstag, 29. Oktober 2013

Getriebeölwechsel

Montag, 28. Oktober 2013, Tahaa, Ile Mahaea (Pass Toahu), Getriebeölwechsel am Außenborder

Der Wind hat etwas nachgelassen und bläst nun zwischen 12 und 15 Knoten. Sonnenschein den ganzen Tag. Die Charterkats kommen und gehen. Am Vormittag waren wir kurz mal ganz allein hier am Ankerplatz, aber am Abend sind außer uns 5 andere Boote da.

Wir gehen eine Runde Schnorcheln vor der Insel Mahaea und fahren mit dem Beiboot hin, aber mit nur einer Flosse ist das nur ein halbes Vergnügen für mich. Anschließend kriegt der Außenborder neues Getriebeöl. Die Dichtung der oberen Öleinlassschraube ist defekt und ich muss eine neue aus einem Tetrapack schneiden. Hoffentlich stimmt es, dass man dieses Material als Dichtung verwenden kann.

Gleich in der Früh nach dem Aufstehen, lasse ich für 20 Minuten den Motor laufen, um festzustellen, ob Wasser aus dem Wassersammler austritt. Aber es bleibt alles trocken. Was soll man daraus schlussfolgern? Die Leckage liegt vermutlich genau dort, wo der Wasserspiegel bei aufrecht stehendem Schiff ist. Wasser läuft nur aus, wenn das Boot Krängung hat? Oder hatte das Wasser unter dem Wassersammler doch eine andere Ursache? Wassersammler gar nicht defekt? Kann ich mir nicht vorstellen.

PA281403

Mal wieder eine neue Methode ausprobiert, wie das abgelassene Öl am besten aufzufangen ist. Diese ist gar nicht schlecht. Man muss nur höllisch aufpassen beim Heraus- und später wieder Hineindrehen der Schrauben, dass keine Kleinteile über Bord fallen. Kann schließlich leicht passieren, wenn man mehr oder weniger direkt über dem Wasser arbeitet. Aber heute fliegt nichts in den Bach

PA281404

PA281406

Produktion neuer Dichtungen aus Tetrapak-Folie

Montag, 28. Oktober 2013

Von Apoiti nach Mahaea

Samstag, 26. Oktober 2013, Raiatea, Apoiti (Mooring vor CNI), Lesetag

Ein Tag an Bord mit schönem Wetter. Überwiegend verbringen wir ihn mit Lesen

PA261374

Weil wir wegen Wind und Sonne reichlich Strom haben, produzieren wir mal wieder Eis im Kühlschrank, indem wir einen mit Wasser gefüllten Plastikbeutel direkt vor die Kühlrippen hängen. Kühlschrank von Stufe 2 auf Stufe 5 stellen und 1,5 Stunden warten. Dann haben wir einen großen Block Eis für unseren Sundowner, in diesem Fall Pastis on the Rocks

 

Sonntag, 27. Oktober 2013, von Apoiti (Raiatea) nach Ile Mahaea (Pass Toahu, Tahaa), Wassersammler wieder defekt?

Wir wollen nicht die ganze Zeit bis zum Auswassern vor der Werft liegenbleiben und machen uns deshalb nochmal auf den Weg zu einem der schöneren Ankerplätze. Um 0920 fahren wir los, um 1045 werfen wir den Anker in 5,5 m tiefes Wasser nordwestlich des Motus Mahaea, nun bereits zum dritten Mal. Als ich zum Anker tauche, muss ich feststellen, dass wir ihn direkt in einen kleinen Korallenblock haben fallen lassen. 200 Quadratmeter freier Sand drumherum, aber unser Rocna steckt in den Eineinhalb Quadratmeter Koralle, und zwar ziemlich fest. Das soll nicht so bleiben. Mal sehen, ob wir das nicht geändert kriegen, ohne wieder komplett Ankerauf zu gehen. Christine geht mit der Maschine voraus, bis lose auf die Kette kommt. Ich tauche runter und ruckel den Anker aus dem Block frei und schleife die 25 kg Eisen dann über den Grund 5 Meter weiter in freien Sand. Jetzt sollte die Kette auch frei von dem nächsten Block sein, über dem sie bisher gehangen hatte. Bei der Aktion breche ich mir eine Flosse in der Mitte durch. Wahrscheinlich habe ich mich auf den Boden gestellt um den Anker loszubrechen und dabei das Vorderteil der Flosse unter meinen Fuß bekommen. Das mochte sie wohl nicht. Anschließender Klebeversuch mit Sekundenkleber bleibt erfolglos.

Den ganzen Tag über Sonne und Wind zwischen 15 und 22 Knoten. Ich beschäftige mich u.a. damit, unsere Logbücher zu digitalisieren. Am späteren Nachmittag gehen wir beide mit Maske und Flossen (ich allerdings ohne) ins Wasser. Christine säubert den Wasserpass, der schon wieder Dreck angesetzt hat, während ich Welle und Schraube mit Spachtel und Drahtbürste bearbeite. Der Bewuchs ist nicht besonders dick, aber dennoch relativ hartnäckig, besonders auf der Welle. Das Spezial-Antifouling, das ich in Curacao auf die Propellerblätter gestrichen hatte, hat sich sehr bewährt. Die Flügel sind kaum bewachsen, die Achse der Schraube und die Welle allerdings schon.

Seit ein paar Tagen gibt es immer wieder kleine Wasserrinnsale unter dem Wassersammler, wenn die Maschine gelaufen ist. Ich befürchte, dass der Edelstahlwassersammler (Teil des Auspuffsystems, das als Sammelbecken für das aus dem Auspuffschlauch rücklaufende Kühlwasser und gleichzeitig als Schalldämpfer dient) wieder durchgerostet ist. Das würde bedeuten, dass ich nun zum dritten Mal dieses schwer zugängliche Teil ausbauen muss, wobei wieder der Dieseltank auszubauen ist. Lästigster Teil dabei: 100 Liter Diesel abpumpen. Nur weiß ich noch nicht, wohin damit, denn alle unsere Kanister sind randvoll. Außerdem ist es schwierig, die Leckage zu verifizieren, weil man das Loch erst sehen kann, wenn das Ding ausgebaut ist. Und davor liegen 6 Stunden Arbeit. So lange hat es jedenfalls vor 2 Jahren gedauert. Eigentlich ganz schön ärgerlich, wenn man bedenkt, dass ich im Sommer 2011 einen nagelneuen Wassersammler für über 1000 Euro von Jeanneau gekauft hatte. Nächste Frage: Gehen wir diesen Job noch vor dem Auswassern an oder erst im nächsten Jahr?

PA271378

Dieser Trimaran gehört dem Chef der CNI (Werft, in der wir unser Boot an Land stellen). Am Wochenende segelt er öfters zur Ile Mahaea. Er befindet sich nun wohl auf dem Rückweg und kommt uns im Fahrwasser entgegen.

PA271389

Heute ist mal wieder reichlich tauchen angesagt. Erst den Anker umplazieren, weil er in einem Korallenblock sitzt, später Welle und Schraube von Bewuchs befreien.

PA271390

Die Logbücher werden digitalisiert. Das geht deutlich schneller mit der Kamera, als mit dem Scanner, u.a., weil diese eine Funktion hat, die erlaubt, alle 10 Sekunden automatisch ein Bild zu schießen (sogenannte Spion-Funktion). Man braucht in der Zwischenzeit also nur umzublättern.

PA271399

Blick von Bord auf die Ile Mahaea. Zwischen den beiden Motus liegt der Pass Toahatu im Osten von Tahaa.

Samstag, 26. Oktober 2013

Kollektives Muschelausnehmen

Freitag, 25. Oktober 2013, Raiatea, Apoiti (Mooring vor CNI), Besuch CNI, Muschelfischer in Apoiti

Am Vormittag fahren wir mit dem Dinghy in die Apoiti Marina. Dort haben wir einen Kostenvoranschlag für das Einnähen neuer Sichtfenster in die Sprayhood in Auftrag gegeben und erfahren nun den Preis. Ist günstiger, als wir angenommen hatten und so werden wir die Sache wohl nächste Woche schneidern lassen. Dann gehen wir zum Flughafen und buchen unseren Flug nach Tahiti. Auf dem Rückweg besorgen wir noch einige Lebensmittel, vor allem Obst und Gemüse.

Am Nachmittag statten wir der CNI, dem Werftbetrieb, wo wir in zwei Wochen das Schiff aus dem Wasser nehmen, einen Besuch ab und klären ein paar Fragen, die uns beschäftigen. Auf einem kleinen Rundgang außerhalb des Werftgeländes sehen wir eine größere Gruppe Menschen am Wasser und begeben uns zu ihnen. Interessiert schauen wir zu, wie Männlein und Weiblein im Wasser sitzen und mit verschiedenen Methoden das Innere aus Muscheln oder eher Schnecken herausholen. Eine der Frauen zeigt uns bereitwillig, wie sie das machen (klopfen, mit einer Drahtspirale oder erwärmen) und schenkt uns eine besonders große Muschel.

Später sind wir an Bord und beschäftigen uns mit Hausputz und einigen kleineren Bastelarbeiten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unmittelbar neben dem Werftgelände ist diese Truppe damit beschäftigt, gewaltige Berge von Muscheln (oder sind es Schnecken?) auszunehmen

 PA251367

PA251366

PA251371

PA251372 OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Diese Lady kommt aus Huahine und arbeitet hier in Raiatea. Sie kommt auf uns zu und erklärt uns so gut es geht und wir es verstehen, was hier getrieben wird

OLYMPUS DIGITAL CAMERA 

Das ist das Muschelfleisch, aber auch die leeren Hüllen werden offenbar noch für etwas benötigt, wie die großen Berge zeigen, die zum Trocknen in der Sonne liegen

PA251361

PA251363

Diese beiden Jungs fragen Christine und mich auf Englisch, wie wir heißen. Als wir dann auch ihre Namen wissen wollen, versiegt aber plötzlich die Gesprächigkeit. Wahrscheinlich reicht das Schulenglisch doch noch nicht sehr weit

Freitag, 25. Oktober 2013

Loredanas Abflug

Donnerstag, 24. Oktober 2013, Raiatea, Apoiti (Mooring vor CNI), Abflug Loredana

Der heutige Tag steht im Zeichen des Abflugs von Lordana. Viereinhalb Wochen sind schnell vergangen. Sie war uns ein besonders lieber Gast, der unseren Bordbetrieb bereichert und in keiner Weise belastet hat. Nicht mal der Wasserverbrauch ist nennenswert gestiegen (im Schnitt um etwa 4-5 Liter pro Tag).

Am Vormittag gehen wir vom Boot aus Schnorcheln entlang des Riffs vorm Sunset Beach Motel. Wir sind überrascht, wie trübe das Wasser ist. Ab etwa 6 m Tiefe kann man den Grund nicht mehr sehen, aber die Korallen und Fische dichter unter der Wasseroberfläche sind dennoch gut zu beobachten.

Am Nachmittag sehen wir, wie ein mit 4 Personen besetztes Behördenfahrzeug zum italienischen Boot „Gulliver“ hinter uns fährt und dort festmacht. Einige Beamte gehen an Bord und halten sich eine ganze Weile dort auf. Anschließend drehen sie eine Runde um unser Schiff. Als sie den Bootsnamen nicht finden, der mal wieder von den Fendern abgedeckt wird, kommen sie längsseits und fragen zunächst nach dem Schiffsnamen. Dann kommt die Frage, ob wir schon mal vom Zoll in Französisch Polynesien besucht worden seien. Wo denn und wann denn? Wir können uns noch gut erinnern: Es war in Tahuata, irgendwann im Mai. Und dann erkennen auch wir den Zollbeamten, der damals bei uns an Bord war, als wir gerade mit den Selunas bei uns im Cockpit Kaffee tranken. Offensichtlich erinnerte auch er sich daran, denn mit der Beantwortung dieser Fragen war der Besuch des Zolls auch schon für uns erledigt.

Um kurz vor Fünf fahren wir mit dem Dinghy direkt bis zum Flughafen. Da wir nur einen ganz leichten Wind und fast keine Welle haben, kommen wir dort trotz Gepäck trocken an. Loredanas Flug hat eine halbe Stunde Verspätung. Wir trinken noch etwas im Flughafenlokal und machen uns dann mit dem Sonnenuntergang um Sechs wieder auf den Rückweg, damit wir die enge, flache und riffgesäumte Passage vorm Airport nicht im Dunkeln fahren müssen. Neue Abflugzeit 1910. Wir können nur hoffen, dass diese Flugzeit hält, denn wenn die Maschine nach Osten startet, bekommen wir davon nichts mit.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Zoll kommt bei uns gar nicht an Bord, nachdem uns der “Oberzöllner”, der schon einmal vor 5 Monaten in Tahuata bei uns an Bord war, offensichtlich erkannt hat

PA241352

Man kann tatsächlich mit dem Dinghy bis zum Flughafen fahren. Auf der Innenseite der Runway führt ein schmales Fahrwasser zu einer Anlegestelle

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Links die Abflughalle, rechts das Restaurant

PA241356

Kleine Pier vorm Flughafen. Hier legen auch Hotelboote an, um Gäste abzuholen oder wieder wegzubringen

PA241359

Loredanas Gepäck ist 6 kg schwerer, als bei der Ankunft, weil sie einige Bücher für uns mit nach Hause nimmt. Bei ursprünglich 11 kg Gepäck passt schließlich noch eine Menge in die Reisetasche

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Von Taomaro nach Apoiti

Mittwoch, 23. Oktober 2013, Raiatea, von Taomaro nach Apoiti. Wir treffen 3 bekannte Boote an: Jehol, Peregrine und Samana II

Um halb Zehn haben wir den Anker an Deck und fahren unter Maschine aus dem Pass Taomaro hinaus. Es weht kein Wind, aber draußen steht ein Schwell von 2 Metern Höhe. Fast 6 Meilen außerhalb der Lagune, dann geht es durch den Pass Rautoanui wieder in die geschützten Gewässer. Kurz darauf sind wir vor Apoiti bzw. den beiden Bootswerften, wo wir an einer Mooringboje festmachen. Den ganzen Tag ist es mehr oder weniger windstill und entsprechend warm kommt es uns vor, insbesondere, als wir am Nachmittag an Land fahren.

Auf dem Weg zur Marina Apoiti, wo wir mit dem Dinghy anlegen wollen, treffen wir zunächst auf Jehol mit Philippe (kennen wir von Bora Bora), der an einer Boje der Marina Apoiti liegt, dann auf Gilles von der Samana II (haben wir in Fatu Hiva am 10. Mai kennengelernt) und schließlich auf die Peregrines, die sich ebenfalls gerade eine Boje der Marina Apoiti nehmen. Unser Weg an Land führt uns zum Motel Sunset Beach, das wir uns anschauen wollen. Eventuell werden wir hier ein paar Nächte verbringen, wenn wir im Frühjahr wieder hierher zurückkehren und uns das Leben an Bord zu mühsam erscheint, während der Kahn noch auf dem Trockenen steht.

Am Abend knattern wir mit dem Beiboot nochmal in die Marina, nachdem wir den Sundowner mit grandiosem Sonnenuntergang an Bord genossen haben. Wir hatten heute Nachmittag einen Tisch fürs Abendessen reserviert und bekommen ein tolles Dinner zu angemessenen Preisen. Dies ist unser Abschiedsessen mit und für Loredana, die uns nach 4 Wochen morgen wieder verlassen wird.

PA231320

Ein ganz flacher, fast waaagerechter Regenbogen am Morgen. Wir liegen noch vor Anker bei Taomaro

PA231323

Ein Foto mit Tiki, das muss auch noch sein (auf speziellen Wunsch der Capitana)

PA231332

Auf dem Weg zu unserem Dinner bekommen wir heute die schönste Phase des Sonnenuntergangs geboten. Blick auf die Gipsy IIII (Bildmitte) inmitten anderer Boote vor Anker oder an Bojen von den Werften von Apoiti (CNI und Raiatea Carenage)

PA231336

Von Naonao nach Taomaro

Dienstag, 22. Oktober 2013, Raiatea, von Naonao nach Taomaro

Da ich den Heckanker schwimmend ausgebracht habe, will ich ihn auch so wieder einnehmen, zumal ohnehin wenig Platz wäre, um mit dem Schiff über den Fortress zu fahren. Das Ding ist ja komplett im Sand eingebuddelt und hat ziemlich starkem Zug standgehalten. Dennoch kann ich ihn relativ leicht ausbrechen, indem ich die Füße neben dem Schaft auf den Grund stelle und dann an der Ankerleine ziehe. Einmal tauchen und die Sache ist erledigt.

Nachdem alle Leinen aufgeschossen und der Fortress wieder in seine Einzelteile zerlegt und verstaut ist, gehen wir um 10 Uhr ankerauf. Der Wind bläst mit 15 Knoten aus Südost. Also kommt die Genua raus und wir segeln diesmal in anderer Richtung die Strecke von Naonao nach Taomaro, also vom Süden in den Westen von Raiatea. Die sechs Meilen sind schnell gesegelt und um 1140 fällt unser Anker dort, wo wir Anfang September schon einmal gelegen hatten. Der Platz ist schön und ruhig, außer uns ist ein Dauerlieger und eine französische Yacht vor Anker. Hin und wieder pfeifen ein paar Fallböen mit bis zu 25 Knoten herunter, aber die tun uns nichts.

Am Nachmittag gehen wir schnorcheln, ansonsten verbringe ich ein paar Stunden mit Fotobearbeitung am PC, die Mädels lesen und spielen.

PA221297

Klar zum Ankerauf. Mit den “Micky-Mäusen” sind wir drahtlos miteinander verbunden

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

PA221307

Klar zum Schnorcheln

PA221310

Da muss es ja wohl eine lustige Passage in dem Buch gegeben haben

PA221316

Wind, Wolken, Kuchen

Montag, 21. Oktober 2013, Raiatea, Naonao, viel Wind und Wolken, verbrannter Kuchen

Heute haben wir den Ankerplatz ganztägig für uns allein. Es bläst permanent mit 18 bis 24 Knoten und ist bewölkt. Niemand hat Lust zum Schnorcheln. Wir verbringen den Tag mit Lesen, Bildbearbeitung, Yoga (Loredana). Christine backt einen Kuchen im Omnia, der unerklärlicherweise ziemlich anbrennt.

PA211291

Warum der Kuchen außen so anbrennt, ist unklar. Wenn man die “Rinde” abschneidet, schmeckt er aber super!

PA211292

Yoga auf dem Vorschiff

PA211296

Kitesurfer und Pizza

Sonntag, 20. Oktober 2013, Raiatea, Naonao, Kitesurfer, Pizza und mehr Wind

Die 56iger Lagoon verlegt schon vor dem Frühstück vom tieferen Wasser nördlich des Motus ins Flache, 50 Meter vor uns. Etwas nervös macht uns das erst, als die mit dem Kitesurfen anfangen und immer zwischen dem Kat und uns durchfahren, wir auf der Leeseite. Wenn die Burschen den Drachen nicht hundertprozentig im Griff haben, kann es dabei leicht passieren, dass das Ding in unsere Tagelage kracht. Wie das ist, haben wir ja bereits vor 3 Jahren in Antigua erfahren müssen, als nämlich genau das passiert ist und die Leinen des Kites Verklicker und UKW-Antenne im Masttop zerstört haben. Die Kosten und Mühen, die mit dem Ersatz und Einbau verbunden waren, haben wir selbst gehabt, denn der Schadensverursacher hat die Rechnung nie bezahlt, die ich ihm geschickt hatte. Der Ärger würde noch weitaus größer und auch deutlich teurer, wenn die elektronische Windmessanzeige dabei draufginge. Deshalb sind wir also immer ganz kribbelig, wenn die Kites am Ankerplatz aufsteigen. Glücklicherweise haben wir es heute allerdings mit Könnern zu tun und nach einer gewissen Zeit können wir dem Treiben halbwegs relaxed zuschauen.

Ansonsten gibt es heute erstmals Pizza aus unserer Bordküche. Christine verwendet den gleichen Teig wie neulich für den Zwiebelkuchen. Wir verdrücken anderthalb Backbleche zu Mittag, so gut schmeckt es uns.

Der Wind dreht heute wieder auf und bläst bereits am Nachmittag mit 20 Knoten. In der Nacht soll es noch mehr werden. Beide Kats sind bis mittags verschwunden. Heute Abend liegen wir wieder allein am Ankerplatz, beide Anker am Bug. Damit liegen wir im Südost-Wind mit extrem kleinen Schwojwinkel von 10 bis 15 Grad auf dem tiefsten Wasser, was hier verfügbar ist (50 bis 60 cm unter Kiel). Sonst: Schnorcheln, Lesen, Spielen. Ein ganz normaler Urlaubstag.

PA201275

Kitesurfer in der Nähe machen uns immer ganz kribbelig, weil wir mit einem mal ein unangenehmes Erlebnis hatten

PA201277

Die Burschen von dem Charterkat beherrschen ihren Drachen allerdings ganz gut und es passiert heute auch kein Malheur

PA201280

Die Pizza schmeckt so gut, dass für heute Abend nichts mehr übrig bleibt.

PA201284

Auch heute regnet es wieder häufiger. Die Korallenköpfe hinter uns sind nicht sehr weit entfernt. Wir haben also das Schnorchelrevier direkt vor der Haustür.

PA201285        PA201286        PA201287

Wahr oder Falsch am iPad

Belgier vor Naonao

Samstag, 19. Oktober 2013, Raiatea, Naonao, Ankertag mit Belgiern

Den ganzen Tag ist es bewölkt bei wenig Wind. Wir lesen, schnorcheln, spielen Stadt, Land, Fluss. Am späten Nachmittag kommen zwei Charterkats an den Ankerplatz, von denen eine 56er Lagoon mit 3 belgischen Pärchen besetzt ist, die 15 Tage Hotelhopping auf den Societies machen, worin auch 3 Tage auf eben diesem Charterkatamaran enthalten sind. Sie kommen mit Paddelbooten bei uns vorbei; einer – der ausgezeichnet deutsch spricht - schwimmt herüber und wird von Christine gleich an Bord eingeladen. Das ist die größte Abwechslung heute. Wir erfahren, dass die 3 Paare allesamt vor 21 Jahren innerhalb von 2 Wochen geheiratet haben und nun ihre Hochzeitstage feiern. Scheinen relativ gut betucht zu sein, denn der Business Flug hat pro Person 9.000 Euro gekostet und die Hotels und die Inselhopper kosten nochmal das gleiche. Also 2 Wochen Urlaub für schlappe 20.000 Euro (pro Person, wohlgemerkt). Mit dem Geld kommen wir jedenfalls etwas länger über die Runden.

PICT0592

Immer wieder glaubt man, noch bessere Untewasserfotos machen zu können, aber am Ende kommt doch nichts besseres heraus. Fische zu fotografieren, ist beim Schnorcheln verflixt schwierig, weil die einfach nicht stillhalten. Hinzu kommt, dass die Kamera für die Fokussierung immer noch eine Sekunde braucht, bevor sie auslöst. Das wäre mit Tauchausrüstung etwas einfacher, weil man da länger an einem Fleck verharren und warten könnte, bis die Fischlein vor die Kamera schwimmen …

PICT0594

… mit anderen Worten: Das Live-Erlebnis beim Schnorcheln ist deutlich besser, als Fotos das festhalten können

PICT0606

An der blauen Leine hängt unser Alu-Fortress-Anker, der vollständig in den Sandboden gezogen worden ist. An der weißen Leine befestigt ist ein Fender, der den Anker an der Wasseroberfläche markiert.

PICT0616

50 Zentimeter Wasser unterm Kiel. Der Tidenhub beträgt hier etwa 10 bis 20 Zentimeter.