Dienstag, 3. Juni 2014

Upolu Westteil

Dienstag, 03. Juni 2014, Samoa, Inselrundfahrt Upolu, Westteil

Pünktlich um 10 wird unser Leihwagen gebracht. Wir haben schon unsere Siebensachen gepackt und können gleich starten. Wir wollen die Uferstraße entlang gen Westen fahren, dann auf der Südseite wieder ostwärts und etwa in der Mitte der Insel über die Berge wieder zurückkehren nach Apia. Alles in allem fahren wir heute 125 Kilometer.

Die Begeisterung für Samoa lässt auch heute nicht nach. Die Straßen sind großteils in gutem Zustand und an etwa 80 Prozent der Strecke, die wir heute fahren, wohnen Menschen. In großzügiger Anordnung, meistens mit sehr viel Grund und Boden, wohnen die Leute hier nebeneinander an der Hauptstraße. Auffallend sind die superschön gepflegten Gärten, die Sauberkaut und die Bepflanzung der Straßenbegrenzung. Der Grünstreifen neben der Straße ist fast überall kurz geschnitten. Das Bild entlang der Straße wird zudem bestimmt durch die vielen Fales (Dächer auf Holzstützen, ohne seitliche Wände). Fast zu jedem Haus gehört ein Fale, die für vielfältige Zwecke verwendet werden, meistens aber – jedenfalls ist das unser heutiger Eindruck – leer stehen. Hauptzweck scheint zu sein, als Meeting-Location für Besprechungen innerhalb der Familienverbünde zu fungieren. So wurde es uns jedenfalls im Cultural Village erklärt und tatsächlich sehen wir einige Fales, in denen offenbar derartige Versammlungen stattfinden, bei denen jedes Familienmitglied immer den gleichen Platz vor einem der Pfosten einnimmt. Und dann gibt es jede Menge Kirchen, eine größer als die andere.

Wir schauen uns die Fähre nach Savaii an, mit der wir morgen früh auf die andere Insel übersetzen wollen. Wegen des Feiertags heute können wir keine Reservierung vornehmen, was man eigentlich tun sollte. Aber am Terminal macht man uns Mut, dass wir auch ohne Reservierung gute Chancen hätten, morgen um 8 übersetzen zu können. Das Risiko wollen wir eingehen.

Mittagessen in einem Resort im Westen der Insel, anschließend fahren wir weiter auf die Südseite, später dann über den Berg zurück nach Apia. In den Bergen machen wir einen kurzen Abstecher zu den Baumhäusern, die ein Amerikaner als Hotelzimmer vermietet und schließlich –schon mit Blick auf Apia - lockt uns noch die interessante Architektur und das phänomenale Parkgelände des Baha’i House of Worship (Gebetshaus) an, das links der Straße liegt.

Es gibt ein Info-Center, in dem die Grundzüge dieses relativ jungen Glaubens erklärt werden, was ich in aller Schnelle so verstanden habe, dass alle großen Religionen wie Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus hier eingegangen sind. Man glaubt, dass Gott sich von Zeit zu Zeit in verschiedener Form und verschiedenen Menschen offenbart, alle Religionen ihre Berechtigung haben, aber erst die Gemeinsamkeit aller das ganze Bild ergibt. Die Gottesdienste dauern eine halbe Stunde und bestehen offenbar darin, dass Texte aus den verschiedenen Weltreligionen vorgelesen werden. Zumindest ein interessanter Ansatz. Dem riesigen Parkgelände, der architektonisch interessanten Kirche und dem aufwendigen Infocenter nach zu urteilen, muss die Baha’i Gemeinde jedenfalls finanzstarke Investoren haben.

Gegen Fünf Uhr sind wir zurück und bleiben an Bord. Morgen wollen wir um 6 Uhr starten.

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Typisches Grundstück mit Fale, dahinter liegt meistens das Wohnhaus

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Wir sehen jede Menge Kirchen, viele sehr groß, wie diese hier

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Es ist eigentlich wenig Dorf rundherum, aber hier können 700 Menschen einen Sitzplatz finden

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Noch ein Fale, etwas modernerer Bauart, mit flachem Dach. Ursprünglich hatten die Fales hochgewölbte Kuppeldächer mit natürlicher “Beplankung”

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Kleiner Mittagssnack im Le Vasa Resort

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Manche Fales sind offenbar auch bewohnt, die meisten dienen aber wohl nur zu Besprechungszwecken oder zum Wäsche aufhängen

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Hier werden Blätter getrocknet, aus denen anschließend auf traditionelle Art Stoff hergestellt wird. Jedenfalls haben wir das so verstanden

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Ein ganz typisches Bild entlang der Hauptstraße, …

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… deren Ränder immer ausgesprochen gepflegt aussehen

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Der Grund und Boden gehört den Menschen, die darauf wohnen. Deshalb wird an manchen Wegen, die zum Beach führen, Wegzoll erhoben, wie hier. Wir müssen 10 Tala (ca 3 Euro) zahlen, dann wird die Schranke per Fernbedienung (eine Zug-Leine, die ins Fale führt), von einem kleinen Jungen geöffnet

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Hier kann man übernachten. für etwa 300 Euro, wenn man das Haus mit 4 Leuten belegt, Frühstück inclusive. Wurde von einem Amerikaner konstruiert, der auch der Betreiber ist

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Gebetshaus des Baha’i Glaubens mit toller Parkanlage. Irgendwoher müssen die ganz schön viel Geld aufgetrieben haben

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Das Gelände ist riesig groß und man hat einen tollen Ausblick auf Apia

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Wir fahren von Apia nach Westen und auf der Südseite retour. Etwa in der Mitte der Insel fahren wir über die Berge wieder nordwärts zu unserem Ausgangspunkt zurück. 125 km.

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