Sonntag, 29. Juni 2014

Ankunft Savusavu

Samstag, 28. Juni 2014, von Wallis nach Fiji, 4. Seetag, 33 sm, Ankunft in Savusavu, auf der großen Insel Vanua Levu

Nach Mitternacht wird der Wind immer schwächer, um 6 Uhr werfen wir den Motor an und dichtauf gefolgt von Rose und mit einer Meile Abstand von Felice laufen wir um kurz vor Neun in den Nakama Creek, einen kleinen Fjord zwischen „Festland“ und der kleinen Insel Nawi (auf der demnächst eine supertolle Hotelanlage entstehen soll) ein, melden uns bei der Copra Shed Marina an und machen um Punkt Neun an einem kleinen Schwimmsteg fest, den wir für die Einklarierung zugewiesen bekommen.

Nachdem im Internet so ein Buhei aus dem Behördenkram hier gemacht wurde (überall vorher anmelden, jede Menge Details in Formblätter vorab eintragen und wegschicken, usw.) ist das tatsächliche Prozedere vollkommen relaxed, freundlich und angenehm. Die verschiedenen Vertreter der Authorities kommen nacheinander an Bord. Sie haben allesamt nicht explizit Wochenenddienst, sondern unterbrechen einfach ihre sonstigen Tätigkeiten und machen mal eben für eine Stunde Einklarierungsdienst, was heute vielleicht etwas mehr ist, weil wir gleich mit drei Booten gemeinsam einlaufen. Die beiden ersten, Health und Biosecurity, stellen nur ein paar Fragen und füllen ihre Zettel aus. Wir hätten uns ersparen können, auf See unsere letzten Riesen-Pampelmusen (die gab es auf Wallis in genauso toller Qualität wie in Franz.Polynesien) und Äpfel wegzumampfen (weil wir gelesen hatten, dass man ohne frische Lebensmittel einlaufen muss oder diese konfisziert würden). Wir werden lediglich darauf hingewiesen, dass die von auswärts stammenden Lebensmittel nur an Bord konsumiert werden dürfen, aber nicht an Land gebracht werden sollen. Machen wir eh nicht, und wenn, würde es kein Mensch merken. Interessant, dass gerade diese „nur-Zettel-Ausfüller-Behördenvertreter“ für die 15 Minuten Arbeit mit etwa je 80 Euro die höchsten Gebühren verrechnen. Auch wurscht. Dafür entschuldigt sich die Customs- und Immigration-Lady bei uns für ihr (uns nicht mal aufgefallenes) zu spätes Erscheinen und dafür, dass sie nun leider, weil Samstag sei, eine Gebühr verrechnen müsse, die während der normalen office-hours nicht angefallen wären. Alle Rechnungsbeträge müssen wir am Montag auf den jeweiligen Behörden einzahlen, was praktisch ist, da wir ohnehin noch keine Fiji-Dollars haben.

Danach ein kurzer Gang an Land. Am Schwimmdock können wir nicht bleiben, weil es dort bei Niedrigwasser zu flach wird. Also verlegen wir an eine Mooringboje im Creek dicht vor der Marina. Die Anlage der Copra Shed ist klasse. Ein paar kleine Restaurants, ein Bootszubehörladen, kleine Boutiquen. Alles wirkt freundlich, nett zusammengestellt, pittoresk. Und alle Menschen, denen wir begegnen, lächeln. Ein tolles Willkommen, unterstützt auch durch die Tatsache, dass wir beim Einlaufen gleich die österreichische Itchy Feet (mit Alex und Maria), Dan Kiwi mit Ingolf (der das deutsch-spanische Paar Horst und Julia, denen 6 Tage lang schlecht war, von Samoa aus mitgenommen hatte) und die „Mädels“ von der Interlude sehen, die wir schon von den Marquesas her kennen. Außerdem werden wir am Schwimmdock innerhalb von einer halben Stunde gleich von zwei Österreichern angesprochen, die berichten, weiter oben im Creek lägen 5 österreichische Yachten. Hier sei das hidden paradise, der beste Platz des Pazifiks überhaupt. Was den ersten Eindruck angeht, könnte das schon so sein.

Nachmittags Stadtbummel (gleich um die Ecke) zusammen mit den Felices, SIM-Karten-Kauf bei Digicel (spottbillig, SIM samt 1 GB Daten für 1 Wo nur 6 Euro), Inspektion der verschiedenen Supermärkte. Am Abend treffen wir uns zu Fünft (Alex auch dabei) in einem der Marina-Restaurants. Die Gerichte sind sehr spicy - man merkt den indischen Einschlag - aber ausgesprochen gut. Wir sitzen direkt am Wasser und lassen die vergangenen drei Tage Revue passieren. Alle übrigens in langen Hosen, ich habe mir sogar ein Unterhemd unterm Kurzärmeligen angezogen. Die Temperaturen sind hier tiefwinterlich am Abend, also für uns ausgesprochen angenehm, was auch fürs Schlafen fein ist (25 Grad im Boot sind schließlich Luxus).

Etwas später gehen wir noch zusammen mit Alex nach schräg gegenüber in ein einfaches Lokal für Einheimische, wo Live-Musik spielt. Wir machen die Bekanntschaft einer jungen Fiji-Dame namens Lois, die mich zum Tanzen auffordert und sich später zu uns an den Tisch setzt. Sie ist nicht mehr ganz nüchtern und erzählt, sie unterstütze ihren Bruder, den sie anzuhimmeln scheint, und würde erst heiraten, wenn ihr Bruder unter der Haube sei. Ob das ein tolles Konzept ist ..?

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Einlaufen in den Nakama Creek. Im Bild die kleine Insel Nawi, davor die ersten Moorings (der Waitui Marina) des umfangreichen Bojenfeldes

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Alle Behördenvertreter sind ausgesprochen nett und freundlich, hier der Officer der “Biosecurity Authority of Fiji”

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Ganz besonders nett ist diese junge Dame, die Customs und Immigration vertritt. Nachdem in den Formularen, die wir vorab ausgefüllt hatten, ganz spezifische Angaben für Hochprozentiges, Wein und Bier abgefragt wurden, legt sie uns praktisch in den Mund, dass es doch praktischer wäre, wenn wir nicht mehr als 4,5 Liter pro Person an Bord hätten. “Nein, das haben wir natürlich nicht!”

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Der Creek ein paar Hundert Meter weiter östlich von unserem Mooringplatz

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SIM-Karten-Kauf bei Digicel. Zwar kein 3G, dafür aber ausgesprochen preiswert

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Während Conny und ich im Digicel Shop “einkaufen”, schließt Christine erste Bekanntschaft mit Einheimischen am Busplatz nebenan

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Gut sortierter Gemüsemarkt. Endlich mal ein Ort, wo Tomaten offenbar keine Mangelware sind.

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Frische Muscheln

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Unterbrechung des nachmittäglichen “Kaffee-und Keks Zeremoniells” für einen Ausflug auf die zweite Saling, von wo die Aussicht wunderschön ist.  Das rosa Gebäude ist die Copra Shed Marina, wo derzeit an den Fingerstegen kein Platz ist. Vorn im Bild die Felice

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Nakama Creek in der späten Nachmittagssonne. Welch ein Unterschied zu Wallis, wo wir die einzigen Yachten auf der ganzen Insel waren

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Blick in die entgegengesetzte Richtung, eineinhalb Stunden später

Weiter unten gibt es auch neu eingestellte Bilder der letzten Tage

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