Montag, 16. Juni 2014

Ausklarieren Samoa

Montag, 16. Juni 2014, Apia, Samoa, Ausklarieren

Um Neun sitzen wir im Taxi. Nach einem kurzen Stop bei der Wäscherei geht es weiter in die Stadt zur Immigration. Hier ist es kurz nach Dienstbeginn schon ziemlich voll und wir ziehen die Nummer 11. Aber es wird nicht so schlimm, wie befürchtet, nach 40 Minuten sind wir durch mit dem Papierkram. Kurz noch einen Blick in die Pässe, nur mal sehen, wo die den Stempel hingesetzt haben. Komisch, kriegen wir gar keinen Exitstempel hier? Wofür dann das Ganze? Auch die Felices und Alex haben keinen Stempel bekommen. Kann das richtig sein? Wir gehen wieder zum Schalter, aber der ist mittlerweile unbesetzt. Und das bleibt mindestens 5 Minuten so, bis der Beamte wiederkommt. Erschreckt gibt er zu, die Stempel vergessen zu haben, schließlich sei Montagmorgen, und entschuldigt sich mehrfach. Nur gut, dass wir das gecheckt haben, sonst hätten uns die Zollbeamten wahrscheinlich wieder zurückgeschickt und mit etwas Pech hätte das unsere Abfahrt Morgen verzögert.

Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein und gehen dann im Touristoffice vorbei, um uns von Chris zu verabschieden, der heute Schalterdienst hat und auch in landesüblicher Tracht mit buntem Hemd und blauem Wickelrock prima aussieht. Er freut sich, dass wir kommen und wir sind überrascht, dass er uns alle Vier mit Namen anredet, sich diese also gut gemerkt haben muss.

Mit dem Taxi zur Marina und dann gleich zu Customs. Aber wie sollte es anders sein, hier gibt es wieder mal Ärger. Der Beamte fragt, wann wir fahren wollten. Wahrheitsgemäß sage ich: „Tomorrow morning at nine“, woraufhin er meint, genau dann würde das office öffnen und wir sollten Morgen um 9 wiederkommen. Das wollen wir natürlich gar nicht, denn dann wird es nichts mit dem Auslaufen um Neun, also erwiedere ich, dann würden wir halt um 08.30 Uhr auslaufen. Jetzt habe ich ihn wohl geärgert, denn nun kriegen wir zu hören, dann müssten wir heute Nachmittag um 15.30 noch mal wiederkommen. Ich frage, warum. Er sagt, das seien halt die Regeln. Ich erkläre in freundlichem Ton, dass wir jede Menge nette Menschen in Samoa kennengelernt hätten, aber die Leute von Customs gehörten definitiv nicht dazu und dass ich mich beim Ministerium beschweren wolle, weil sie den Kunden das Leben unnötig schwer machten. Das hört ein höherer Offizier (mit vier goldenen Streifen) und kommt nach vorn an den Schalter. Ich denke schon, mit dem kann man reden und wir kriegen das hier gleich hin. Aber flötepiepen! Der stößt in das gleiche Horn. Die Leute bei Customs seien definitiv freundlich und wir müssten uns nur an die Regeln halten. Also bis heute Nachmittag um Drei Uhr Dreißig ...

Später treffen wir dann Alex, der beim Zoll gleich gesagt hatte, er wolle Morgen um 6 Uhr auslaufen. Er hat seine Papiere sofort bekommen. So viel zu den Regeln. Ich denke wirklich daran, einen Brief ans Ministerium zu schreiben und habe im Internet auch schon die Adresse rausgesucht und ein paar englische Formulierungen im Kopf zirkulieren lassen, aber letztlich wollen wir die Zeit hier dann doch lieber mit Birgit und Kalle verbringen, als dass ich noch eine Stunde für einen sinnvoll getexteten Brief aufwende.

Am Nachmittag sind die Herren vom Zoll dann schon deutlich freundlicher, auch wenn die Prozedur, bis die Zettel bearbeitet und die Gebühr von 33 Tala bezahlt werden können, fast 40 Minuten dauert (ohne, dass wir hätten warten müsssen, bis wir an der Reihe sind).

Anschließend Sundowner mit den Crews der African Affair, Rose, Felice und Gipsy IIII im „The Edge“ und danach Dinner im Scalini, dem besten Italiener der Stadt, wie uns auch unser heutiger Taxifahrer beteuert. Und tatsächlich finden wir dieses Qualitätsurteil bestätigt. Jedenfalls sind alle restlos begeistert von ihren Speisen und auch die Weine finden uneingeschränkten Anklang. Um kurz nach 21 Uhr sind wir wieder an Bord zurück.

Kalle und Birgit haben uns für 5 Uhr zum Fußballschauen eingeladen. Deutschland-Portugal. Sie können mit ihrem alten Fernseher an Bord tatsächlich das lokale TV-Programm empfangen, wenn auch nur in eingeschränkter Qualität und in schwarz-weiß. Ob wir so früh aus den Federn kommen, ist allerdings noch nicht ganz sicher. Jedenfalls wollen wir um 8 Uhr die Leinen loswerfen und uns auf den Weg nach Wallis machen, zusammen mit der Felice und der Rose

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Gut, schnell und günstig. Nach 2 Stunden schon ist unsere Wäsche wieder abholbereit, gewaschen, getrocknet und gefaltet. Das gesamte Paket (3 Maschinen voll) für 20 Euro. In Bora Bora haben wir etwa das fünffache dafür bezahlt.

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Nette Verabschiedung von Chris, dem Leiter der Performance-Show des Cultural Village, im Tourismus-Office

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Wir sind zwar sofort an der Reihe, müssen aber trotzdem ziemlich lange warten, bis die ZARPEs ausgefüllt und die Stempel draufgedrückt sind. Selbst das Bezahlen dauert pro Vorgang mehr als 5 Minuten

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Hinter dieser Scheibe arbeiten die Officers, die uns heute wieder etwas mehr Mühe, als nötig gewesen wäre, gemacht haben

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Der letzte Sundowner im “The Edge”. V.l.n.r.: Alex, Birgit, Kalle, Christine, Wolfgang, Conny

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Wir bekommen ein excellentes Abendessen im Scalini, einem italienischen Restaurant mit top-Küche

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Ein besonderer Hit ist mein Dessert: Vanilleeis mit Hartkuchen, dazu Espresso, Amaretto, Banane, Apfelscheiben, Minze. In dieser Kombination ein Gedicht!!

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