Montag, 9. Juni 2014

Polizeiparade

Montag, 09. Juni 2014, Apia, Samoa, allmorgendliche Polizeiparade, neues iPhone in Betrieb genommen mit viel Ärger

In der Nacht haben wir beide nicht gut geschlafen. War wohl etwas zu viel des guten Thunfischs gestern Abend, auf den ich noch in der Eisdiele gegenüber, zu der wir immer zum uploaden der postings hinübergehen, ein Eis draufgepackt habe. Die Eiskugel für etwa € 1,70 ist normalerweise schon riesig groß, aber weil die nette Lady den letzten Rest aus ihrem großen Kübel rauskratzen wollte, kriegte ich meinen Viertelliterbecher diesmal randvoll gestopft. Und man will ja nichts verkommen lassen ...

Wir stehen heute früh auf, denn wir wollen uns die allmorgendliche Polizeiparade ansehen, von der Christine glaubt, dass sie um 10 vor 8 stattfindet. Tatsächlich geht es aber erst eine Stunde später los. Die Zeit vertreiben wir uns in einem italienischen Café, in dem es hervorragenden Lavazza und damit gemachten Capuccino gibt. Die Polizei marschiert in großer Formation vom Polizeihauptquartier etwa einen halben Kilometer weit bis vors Regierungsgebäude, inclusive Marschmusik, um letztlich nichts anderes zu tun, als dem Heißen der Nationalflagge beizuwohnen. Dann marschiert die Truppe mit lautem Tamtam wieder zurück. Jedenfalls sehenswert.

Gleich gegenüber ist die Blue Sky Geschäftsstelle. Dort hatte ich das iPhone am Freitag gekauft und nun erstehe ich dort auch noch eine SIM Karte, weil wir mit dem Digicel Netz hier mehr als unzufrieden sind. Karte 5 Euro, 600 MB 8 Euro. Während Conny und Christine auf Shopping Tour gehen (was am Ende eher Friseur, Maniküre, Pediküre und Tratschen bedeuten), fahren Wolfgang und ich zurück zur Marina. Via iTunes kann ich das neue Mobile schnell wieder auf den Stand des Alten bringen und freue mich schon über das schnelle Netz, als plötzlich Schluss ist mit der Internetterei. Sollten da etwa schon die 600 MB verbraucht sein von den paar Karten, die ich in das Navionics Modul geladen habe?

Ich trotte zurück zum Blue Sky Laden (20 Minuten) und tatsächlich ist es so. 600 MB in 2 Stunden verbraucht. Der Typ dort erklärt mir, man hätte nicht das richtige package für mich aktiviert, usw.. Na gut, kaufe ich noch mal richtig nach. 2,2 GB für 30 Euro. Das müsste ja dreimal reichen, wenn wir diese Woche hier noch wegfahren. Aber nach einem kurzen Mittagssnack mit etwas Spiegel online Lektüre und 10 MB Kartenuploads sind schon wieder 300 MB verbraucht und bis ich beim Blue Sky bin, weitere 50 (davon 150 für „Zeit und Ort“, was immer man darunter verstehen soll und 180 für „Kartendienste“). Man rät mir dort, immer schön die Mobilen Daten abzuschalten, wenn man sie nicht braucht. Und außerdem hätten sich schon öfters mal Leute mit iPhones beklagt, dass ihre Datenvolumen sich so schnell auflösen. Wirklich Ahnung haben sie aber nicht. Na toll, mit diesem Geschäftsmodell werden sie wohl nicht lange überleben.

Den Sundowner gibt es heute wieder im „The Edge“, mit Blick auf unsere Boote. Nachdem ich mich heute mit Sarah und ihrem Freund unterhalten habe, die in der Nacht mit ihrem 26 Fuß Boot hier in die Marina hineingerudert sind, weil das Boot keinen Motor hat, ist Tonga als nächstes Ziel wieder ein Gesprächsthema. Die beiden waren die letzten 8 Monate dort und sind ganz begeistert von den tollen Ankerplätzen, haben allerdings auch einen Typhoon erlebt, wobei sie glücklicherweise „nur“ 80 Knoten Wind an einer stabilen Mooring abbekommen haben und das Auge des Cycloons mit bis zu 150 Knoten Wind an ihnen vorbeigezogen ist.

Wir diskutieren die pros and cons. Tonga ist ein tolles Segel- und Ankerrevier, außerdem eine für uns neue Kultur. Aber wir brauchen einen Ost- bis Nordostwind, um hinsegeln zu können. Wallis als Alternative ist eher off the beaten track, hat aber auch eine schöne Lagune und wäre in jedem Fall downwind. Da es zu Frankreich gehört, nehmen wir aber an, dass es vielleicht ähnlich wie Französisch Polynesien ist. Die Felice will jedenfalls über Wallis und Futuna nach Fiji. Falls wir also über Tonga segeln, werden sich unsere Wege hier erst einmal trennen. Noch haben wir uns nicht entschieden und das Wetter spielt schließlich auch eine Rolle.

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Zur Flaggenparade vor dem Regierungsgebäude marschiert die Polizei in großer Besetzung auf

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Die Flagge wird gehisst. Offfenbar passiert das jeden Tag der Woche so aufwändig, es sei denn, es ist schlechtes Wetter oder Sonntag.

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Und da ziehen sie wieder ab, mit großem Tschingderassabums

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Heute Nacht ist ein junges amerikanisches Paar mit diesem 26 Fuß Boot eingelaufen. Es hat keinen Motor, kann aber gerudert werden. Die beiden sind seit 4 Jahren im Pazifik unterwegs und haben die letzte Typhoon Saison in Tonga verbracht, wo sie an einer Mooring auch einen Cycloon mit 80 kn Wind erlebt haben

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