Freitag, 1. April 2016

Jim Jim Falls

Donnerstag, 31. März 2016. Kakadu Nationalpark, Jabiru. Ausflug zu den Mamukala Wetlands, Rundflug zu den Jim Jim Waterfalls und Rangervortrag über Krokodile. 101 km.

Nach dem Frühstück verbringen wir erstmal eine halbe Stunde im Swimmingpool der Anlage, bevor wir uns mit dem Wagen auf den Weg machen. Eigentlich wollen wir nach Ubirr fahren. Diesen Tip haben wir von zwei australischen Frauen beim Baden bekommen. Sie hatten uns allerdings schon vorgewarnt, dass die asphaltierte Straße an manchen Stellen überschwemmt ist. Die Höhe konnten sie allerdings nur sehr vage angeben. Okay, probieren wir mal unser Glück. Neun Kilometer nach der Abzweigung ist es dann schon so weit. Ich schätze die Wassertiefe auf 30 bis 40 cm (später lesen wir im Internet dass es 35 cm sind), durch die wir hindurch müssten und würde es riskieren, aber die Admiralität lehnt ab. Also kehren wir um und suchen uns ein anderes Ziel.

Es sind 40 km bis zu den Mamukala Wetlands. Ein schönes Gelände, aber heute sehen wir nur wenige Vögel vom Aussichtspunkt. Der Wallking Track ist überdies sehr nass, so dass wir das Wandern auch bald aufgeben. Picknicken können wir hier wegen der vielen Fliegen auch nicht. Also drehen wir bald wieder um. Was können wir jetzt noch anfangen mit dem Tag? Fahren wir mal zum Flugplatz. Von dort aus werden Rundflüge zu den Wasserfällen im Süden angeboten, die man sonst nur in zweistündiger Fahrt per 4WD-Geländewagen, aber das auch nur, wenn die rote Piste geöffnet und nicht überschwemmt ist, wie aktuell, erreichen kann.

Wir haben Glück und müssen nur eine Viertelstunde auf den nächsten Abflug um 2 p.m. warten, wo gerade noch 2 Plätze für uns frei sind. Der Flug dauert eine Stunde und lehrt uns per Kopfhörer-Reiseführer einige neue und interessante Details über den Nationalpark und die Ureinwohner. Der Pilot fliegt 4 Kreise über den Jim Jim Falls, damit sowohl die links, wie die rechts Sitzenden in den Genuss des tollen Panoramas kommen. Es geht dann weiter zu den Twin Falls und auf einem leicht anderen Kurs wieder zurück nach Jabiru. Hat sich gelohnt, auch wenn Christine auf dem zweiten Teil des Flugs von der Seekrankheit heimgesucht wird und der Genuss etwas gemindert wird.

Rechtzeitig zum Beginn des Ranger-Vortrags um 17 Uhr sind wir im Mercure Crocodile Hotel, dessen Krokodil-Form wir schon aus der Luft bewundern konnten. Eigentlich ein ziemlicher Aufwand, den man da beim Bau betrieben hat, denn dass dieses Gebäude die Form eines Crocs hat, kann man tatsächlich nur vom Flugzeug aus erkennen. Der Vortrag ist jedenfalls hoch interessant und der Ranger redet freundlicherweise ein so gutes Englisch, dass wir alles verstehen. Nun wissen wir eine ganze Menge über die Salties, von denen es in diesem Nationalpark jedenfalls einige Tausend gibt. Der Referent gibt jedenfalls deutlich zu verstehen, dass man die Warnungen vor den Riesenechsen, die bis zu 8 m lang werden können, ernst nehmen soll. Im Jahr 2014 gab es in Australien 4 Todesopfer, alles übrigens Einheimische und alle im Northern Territory. Nach Aussage des Rangers hatte sich jeder fahrlässig verhalten und war selbst Schuld an seinem Malheur. Man sollte auch nicht durch einen krokodilbesetzten Fluss schwimmen, was einem der Vier zum Verhängnis geworden war.

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Und hier endet unsere Fahrt nach Ubirr auch schon.

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Mit mehr Bodenfreiheit, als wir sie haben, kann man da noch locker durchfahren. Aber wir wollen lieber nichts riskieren

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Vom Flugzeug aus können wir auch unsere Unterkunft sehen (gelber Pfeil). Etwas weiter rechts liegt das Crocodile Hotel, …

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… hier noch mal etwas größer im Bild

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Die Fotos müssen wir leider durch die Scheiben machen, die man nicht wegschieben oder herunterkurbeln kann. Aber sie sind zumindest gut geputzt.

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Nach etwa 20 Minuten Flug erreichen wir die Jim Jim Falls, über denen der Pilot 4 Kreise dreht, bis alle ihre Fotos im Kasten haben. Es kommen übrigens immer wieder Salzwasserkrokodile (die großen und für den Menschen gefährlichen Crocs sind das) bis in die Tümpel vor den Fällen. Weil hierher in der Trockenzeit  viele Touristen per 4WD und den letzten Kilometer zu Fuß kommen und auch baden wollen, müssen die Salties von den Rangern immer wieder aufgespürt und per Falle gefangen oder nachts mit Scheinwerfern gesucht und entweder gefangen oder geschossen werden.

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Die Twin-Falls sind nicht weit von den Jim Jim Falls entfernt

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Uran-Abbau in der Nähe von Jabiru

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Sie lacht zwar, aber eigentlich geht es ihr gar nicht so gut, denn das kleine Flugzeug schaukelt etwas wegen ein paar Turbulenzen

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Display im Foyer des Crocodile Hotels, wo wir am Nachmittag einem interessanten Vortrag eines Rangers über Krokodile beiwohnen

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Dieser Oberkiefer gehört zu einem 4-Meter-Saltie. Einmal zugeschnappt, und man ist quer durchgebissen. Der Beißdruck so eines Salzwasserkrokodils ist 4 mal so hoch, wie der einer Hyäne, 3 mal so hoch wie der eines Löwen und doppelt so groß wie der eines tasmanischen Teuflings.

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Am Abend bevölkern hier hunderte von Flughunden den Himmel.

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