Freitag, 29. April 2016

Bord-Jobs

Mittwoch, 27. April 2016. Scarborough Marina. Jobs an Bord

Gut geschlafen an Bord. Die Nacht war kühler, als man annehmen sollte. Während Christine das Frühstück zubereitet, nehme ich mir schon mal den Abfluss des Waschbeckens im Bad vor, der undicht ist und stark tropft. Die Gummidichtung hatte ihre Funktion offenbar schon nicht mehr erfüllt, als uns das Boot noch gar nicht gehörte, denn es wurde zusätzlich Silikon verwendet. Nun, das mache ich dann auch, und zwar reichlich (und zwar mit 3M 5200), nachdem ich das alte mit einiger Mühe entfernt habe.

Nachdem das erledigt ist, bringe ich die Sprayhood zum Segelmacher. Leider ist nur seine Frau im Geschäft, so dass ich nicht definitiv erfahre, wann wir das Ding wieder abholen können. Wenn es regnet, haben wir nämlich ein Problem, trocken ins Boot zu kommen und können nicht mehr gut lüften.

Am Nachmittag reinigen wir das Oberdeck und schrubben die Teakplanken sauber. Dabei vergehen auch schnell ein paar Stunden. Später im Büro des Marina-Managers staune ich nicht schlecht über dessen Unordnung auf dem Schreibtisch und im ganzen Büro. Könnte uns ja egal sein, wenn er in diesem Chaos unseren Bootschlüssel finden würde, den er von Didier vor zwei oder drei Wochen bekommen hat. Er findet ihn aber nicht. Er will noch mal zu Hause suchen. Hoffentlich hat er Glück, denn sein Angebot, die Anfertigung eines weiteren Schlüssels zu bezahlen, nützt nicht viel, weil ich schon in Deutschland versucht hatte, Nachschlüssel zu bekommen, aber immer daran gescheitert war, dass die Schlüsseldienste den Rohling nicht besorgen konnten. Und da wir nur zwei Schlüssel haben, wäre es äußerst ärgerlich, wenn nun einer davon abhanden gekommen wäre.

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Qualle neben dem Boot. Jedenfalls kein Box Jellyfish oder Irukandji, also wahrscheinlich auch nicht super gefährlich

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Bewuchs an der Achse der Windsteueranlage. Dies ganze Zeug hat sich innerhalb der 10 Wochen entwickelt, die wir unterwegs waren

 

Donnerstag, 28. April 2016. Scarborough Marina. Ein Tag ohne Elan.

Christine wacht mit starken Kopfschmerzen auf, ich spüre Verspannungen in Nacken und Rücken. Kein Tag für große Aktivitäten heute. Christine legt sich nach dem Frühstück wieder hin, während ich vormittags ein paar administrative Dinge am Computer erledige und am Nachmittag ein paar Stunden in die Reiseplanung zu den Whitsunday Islands investiere.

Am späteren Nachmittag raffen wir uns dann doch noch zu einer Walkingrunde auf, wobei wir auch kurz bei Buckley`s Upholstery vorbeischauen. Aber unsere Sprayhood ist noch nicht fertig. Vielleicht morgen. Ist schon etwas lästig, bei jedem Regenschauer, von denen es heute zwei gab, Türen und Schiebeluk schließen zu müssen.

 

Freitag, 29. April 2016. Scarborough Marina, Redcliffe. Einige Jobs an Bord und an Land.

Morgens hat es 21 Grad im Boot. Draußen ist es bewölkt, hin und wieder mal ein Schauer, Temperatur um die 23 Grad. Bei dem Wetter kann man gut unter Deck arbeiten, weil man nicht gleich ins Schwitzen kommt. Also nehmen wir uns als erstes die Seitenverkleidung in der Achterkabine vor. Die GFK-Wand des Bootes ist von innen mit einem Kunstleder überzogen, das auf der Rückseite mit einer dünnen Schaumgummischicht versehen ist, die flächig auf die Bordwand geklebt wurde. Nun löst sich so langsam entweder der Kleber oder der Schaumstoff zerbröselt (oder beides). Jedenfalls fällt die „Tapete“ von der Wand. Die Arbeit ist insofern mühsam, weil man in einer unmöglichen Stellung arbeiten muss, um zunächst das Schaumgummi komplett vom Kunstleder zu entfernen (geht mit dem Staubsauger am besten) und später das Ganze wieder anzukleben. Zum Kleben nehmen wir diesmal Dicht- und Klebemasse von 3M, das super haltbare wasserdichte 5200 für Marinezwecke. Darf man nur verwenden für Verklebungen, die man niemals wieder rückgängig machen will. Geht am Ende besser und schneller, als vermutet (meistens ist es ja andersrum). In anderthalb Stunden sind wir durch damit.

Mittags fahren wir zum Kippa Ring, um unserer Sushi-Leidenschaft zu frönen und unsere Lebensmittelbestände aufzustocken. Wir fahren dann auch gleich bei Carlos vorbei, unserem Autoverkäufer, der heute Morgen ge-emailt hatte, dass er das beim Kauf fehlende Handbuch für unseren Toyota nun endlich bekommen hat. War ja eine lange Geburt.

Noch eine erfreuliche Nachricht gibt es: Unser Bootsschlüssel ist wieder aufgetaucht. Allerdings erst, nachdem Michael, unser Marina-Manager, zwei schlaflose Nächte hinter sich gebracht hat, weil er den Schlüssel nicht finden konnte, was er mir gesteht, als ich zu ihm ins Büro komme. Er ist sich sicher, dass er den Schlüssel gesehen hat und meint, ihn in einen wasserdichten Sack gesteckt zu haben, den er mit zum Segeln genommen hat. Aber nun ist der ganze Sack verschwunden. Ich hatte es ihm ja schon vorgestern erklärt, aber nun wiederhole ich einfach noch mal, was Didier mir erzählt hatte, nämlich dass er mit Michael telefoniert und die beiden – weil Michael an diesem Tag nicht im Office war - vereinbart hatten, dass Didier den Schlüssel in einem Schrank deponiert, wo diverse Putzutensilien und Reinigungsmittel untergebracht sind. „Oh!“, meint Michael, „dann schauen wir doch da einfach noch mal nach.“ Ich erkläre, das hätte ich eh schon gemacht. Aber noch mal reingucken kann ja nicht schaden. Michael macht das, was ich nicht getan hatte: Er räumt den ganzen Schrank aus. Und siehe da, unser Schlüssel hatte sich zwischen diversen Meister Proppers, Cifs, Atas, Scheibenklars und Allzweckreinigern versteckt. Ich glaube, Michael war noch mehr erleichtert, als ich.

Der Schaden, den ein Schlüsselverlust mit sich gebracht hätte, hat sich nämlich mittlerweile relativiert. Es ist kaum zu glauben, aber gestern haben wir entdeckt, dass wir außer den beiden Schlüsseln, die wir bisher benutzt hatten, noch zwei weitere besitzen, von denen wir aber nichts wussten. Sie befanden sich zwar immer am Schlüsselring mit den Motorschlüsseln, aber die Funktion war unklar. Sie passten nirgendwo rein. Per Zufall habe ich einen der beiden dann doch gestern einfach mal ausprobiert. Geht sehr schwer ins Schloss rein. Lässt sich auch erst nicht drehen. Aber auch bei den Gebrauchsschlüsseln muss man manchmal etwas hin und her wackeln. Plötzlich bewegt sich die Falle. Nun haben wir also nach 7 Jahren Bootsbesitz festgestellt, dass wir vier Schlüssel haben. Die beiden nicht so leichtgängigen Schlüssel scheinen von Vorbesitzern nachgefertigt worden zu sein, denn sie sehen anders aus und tragen auch ein anderes Markenlogo.

Während Christine kocht, beschäftige ich mich noch mit etwas Kleinkram, wie die Windfahne der Hydrovane neu zu bespannen. Anschließend walken wir noch eine Stunde. Unsere Sprayhood ist immer noch nicht fertig, wird aber für morgen früh versprochen.

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Neu-Verklebung der “Tapete” in der Achterkabine

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Und auch die Windfahne der Selbststeueranlage bekommt eine neue “Tapete”

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