Mittwoch, 20. April 2016

Fraser Island

Mittwoch, 20. April 2016. Von Bundaberg nach Harvey Bay, 130 km. Von dort Tagesausflug nach Fraser Island

Der Wecker schmeißt uns um 0445 raus, um 10 nach 5 sitzen wir im Auto. Das Thermometer zeigt zu dieser nachtschlafenen, noch pechschwarzen, Stunde 18 Grad an und geht in den gut anderthalb Stunden, die wir bis Harvey Bay fahren, zwischenzeitlich sogar auf 16 Grad runter. Bei Sonnenaufgang überraschen uns einige schöne Bodennebelfelder über den Wiesen.

Da das Büro des Campingplatzes am Abend nicht mehr besetzt sein wird, wenn wir von unserem Fraser Island Ausflug zurückkommen, müssen wir schon vor unserer Tour einchecken, was insofern kein Problem ist, als das Office ab 7 Uhr besetzt ist. Wir bezahlen, können unser Auto auch schon vor der Cabin abstellen, aber einen Schlüssel kriegen wir noch nicht. Den sollen wir am Abend dann im Briefkasten vorfinden. Um Halb acht werden wir vom Reiseveranstalter Fraser Explorer mit einem großen Bus abgeholt und zur Fähre gebracht, die uns in 35 Minuten Fahrt auf die größte Sandinsel der Welt, immerhin 120 km lang, übersetzt. Auf der anderen Seite warten verschiedene Busse, alles Spezialgefährte mit Allradantrieb, auf die Teilnehmer der verschiedenen Buchungskategorien. Im Bus werden wir von Sean, unserem Fahrer, aufgefordert, uns anzuschnallen und nichts auf die Ablagen zu legen, denn das käme ruckzuck wieder runter. Die Außensitzenden sollen außerdem aufpassen, dass sie mit den Köpfen nicht an die Scheiben schlagen, denn der Bus schlingert über die sandigen Feldwege wie seinerzeit eine Postkutsche im Wilden Westen. Nun erfahren wir hautnah, warum überall geschrieben steht, man könne nur mit 4WD-Autos auf die Insel. Mit einem normalen PKW hätte man wirklich keine Chance, weil es erstens an Bodenfreiheit fehlen würde und man sich zweitens ruckzuck im Sand festgefahren hätte.

Es gibt mehrere Stops und der Fahrer erläutert permanent über die Lautsprecheranlage Wissenswertes zur Insel. Leider in einem Mischmasch aus Kiwi- und Aussie-Englisch, so dass wir nicht alles zu hundert Prozent verstehen. Befestigte Straßen gibt es nicht, Ortschaften sehen wir auch keine und Hotels oder Campgrounds gibt es nur eine Handvoll. Die Fahrt durch den subtropischen Regenwald ist jedenfalls abenteuerlich und das spätere Rasen über den Strand an der Seeseite (Osten) auch. Bei einer Pause kann man aus- und für eine Viertelstunde in ein Flugzeug umsteigen für einen kleinen Rundflug. Christine mag nicht, aber ich gönne mir den Spaß. Die kleinen Maschinen starten und landen am Strand. Das Angebot unterbreiten die Piloten mit einer kleinen Werbe-Ansprache in den Bussen und kriegen die Vögel auch tatsächlich voll belegt. Von den 18 Leuten im Bus wollten sogar noch mehr als die möglichen 12 mitfliegen, aber alle Bewerber passen nicht in die Flugzeuge und für eine zweite Runde ist keine Zeit.

Nach einem ausgezeichneten Mittagessen in einem einfachen Resort ist die Hauptattraktion des Nachmittags der Besuch des Lake MacKenzie, eines glasklaren Süßwassersees mit gleißendweißem Sandstrand. Nach dem Bad gibt es Kaffee oder Tee mit Keksen aus der Bordküche des Busfahrers. Anschließend noch einmal eine wilde Fahrt über holprige Buckelpisten bis zum Kingfisher Resort, wo wir mit der Fähre um 17 Uhr wieder aufs Festland übersetzen und per Bus wieder zu unserem Campingplatz gebracht werden, wo unser Schlüssel für die Cabin wie versprochen auf uns wartet.

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Fahrer und Guide Sean erklärt viel, hier das Wachstum einer Würgefeige. Er ist Neuseeländer, kann aber in diesem Job in Australien 10 Dollar pro Stunde mehr verdienen, als in seiner Heimat.

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Riesenfarne, deren Blätter bis zu 7 m lang werden können

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Mit 80 Sachen über den 75-mile-beach, der aber in Wirklichkeit etwas kürzer ist

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Kaffeepause am Eli Creek mit Bademöglichkeit im Süßwasserzulauf

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Fraser Island ist die Insel der Dingos. Überall weisen Schilder auf richtiges Verhalten den wilden Hunden gegenüber hin, die vor allem kleinen Kindern gefährlich werden können. Leider sehen wir heute keinen einzigen

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Unseren MAN Allrad-Bus müssen wir in der Mittagspause gegen einen anderen Bus austauschen, weil der Tank ein Leck hat. Klappt aber problemlos

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The Pinnacles: Jahrtausendealte Sandklippen

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Am Strand stehen ein paar dieser Flieger herum, mit denen man spontan eine kleine Runde drehen kann

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Name folgt Form: Der Schmetterlingssee

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Am Wrack der Maheno

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Ein anderer Bus am Nachmittag, selbstverständlich auch four wheel drive. Das muss hier schon sein

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Das Fahrerhaus ist separat vom Fahrgastraum konstruiert. Deshalb ist die Sicht nach vorn etwas eingeschränkt. Um das zu kompensieren, wird per Kamera und Bildschirm ein Blick nach voraus übertragen

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Wir fahren ausschließlich auf solchen Sandpisten, die zu 98 Prozent so schmal sind, dass nur ein Auto draufpasst. Bei Gegenverkehr (haben wir nur einmal während des Tages) muss ein Fahrzeug zurücksetzen bis in eine Ausweichbucht

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Am Lake MacKenzie. Glasklarer Süßwassersee mit weißem Sandstrand, Temperatur 22 Grad

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Flach am Rand, dann fällt es steil bis auf 10 m Tiefe ab

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Noch ein Waran

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Vom Kingfisher Resort geht es um 17 Uhr mit der Fähre wieder zurück zum Festland

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z46 von Bundaberg nach Harvey Bay

Von Bundaberg nach Harvey Bay, heute schon in aller Früh um kurz nach fünf Uhr, 130 km

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