Samstag, 10. Mai 2014

Von Bora Bora nach Suwarrow, 1. Seetag

Freitag, 9. Mai 2014, von Bora Bora nach Suwarrow, 1. Seetag, 61 sm dW, 71 sm üG

Kurz nach Acht bekommen wir von Anita, Helena und Kolja (Pacific High) unser letztes Baguette von Bora Bora gebracht. Der Wind ist nicht sehr stark und während des Frühstücks zeigt unsere Windanzeige immer noch Null an. Das kleine Kreuz mit den Cups im Masttop dreht sich nicht. Schiet, das wird doch nicht überhaupt hängenbleiben? Also entere ich kurz vor dem Auslaufen noch mal in den Mast, bewaffnet mit WD40. Auch das Antennenkabel des UKW-Funks ziehe ich raus und sprühe es sicherheitshalber ein, denn in den vergangenen Tagen haben wir gemerkt, dass andere Boote bessere Reichweiten als wir hatten. Um es kurz zu machen: Die Aktion mit dem Windrad war erfolgreich, bei der Antenne hat es eher nichts gebracht. Interessanterweise ist unsere Sendeleistung deutlich besser, als der Empfang. Andere Boote in mehr als 10 Meilen Entfernung können uns hören, wir sie aber nicht.

Pünktlich um Neun werfen wir die Leinen der Mooring los ohne den Motor anzumachen und segeln gleich, wenn auch noch sehr langsam, Richtung Pass. Die Pacific High und die Felice sind schon 10 Minuten früher unter Maschine losgefahren, die African Affair schon um 4 oder 5 Uhr gen Maupiti.

Sieben Knoten Wind sind nicht viel und so probieren wir erst mal verschiedene Segelstellungen aus. Genua mit Baum, dann noch die Kutterfock auf der anderen Seite, ausgebaumt über den Großbaum. Ziemliches Gerödel und schweißtreibend. Nur, um festzustellen, dass der Wind dreht und uns 50 Grad in die falsche Richtung fahren lässt, denn in dieser Konstellation können wir nur platt vorm Laken fahren. Also alles wieder retour. Ausbaumungen weg und Großsegel raus. Wind 120 Grad relativ von Bb. Aber die Segel schlagen kräftig, auch wenn wir nur 1 Meter Welle haben.

Erst am späteren Nachmittag weht der Wind konstant mit 10 Knoten oder mehr. Hin und wieder gibt es einen leichten Regenschauer, aber der Wind kommt kaum über 15 Knoten. Welle jetzt 1,5 m. Langsam zeigt das Log auch mal 5 Kn an, wobei der Strom kräftig schiebt, zeitweilig mit bis zu 1,5 Kn. Genua an Stb., ausgebaumt. Wind fast von achtern.

Um 18 Uhr funken wir auf 12185 khz mit Felice, Pacific High und African Affair. Die Pacific High ist schon 80 Meilen nördlich von uns auf dem Weg nach Hawai, die African Affair in Maupiti vor Anker und die Felice 4 Meilen vor uns (die die ersten Stunden mit Maschine gefahren waren). Alles ist OK bei allen.

In der ersten Nachthälfte werden die Wellen etwas unangenehmer. Vielleicht sind wir aber das Nachtfahren auch nur nicht mehr gewöhnt. Das letzte Mal ist ja auch schon ziemlich lange her. War irgendwann im Juli vergangenen Jahres von Tahiti nach Huahine. Der letzte mehrtägige Schlag mit mehr als 2 Nächten liegt wohl schon fast ein Jahr zurück. Da müssen die Seebeine wohl erst wieder wachsen. Gegen Mitternacht sind wir der Felice deutlich näher gekommen und um 0040 überholen wir sie in 200 Meter Abstand. Um die Freiwache nicht zu wecken, verkneifen wir uns Funkerei und Rüberrufen.

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