Donnerstag, 05. März 2015, Savusavu, Fiji. Mühe mit Google Maps, Full Moon Party und Cyclone-Entwicklung
Das Wetter ist zwar wunderschön sonnig den ganzen Tag, aber es ist dafür auch brutal warm und schwül. Im Boot 35 Grad und draußen nicht viel weniger. Sobald man in die Sonne kommt, wird man gebraten. Jede Bewegung hat unweigerlich eine Verstärkung der Schweißausbrüche zur Folge. Teakflächen an Bord, die nicht abgeschattet sind, kann man barfuß nicht betreten, ohne sich die Füße zu verbrennen.
Ich sitze den ganzen Tag vorm Computer. Hintergrund dafür ist, dass unser „sailtracker“, der unsere gesendeten Positionen in google maps abbildet und unsere bisherige Reise und die aktuelle Position so schön für jedermann im Internet sichtbar machte, nicht mehr funktioniert. Google hat irgendetwas geändert, und plötzlich sind sämtliche tracks verschwunden. Das finde ich extrem ärgerlich. Offenbar können auch Frank und seine Jungs, die das bisher so super für uns betreut und technisch möglich gemacht haben, daran nichts ändern. Nun bietet Google eine andere Möglichkeit an und ich versuche, mich so weit schlau zu machen, dass ich selbst damit umgehen kann. Dieser Versuch treibt mich fast zur Verzweiflung und ich halte mich zwischenzeitlich für minderbegabt, dämlich, einen technischen Volltrottel, kompletten EDV-Idioten, you name it. Es geht um KML- und KMZ-Dateien und lauter andere IS-Hyroglyphen, die ich mir erst langsam erschließen muss.
Nach drei Stunden dann die ersten Lichtblicke und es gelingt mir zumindest, in My Maps, so heißt das Tool, das google nun anbietet, einen track einzufügen. Dafür muss zunächst ein track aus dem Navi-Programm OpenCPN (GPX-file) in Google Earth eingefügt werden. Dabei wird GPX zu KML konvertiert. Dann muss man diesen Track auf der Festplatte speichern. In Folge kann man dann in My Maps dieses KML-file abrufen und hat den track in My Maps, dessen link man dann sharen kann.
Jetzt gibt es aber eine Reihe von Problemen, die es bisher nicht gab: 1. Es sind nur 10 tracks abbildbar, man braucht also ständig neue Karten und bekommt keine schöne Gesamtübersicht. 2. Per email kann man gar nichts einstellen, also auch während der Tage auf See keine Positionen abbilden. 3. Ob die alten Daten der Jahre 2010 bis 2014 überhaupt noch zu retten und abzubilden sind, weiß ich noch nicht. Nach 5 oder 6 Stunden habe ich die Schnauze voll. 4. Man muss alles manuell machen und nichts läuft mehr automatisch.
Die Full Moon Party am Abend ist mal wieder nett und gut besucht und reichlich mit gutem Essen gesegnet. Christine steuert wieder ihren berühmten Bohneneintopf bei und neben vielen guten Salaten, Pizza und Kuchen gibt es dieses Mal sogar Eis als Nachtisch, das irgendjemand mitgebracht hat.
Diskussionsthema ist nach wie vor der Taifun, der sich zu entwickeln scheint. Noch hat sich keine Kreisformation um ein Tief gebildet, aber die forecasts bleiben so, wie gehabt bzw. zeigen eigentlich sogar noch eine dramatischere Entwicklung. Die Prognose der Zugbahn verläuft weiterhin westlich von uns über Vanuatu und Neukaledonien, aber das könnte sich durchaus ändern. Die Windgeschwindigkeit wird mittlerweile mit bis zu 104 Knoten vorausgesagt, was schon einem Mega-Taifun entspricht. Wellenhöhen bis 14 Meter und unvorstellbare Regenmassen. Wer will, kann gern die Daumen drücken, dass das Ding nicht auf uns zurollt.
Ganztags schönes Wetter, aber heiß und schwül, am Abend schöner Sonnenuntergang
Bei der Full Moon Party lassen sich auch ein paar große Frösche blicken
Vielleicht ist das ja der Froschkönig? Aber dieser will sich nicht küssen lassen, auch nicht von Conny
Die Prognosen hinsichtlich des Cyclons westlich von Fiji bleiben beständig. Der Druck im Zentrum soll bis zum 13. März auf 950 mb fallen und Windgeschwindigkeiten von 104 kn (etwa 200 km/h) erreichen
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