Sonntag, 8. März 2015

Cousteau

Samstag, 07. März 2015, Cousteau Resort, Fiji.

Als erstes steht Einkaufen auf dem Programm, denn heute wollen wir für ein paar Tage rausfahren zum Cousteau-Resort. Das sind nur 5 Meilen und dort hat es schön klares Wasser und vielleicht bekommen wir dort auch etwas mehr frischen Wind um die Nase. Es dauert eine ganze Weile, bis ich unsere Festmacherleinen, die während unserer Abwesenheit mit hohen Sicherheitsreserven an der Mooring befestigt waren, losgemacht habe und wir ablegen können. Schaltverzögerung beim Einkuppeln in den Vorwärtsgang 10 Sekunden. War schon schlechter.

Die Sonne lacht und nach einer Stunde ankern wir auf 8 m Wassertiefe und Sandgrund vor dem Resort, das vom Sohn des verstorbenen Meeresforschers Jacques Cousteau betrieben wird. Die Felice ist kurz vor uns angekommen. Es ist 1230 und wir gehen sofort einmal mit Taucherbrille und Flossen ins Wasser. Anker anschauen: ist ok. Dann machen wir uns über das Unterwasserschiff her. Christine mit Bürste, ich mit breitem Spachtel. Das Boot hat veritablen Bewuchs angesetzt, den ich nun mit dem Edelstahlblech nach und nach abschabe. Mit Bürste allein wäre diesem Zeug gar nicht beizukommen. Außerdem schrubbt man damit zu viel von dem selbstpolierenden Weichantifouling runter. Spchteln ist auch nicht ganz so anstrengend, wie bürsten, so dass ich etwa 60 Sekunden unter Wasser arbeiten kann, bis ich wieder Luft holen muss. Die Verschnaufpause an der Oberfläche nutze ich, um in der Nähe der Wasserlinie weiterzuarbeiten. Für die Backbordseite brauche ich zwei Stunden, nach einer Pause geht die Steuerbordseite mit nur 50 Minuten dann deutlich schneller. Warum es hier so viel flotter läuft, weiß ich selbst nicht. Vielleicht wegen der mittlerweile höheren Routine mit dem Spachtel? Anschließend ist das Boot von unten jedenfalls wieder schön glatt. Beim Herfahren ließ sich feststellen, dass uns der Bewuchs etwa um einen halben Knoten gebremst hat.

Am Abend haben wir Conny und Wolfgang zum Sundowner eingeladen. Wir können einen wirklich schönen Sonnenuntergang genießen. Wie lange wir hier bleiben werden, hängt von der weiteren Entwicklung des sich zusammenbrauenden Hurricanes ab. Derzeit sieht es so aus, dass wir wohl schon am Montag wieder in unser sicheres Refugium zurück müssen.

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Sundowner vorm Cousteau Resort. Leider ist die Sommerzeit in Fiji schon seit 19. Januar wieder vorbei. Deshalb ist es um 19 Uhr bereits richtig dunkel

 

Sonntag, 08. März 2015, Cousteau Resort, Fiji. Schnorcheln und Faulenzen

Schon um 9 gehen wir mit Conny und Wolfgang schnorcheln. Die beiden holen uns mit ihrem Dinghy ab und wir fahren ein paar Hundert Meter bis zu einem schönen Korallenblock, an dem es viele bunte Fische gibt. Wir haben etwas Brot zum Anfüttern mitgenommen, aber auch ohne dieses Lockmittel schwimmen die kleinen Zebrafische (ob sie wirklich so heißen, wissen wir nicht, aber sie sehen zumindest so aus) manchmal bis gegen die Taucherbrille oder knabbern an Armen und Beinen. Sind ja gottlob keine Piranhas.

Das Wasser ist warm wie in der Badewanne, und wir müssen die Schnorchelei irgendwann wegen der Sonne abbrechen, die auf uns herniederbrennt, aber sicher nicht, weil es zu kalt würde. Wahrscheinlich bin ich in den letzten beiden Tagen ohnehin etwas zu viel in und unter Wasser gewesen, denn abgesehen von einem Juckreiz am ganzen Körper, der wohl von dem Zeugs herrührt, das ich zentnerweise vom Schiffsboden und der Schraube gekratzt habe, stören mich auch leichte Ohrenschmerzen. Werden schon wieder verschwinden. Christine ist übrigens auch übersät von kleinen Pusteln und muss sich permanent kratzen, weil sie mit mir im Wasser war, als der abgeschabte Bewuchs in Kleinstpartikeln, aber in wolkenartiger Zusammenballung, durchs Wasser trieb.

Ansonsten ist es hier aber schon wie im Paradies. Schönes Wetter, ruhiges und klares Wasser, keine großen Jobs auf der to do Liste (jedenfalls nicht für heute). Bei der Marine hätten wir gesagt: Sonntagsroutine.

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So bevölkert war die Fischsuppe um uns herum wohl noch nie

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Nemo ist auch wieder da, samt Kumpel

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Die Wohnlage hier ist nicht schlecht. Etwas erhöht, am Hang, hat man von diesen Häusern einen tollen Blick auf die große Bucht vor Savusavu. An den Häusern kann man erkennen, dass hier die etwas wohlhabenderen Leute wohnen, wenngleich hier keine Protzbauten stehen.

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Die Felice liegt neben uns vorm Cousteau Resort

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