Sonntag, 1. März 2015, Savusavu, Fiji. Zurück auf die Gipsy.
Die Flüge gehen pünktlich und wir kommen auch nach Plan in Savusavu an, allerdings ohne Christines Gepäck. Wir waren schon in Nadi am Flughafen vorgewarnt worden, dass wegen der vollen Belegung der Maschine eines unserer Gepäckstücke möglicherweise erst mit einem späteren Flieger nachgesendet werden muss. Die Maschine ist dann aber gar nicht voll, es bleiben sogar noch 4 Plätze frei. Aber unsere 28-kg-Tasche ist trotzdem nicht mitgeflogen.
Heinz holt uns freundlicherweise vom Flughafen ab, so dass wir gar kein Taxi benötigen. Er fährt uns dann auch mit seinem Dinghy zu unserem Boot. Es ist alles in bester Ordnung (bis auf das mittlere Steuerbordfenster im Salon, das bei den starken Regenfällen der vergangenen Tage wieder seine Undichtigkeit bewiesen hat. Die ausgelegten Handtücher haben aber die Feuchtigkeit aufgefangen und Andrea und Heinz haben diese regelmäßig gewechselt. Das Deck sieht allerdings mehr als scheußlich aus, denn die Vögel der Gegend kriegen natürlich sofort spitz, dass hier ein Boot unbewohnt ist und lassen sich in Hundertschaften darauf nieder und ... ja, genau, scheißen alles zu.
Wir haben Glück mit dem Wetter. Heute regnet es nicht, aber dafür ist es heiß und schwül. Ein gewaltiger Gegensatz zu Neuseeland. Hat aber immerhin den Vorteil, dass wir trocken an Bord kommen, Sprayhood und Bimini aufspannen und uns dann dem Reinigen des Cockpits und diversen anderen Jobs, wie Dinghy klarmachen, etc. widmen können. Obwohl wir ziemlich müde sind (wir haben schließlich kaum geschlafen in dieser Nacht), müssen wir manche Dinge jetzt einfach erledigen. Um 16 Uhr haben wir die Nase voll und lassen es langsamer angehen. Ich rufe ein paar Mal beim Flugplatz in Savusavu an (in Abständen von einer halben Stunde), um mich nach dem Gepäck zu erkundigen. Ja, es ist angekommen. Ja, es wird gebracht. Ich hinterlasse in jedem Gespräch meine Telefonnummer und die Adresse. Aber es passiert nichts. Gegen 18 Uhr habe ich dann jemanden am Telefon, der zwar von den vorherigen Telefonaten nichts weiß, aber wegen meines nun doch schon dringlichen Tons bequemt sich dieser Mensch nun, gleich ein Taxi anzurufen und mir noch im selben Telefonat zu bestätigen, dass unser Gepäck in 15 Minuten in der Savusavu Marina ankäme. Ich fahre also mit dem Dinghy an Land. Es werden dann zwar 30 Minuten, bis das Taxi kommt, aber das Beste ist: Es ist tatsächlich Christines große Tasche und nicht irgendein anderer Koffer. Dann möchte der Taxifahrer Geld von mir haben. Ich habe gar keines dabei, würde aber auch aus Prinzip nicht zahlen wollen, denn es war ausgemacht, dass die Fluggesellschaft die Zustellung zahlt. Der Taxifahrer ist einsichtig, schon, weil er schließlich auch den Auftrag vom Flughafen bekommen hat, befürchtet aber, dass er nun ohne Geld dasteht, denn am Flugplatz hatte man ihm gesagt, ich würde ihn bezahlen.
Zum Abendessen sind wir bei unseren österreichischen Nachbarn Annemarie und Helmut auf der Anna-X eingeladen. Wir sind sehr dankbar, denn unsere Lebensmittel-Bestände an Bord sind ziemlich auf Null runter. Die beiden waren kürzlich zwei Monate in Australien unterwegs und so können wir ausgiebig unsere “Urlaubserlebnisse” austauschen.
Heute fallen wir schon um 8 ins Bett. Im Boot hat es 32 Grad. Während wir in NZ mit Schlafanzug und dicker Bettdecke im Wagen wunderbar geschlafen haben, schwitzen wir hier nun ohne Zudecke und so gut wie nackt in unseren Betten. Trotzdem schlafen wir dann fast 12 Stunden. Am Morgen hat es immer noch 28 Grad im Schiff.
Montag, 02. März 2015, Savusavu. Deck schrubben, Einkaufen, Sundowner und Dinner mit Lisa und Thomas
Fast der ganze Vormittag geht drauf mit dem Schrubben des Decks. Es regnet zwar einmal kurz und heftig, aber wir brauchen trotzdem eimerweise Salzwasser dafür. Nicht nur Vogelkot ist zu entfernen, sondern auch jede Menge Grünalgen, die sich an verschiedenen Stellen breit gemacht haben. Anstrengend und zeitraubend.
Später dann Einkaufstour mit den Stationen Markt, Supermarkt, Tankstelle, Schlachter, Coprashed Marina (der Cappuccino, der uns hier bisher so gut geschmeckt hatte, ist nach den hervorragenden Neuseeland-Kaffees längst nicht mehr so toll). Kaum haben wir an Bord alles verstaut, müssen wir auch schon wieder los, denn um 17 Uhr haben wir uns mit Lisa und Thomas zum Sundowner verabredet. Später gehen wir dann gemeinsam im Hidden Paradise essen. Auch bei der Rechnung fürs Dinner wird deutlich, dass wir nicht mehr in Neuseeland sind. Das Leben wird wieder günstiger.
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