Mittwoch, 24. September 2014

Zahn_los

Montag, 22. September 2014, Navadra, Mamanucas, Fiji. Neue Mischbatterie eingebaut, Schnorcheln und Fotosession am Strand

Als erstes steht die Montage der neuen Mischbatterie für die Spüle auf dem Programm. Wie immer, geht es nicht so glatt, wie gedacht. Die Gewinde der Überwurfmuttern an den armierten Schläuchen der neuen Batterie sind zu groß, passen also nicht zu den Gegenstücken am Ende der Schlauchleitungen. Mist. Aber die Dinger sind ja auf der anderen Seite ebenfalls mit Gewinde in der Armatur verschraubt. Also könnte man doch die alten Schläuche verwenden. Da ist zwar das Gewinde in der richtigen Größe, aber der Teil nach dem Gewinde ist zu kurz, so dass der O-Ring seine Dichtfunktion nicht wird ausüben können. Wie behilft man sich da am besten? Ich versuche es mit Teflonband, das um das Gewinde gewickelt wird und so wie es scheint, kriege ich die Geschichte damit tatsächlich dicht.

Nach einem kurzen Mittagssnack gehen wir schnorcheln. Das Wasser ist schön klar und vorm Strand gibt es ein riesiges Gelände mit schönen Korallen, die den ganzen Boden bedecken, ohne dass ein Flecken Sand dazwischen Platz hätte. Fische sehen wir aber nicht sehr viele.

In der Bucht ist reges Kommen und Gehen. Die zwei anderen Segler machen sich davon, dafür kommen im Laufe des Tages 4 neue. Auch zwei kleinere Kreuzfahrtschiffe machen für ein paar Stunden Halt in der Bucht, spucken ihre Gäste an den Strand oder zum Schnorcheln aus und verschwinden dann wieder.

Bei Niedrigwasser ist es unmöglich, mit dem Dinghy an den Strand zu fahren, weil man auf Korallen aufsitzen würde. Erst ab etwa halber Tide kann man es wagen und dann ist es u.U. noch ein nasses Unterfangen, weil Brandungswellen an den Strand rollen. Es ist auch schwierig, das Dinghy schnell den Strand hinaufzuziehen, weil er ziemlich steil ist. Da Christine die Angelegenheit zu heikel erscheint, ist sie an Bord geblieben und allein kann ich das Dinghy nicht hochziehen. Aber es sind noch ein paar andere Segler am Strand, die mir helfen. Mein Ziel ist der große Felsenberg im Westen der Bucht. Von dort oben müssten sich doch gute Bilder machen lassen. Und tatsächlich: Es ist gar nicht so schwierig, dort hinaufzukommen. Nur viel Zeit gebe ich mir nicht, denn das Wasser läuft auf und ich bin nicht ganz sicher, ob das Dinghy wirklich hoch genug am Strand liegt. Ich bin jedenfalls ganz schön aus der Puste, weil ich mit ziemlich Tempo die Steine raufkraxele. Gibt jedenfalls einige schöne Fotos.

Der Rückweg wird abenteuerlich. Und zwar deswegen, weil ich mir einbilde, ich könnte mit dem Dinghy durch die Brandung kommen, ohne nass zu werden. Ich warte also ab, bis 3 große Wellen durch sind und schiebe dann das Boot ins Wasser. Schnell hinterher, den Motor runterlassen und starten. Aber das geht nicht so schnell, wie es nötig wäre, denn es kommt eine große, brechende Welle daher, die das Dinghy quer erwischt. Ich kann gerade noch mein Gewicht auf die richtige Seite verlagern und verhindern, dass das Dinghy kentert, aber es wird mit Schmackes auf den Strand geworfen und es rauschen sicher 50 Liter Wasser ins Boot. Außerdem haut es die Sitzbank aus der Befestigung und es ist jede Menge Sand hineingekommen. Mit dem großen Gewicht des hereingespülten Wassers kann ich das Boot nun gar nicht mehr bewegen, muss aber das Wasser irgendwie wieder loswerden, was gar nicht so einfach ist, denn die auflaufenden Wellen schlagen immer wieder gegen das Heck. Irgendwann gelingt es aber und nun entschließe ich mich, das Dinghy schwimmend – mit der Nase Richtung Wellen – durch die Brandung zu bringen. Gar kein Problem. Hätte ich gleich so machen sollen und mir einen Haufen Arbeit erspart.

Christine hat dieweil ein ganz anderes Problem. Schon beim Schnorcheln hat sie festgestellt, dass mit einem ihrer Schneidezähne etwas nicht stimmt. Es ist der Implantatzahn. Fühlt sich an, als sei er locker. Hoffentlich nicht die Verschraubung im Kiefer, sondern nur der Zahnaufsatz. Und wenn er beim Essen runterfällt, dann möglichst nicht runterschlucken, denn die anschließende Sucherei über mehrere Tage ist eine ziemlich unappetitliche Geschichte, wie Wolfgang aus Erfahrung beim Sundowner auf der Felice erzählt. Zwei Tage mit dem Zahnstocher sondieren ... Nun, das wird nicht nötig sein, denn am Abend kann Christine den losen Zahn tatsächlich herunterziehen. Sieht witzig aus, wenn sie jetzt lacht. Wir werden versuchen, morgen mit Connys Hilfe (sie ist schließlich Zahntechnikerin und hat ein paar Instrumente und Kleber an Bord) das Ding wieder festzubekommen.

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Wir können es kaum glauben, aber schon früh am Morgen kommt ein kleiner Kreuzfahrer in die Bucht. Wir hatten uns eingebildet, so schöne kleine, unbewohnte Inseln seien nur etwas für Segler. Fehlanzeige

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Der Wind unmittelbar im Lee der Insel ist konfus. Die First 47.7 hat zu dicht neben der Felice geankert und so kommen sich die beiden Boote bei diesen Verhältnissen ziemlich nahe

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Nachdem wir in Nadi eine neue Mischbatterie für die Spüle bekommen hatten, soll sie heute montiert werden, was aber mal wieder auf unerwartete Schwierigkeiten stößt

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Das Problem liegt darin, dass die Verschraubung der neuen Schläuche einen zu großen Durchmesser für die Anschlüsse im Boot hat. Also drehe ich die neuen Schläuche aus der Armatur raus und versuche, die alten Schläuche zu verwenden. Das Gewinde passt glücklicherweise, aber der Zylinder oberhalb des Gewindes ist bei der neuen Armatur länger (oberer Schlauch). Also kann der O-Ring nicht richtig abdichten, weil er gar nicht unter Druck stehen kann. Ich behelfe mir mit Teflonband auf dem Gewinde

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Arbeiten an Wasserleitungen mag ich nicht besonders. Weder zu Hause, noch an Bord. Erstens, weil man oft schlecht an die Montagestellen dran kommt, zweitens, weil es anschließend noch irgendwo tropft. Doch heute ist auf Anhieb alles dicht.

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Eigentlich ist die Bucht von drei kleinen Inseln umgeben, die durch Sandrücken miteinander verbunden sind. Bei Hochwasser werden diese überspült

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Ziemlich nah vorm Strand beginnt der dichte Korallengarten (dort, wo das Wasser von türkis auf dunkelgrünbraun wechselt)

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Blick nach Luv (Süden). Heute bläst es ganz ordentlich

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Auf den Berg in Bildmitte bin ich etwa bis zur Hälfte hochgeklettert. Halt so weit, bis ich keine Bäume mehr im Blickfeld hatte

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