Dienstag, 2. September 2014

Von Levuka nach Suva

Dienstag, 02. September 2014, von Levuka (Ovalau) nach Suva (Viti Levu), 55 sm

Die zweite Nacht in der Kesselpauke ist auch nicht besser, als die erste, nur kürzer. Denn um 4 Uhr, gerade, als es seit etwa einer Stunde wieder etwas ruhiger im Schiff ist, bellt der Wecker. Ein schnelles Frühstück, und dann geht es los. Anker aus dem Grund um 0450, durch den Pass gehen wir 10 Minuten später. Das Feuer mit dem riesigen Dreibein auf dem Südriff brennt nicht. Kann denn das sein? Gestern Abend leuchtete es noch. Entweder ist das Ding in der Nacht eingegangen oder man hat es abgeschaltet. Strom sparen bei beleuchteten Seezeichen? Das gibt es doch wohl nicht. Wie auch immer, wir müssen ohne das Blinklicht durch den Pass und das geht auch ganz gut, schließlich haben wir einen eigenen Track vom Reinfahren. Um 0510 kommen die Segel hoch und zunächst machen wir auch ganz gute Fahrt unter Groß und Genua. Der Wind wird aber zunehmend schwächer und weil er aus 80 Grad kommt und damit etwas achterlicher als querab einfällt, reichen die 8 Knoten Ost um halb Zehn nur noch für etwa 2,5 kn Fahrt durchs Wasser. Also Motor an für ein paar Stunden. Erst, als wir im Süden von Viti Levu sind, brist der Wind nach 14 Uhr etwas auf, so dass wir die Maschine wieder abstellen und mit der Genua vorm Wind segeln können.

Die Felice ist eine halbe Stunde nach uns gestartet. Über Funk erfahren wir, dass Conny und Wolfgang einen kleinen Thunfisch gefangen haben und uns am Abend zum Essen einladen. Auch wir haben unsere Angel draußen, sind aber offenbar nicht von Petri mit Heil gesegnet. Irgendwann bringe ich sogar noch eine zweite Leine mit Köder aus, aber auch das nützt uns am Ende nichts.

Schließlich können wir bis kurz vor Suva segeln und fahren um 16 Uhr durch die Riffe in den großen geschützten Hafen der Hauptstadt. Wir sind überrascht von der großstädtischen Skyline mit einigen Hochhäusern und den vielen Schiffen, die an den Docks oder vor Anker liegen. Ganze Flotten von mittelgroßen Fischereifahrzeugen sind an riesigen Bojen vertäut und dümpeln einem ungewissen Schicksal entgegen. Warum sind so viele Fischer außer Dienst gestellt? Ist das Meer hier in der Gegend schon so leer gefischt, dass sich das Rausfahren nicht mehr lohnt? Eines ist jedenfalls klar: Ein schöner Ankerplatz ist das hier nicht. Das Wasser ist grünlich trüb, Sichtweite etwa 1,5 m, ansonsten Hafenatmospähre, viele Wracks auf den Riffen. Allerdings haben wir hier null Welle und null Schwell, wir werden also wohl eine ruhige Nacht bekommen. Wir liegen nicht weit vom Suva Yachtclub entfernt auf gerade mal 3,5 m Wassertiefe.

Kurz nachdem wir angekommen sind, fahren wir zur Felice hinüber, wo es nach dem Sonnenuntergangsaperitif frisch gefangenen Skipjack-Tuna mit Spaghetti an Pilzsauce gibt. Schmeckt ganz hervorragend. Um halb Acht fahren wir zurück zu unserer Basis. Nach der kurzen Nacht gestern werden wir heute wohl früh ins Bett fallen.

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Von See aus wirkt die Hauptstadt komplett anders als alles, was wir bisher von Fiji gesehen haben. Die Stadt hat immerhin mehr als 80.000 Einwohner.

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Große Handelsschiffe liegen vor Anker oder an den Piers des Hafens, …

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… während ganze Fischereiflotten zusammengebunden an großen Festmacherbojen hängen und vor sich hin gammeln. Die Boote haben überwiegend Namen mit chinesischen (oder japanischen?) Schriftzeichen

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Nach dem Ankern liegt unser Heck etwa 30 Meter vor diesem Wrack, dass bei Hochwasser vermutlich komplett überspült ist.

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