Donnerstag, 23. Juli 2015, Palikulo Bay, Santo, Vanuatu. Besuch von Willy
Am Morgen ist meine Hand noch stärker geschwollen, als gestern. Man soll einfach nicht zu fest auf Leinen greifen, die von Korallen bewachsen sind, auch wenn man diese kaum sieht (vorgestern, die Mooringleine, die wir mit der Ankerkette raufgeholt hatten). Die Haut juckt und brennt und ich kann die Finger kaum noch krümmen, weil sie so dick geworden sind. Ich hoffe sehr, dass das bald mal wieder besser wird. Auch die rechte Hand ist nun leicht befallen, weil ich auch mit dieser, allerdings nur kurz, die Leine angefasst hatte.
Am Vormittag nähert sich uns ein kleines Auslegerkanu. Der Paddler stellt sich als Willy vor und fragt, ob wir grüne Kokosnüsse und Papayas wollten. Natürlich möchten wir. Er will erst noch zu einem Freund am Ufer paddeln, dann quer über die Bucht zurück zum Village, um dort die Nüsse und das Obst zu holen und dann zu uns zurückkommen. Anderthalb Stunden später ist er wieder da. Zwar bringt er keine Papayas, weil er keine reifen gefunden hat, dafür aber einen Bund Bananen und sechs Coconuts. Er fragt, ob er an Bord kommen könne und wir laden ihn zu einer Bootsbesichtigung ein. Er ist ganz begeistert und erzählt, dass er zum ersten Mal auf einer Yacht sei und er davon ganz stolz im Dorf berichten werde. Dieser Ankerplatz wird offenbar nicht häufig von Blauwasserseglern besucht. In diesem Jahr sei vor uns überhaupt erst ein einziges Boot hier gewesen. Auch zu den Wracks und der Umgebung erfahren wir einige interessante Dinge. Er selbst outet sich als Anhänger der deutschen Fußballmannschaft. Während der WM letztes Jahr haben bei ihm – als einem der drei Besitzer eines Fernsehers im Ort – nur diejenigen mitschauen dürfen, die ebenfalls für Deutschland waren. Er erzählt das lachend. Ob’s wirklich stimmt, können wir nicht beurteilen. Ist aber auch egal. Jedenfalls haben wir Spaß miteinander. Wir schenken ihm eine Machete und eine Wanderhose aus dem Fundus der Admetus sowie unsere letzte Yagona (Kava-Wurzeln) aus Fiji, die wir immer noch unter unserem Geräteträger durch die Gegend gefahren haben. Mit Saft und Keksen sitzen wir mindestens eine Stunde im Cockpit und plaudern ganz ungezwungen.
Später, als die Sonne rauskommt, gehen wir noch eine halbe Stunde schnorcheln und zum Sundowner haben wir die Hana Itis zu Gast.
Willy paddelt eine lange Strecke zum Dorf und zurück, um für uns Bananen und Kokosnüsse zu holen. Wir revanchieren uns mit einer Machete und einer Wanderhose, sowie einer Bootsbesichtigung mit Kaffeeklatsch (auch wenn’s nur Saft ist)
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