Montag, 13. Juli 2015, Ranon, Ambrym, Vanuatu. Dorfbesuch
Die Hana Itis holen uns um Zehn mit dem Dinghy ab. Am schwarzen Strand wartet Jeffrey schon auf uns, der uns mit Informationen zum Rom und Black Magic Festival versorgt, das Donnerstag/Freitag in Fanla stattfindet, wohin man etwa eine Stunde lang zu Fuß gehen muss. Dann zeigt er uns das Dorf, dessen Bewohner für ihre Schnitzarbeiten bekannt sind. Es gibt schöne Figuren für wenig Geld zu kaufen, aber wir verzichten wieder einmal. Uns würden schon einige Dinge gefallen und wir wären auch gern bereit, etwas dafür auszugeben, aber uns halten jedes Mal mehrere Überlegungen davon ab: Erstens haben wir ein Platzproblem auf dem Boot, wenn wir überall die Dinge mitnehmen würden, die uns als Andenken gefallen. Zweitens ergibt sich das Problem, das Zeug nach Hause zu transportieren und schließlich stellt sich die Frage, wo wir diese Dinge daheim sinnvoll platzieren sollen. Stattdessen machen wir lieber Fotos und Videos und schreiben unsere Erlebnisse auf.
Der Ort liegt schattig unter Bäumen und hat eine leichte Hanglage. Es gibt einen Laden, der neben einigen Lebensmitteln und frischem Brot auch eine Mini-Baumarktabteilung hat. In Jeffreys Haus bekommen wir Pampelmusen und Papayas und seiner kleinen Tochter haben wir ein paar T-Shirts aus unserem (Admetus-) Fundus mitgebracht. Die Schule ist auch hier wieder ein Steingebäude. Neben der Primary gibt es auch eine Secondary School. Aus den Klassenräumen haben die Kinder wegen der erhöhten Lage einen schönen Blick aufs Meer.
Den Nachmittag verbringen wir an Bord mit einigen kleineren Jobs (u.a. Wechsel von Filter und Mineralien-Kartusche im Wassermacher). Der Tag ist durchgehend sonnig und warm. Am Nachmittag frischt der Wind erheblich auf und es kommt ordentlich Zug auf die Kette. Heute gehe ich auch mal mit Flossen und Brille ins Wasser und tauche zum Anker runter, der fast vollständig im feinen, schwarzen Sand eingegraben ist. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so große, schwarze Sandfläche gesehen zu haben, wie unter unserem Schiff. Kein Bewuchs, keine Korallen, nur schwarzer Sand. Sieht schön aus bei dem klaren Wasser und der guten Sicht.
Am Abend kommt ein kleines Fischerbötchen längsseits. Der Skipper fragt, ob ich Außenborder reparieren könne. Derjenige von seinem Vater würde nicht mehr funktionieren. Ich verspreche, morgen um 10 Uhr vorbeizukommen und mir das Ding mal anzusehen. Bin sehr gespannt, ob ich da wirklich helfen kann. Jedenfalls werde ich reichlich Werkzeug mit an Land nehmen.
Am Strand vor Ranon
Bei diesem Boot ist die GFK-Schicht im Kielbereich beschädigt. Wir werden gefragt, ob wir Reparaturmaterial dafür an Bord haben. Tatsächlich wären wir in der Lage, auszuhelfen, aber der Schaden ist so groß, dass damit unser Vorrat wohl vollständig aufgebraucht würde. Und den haben wir ja schließlich an Bord, um im Schadenfalle selbst gerüstet zu sein. Also müssen wir die Anfrage leider verneinen.
Kleiner Shop in Ranon
Ranon ist für Holzschnitzkunst bekannt. Mit der großen Keule rechts im Bild werden hier übrigens Schweine getötet, indem man ihnen damit den Schädel einschlägt. Wahrscheinlich werden wir im Rahmen des Festivals dieser rituellen Schweineschlachtung beiwohnen können
T-Shirts für die Kleinen aus dem Admetus-Fundus
Ein Viertel Schwein gefällig?
In diesem Dorf gibt es mehrere Bäckereien. Dies hier ist eine davon
Die Pflanze mit den großen Blättern, links der Bildmitte (im Vordergrund), die Jeffrey uns hier zeigt, ist ein Kava Strauch, dessen Wurzeln zur Zubereitung des gleichnamigen Getränks benötigt werden
Eine Kava-Bar, wo das Gebräu gegen Geld ausgeschenkt wird
Ankerplatz vor Ranon
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