Samstag, 18. April 2015

Starterbatterie kaputt

Samstag, 18. April 2015, Savusavu, Copra Shed Mooring. Yoga, Einkaufen, Starterbatterie kaputt, Getriebetest, Mambos zum Sundowner

Für mich ist das Yoga heute eine ziemliche Qual. Ich mühe mich durch die anderthalb Stunden und habe wenig Freude damit, weil ich sämtliche Knochen spüre. Außerdem habe ich mir gestern beim Volleyball den kleinen Finger der linken Hand verbogen. Auch das ist lästig. Christine geht es besser.

Am späteren Vormittag gehen wir ins Städtle zum Einkaufen (vor allem brauchen wir eine Yagona für unsere morgige Einladung), essen zu Mittag eine Pizza auf dem Grüngelände der Copra Shed Bar und fahren dann an Bord zurück. Der kleine Samsung Laptop nudelt noch immer an den updates herum.

Brent schickt noch zwei emails zum Getriebethema und bringt mich darauf, dass es im Reparaturhandbuch von ZF (das ich ihm als PDF geschickt hatte) eine Seite „Troubleshooting“ gibt, wo gleich als erster Punkt genau das Problem beschrieben ist, das wir mit dem Getriebe haben. Nämlich, dass der Gang erst mit Verzögerung einrastet. Dass ich diese Seite nicht selbst entdeckt hatte, bestürzt mich natürlich. Ich war aber so darauf fixiert, die Seiten zu studieren, die das Auseinanderbauen und Zusammensetzen des Getriebes beschreiben, dass mir das Naheliegende nicht aufgefallen war. Da ich also nun entdeckt habe, dass unser Problem ein öfters vorkommendes sein muss, erstaunt mich umso mehr, dass mich weder die Volvo noch ZF Vertreter, mit denen ich in email-Kontakt gestanden hatte, auf diesen Punkt aufmerksam gemacht hatten. Dann hätte ich mir nämlich die Bestellung der Kupplungsscheiben sparen können. Das Problem scheint nämlich darin zu liegen, den Schaltexzenter richtig zu positionieren. Wie das geht, wird im ZF-Reparatur-Manual gut beschrieben.

Anhand dieser Beschreibung will ich nun den Weg des Schalthebels, der den Exzenter bewegt, einmal genau vermessen. Vorher noch einmal die Maschine starten und ausprobieren. Aber: Es macht ein leises „klick“, und nichts weiter. Starterbatterie im Eimer. Gut, damit war zu rechnen, dass das bald mal passiert. Das Ding ist schließlich mittlerweile 6 Jahre alt. Da ich mit einem Schalter Service-Batterien und Motor-Batterie zusammenschalten kann, ist es kein Problem, den Motor trotzdem zu starten. Das Getriebe lässt sich im Vorwärtsgang nun mit einem kleinen Kniff mit 2 sec Verzögerung aktivieren. Im Standgas voraus kuppelt der Gang noch nicht ein, aber wenn man etwas mehr Gas gibt und das Gas dann gleich wieder auf Standgas zurücknimmt, macht es „klack“, und der Gang ist drin. Nun, damit kann man leben.

Trotzdem will ich die Mittenstellung nun doch anhand der Anleitung kontrollieren. Dazu muss der Bowdenzug wieder ausgehängt werden. Die anschließenden Messungen ergeben, dass die Mittenstellung passt, wenn auch der Weg insgesamt um eine Idee zu lang scheint. Soll nicht mehr als 24 mm betragen und wenn ich mich nicht vermessen habe, sind es eher 25 mm. Aber die Zeichnerei hat sicher ihre kleinen Ungenauigkeiten und so baue ich dann wieder alles zusammen, ohne etwas geändert zu haben. Vielleicht sollte ich mir noch einmal das Bowdenzuggetriebe am Schalthebel im Cockpit anschauen.

Um 17 Uhr kommen Silvia und Heinz von der Mambo zu uns zum Sundowner. Von Sonne ist zwar nichts zu sehen. Eher müssen wir aufpassen, nicht nass zu werden vom Regen. Aber es ist trotzdem ein schöner Abend. Die beiden segeln schon sehr lange, haben sich damals ein Stahlschiff selbst gebaut und sind vor 5 Jahren auf einen 38 Fuß Katamaran umgestiegen. Weil sie den in Florida gekauft haben, sind sie zweimal durch den Pazifik gesegelt und haben dabei unter anderem eher exotische Ziele wie die Osterinseln und die Pitcairns angelaufen. In Tonga erlebten sie außerdem einen Tsunami und sind nur deshalb einer Katastrophe entkommen, weil sie unmittelbar zuvor, rein zufällig, aus dem Atoll ausgelaufen waren.

Troubleshooting ZF

Die Seite 49 im ZF Reparatur Manual beschreibt unter Troubleshooting genau das Problem, das wir mit dem Getriebe haben. Finde ich doch erstaunlich, dass mich bisher niemand von den Volvo und ZF-Spezialisten darauf hingewiesen hat. Die Seite hatte ich selbst übersehen. Erst Brent von der Impi macht mich heute darauf aufmerksam.

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Die Messung der Mittenstellung führe ich drei mal durch, mit leicht unterschiedlichen Ergebnissen. Die Mitte passt, der Weg insgesamt scheint um eine Kleinigkeit zu lang. Sollte das wirklich nicht zu ändern sein, ist ein neues Getriebe fällig, laut ZF-Handbuch. Um das definitiv rauszukriegen, müsste ich den Schalthebel samt Deckel abbauen und neu anschrauben. Das ist kompliziert, weil man nicht gut dran kommt. Es müsste das Öl wieder abgelassen werden, die Dichtung am Deckel erneuert werden und ein gefinkelter Justierungsversuch gestartet werden. Wenn sich das vermeiden lässt, wäre es mir lieber.

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Der Weg des Schalthebels wird bei ausgehängtem Bowdenzug ermittelt, indem in Mitten- und Endstellungen (Vor- bzw. Rückwärtsgang) Markierungen durch das zentrumsnähere Aufnahmeloch für den Bowdenzug auf eine geeignete Unterlage gemalt werden. Hierfür gibt es von ZF eine Spezialschablone, die man aufschrauben kann (habe ich natürlich nicht). Ich helfe mir mit Mundspateln aus der Apotheke.

Mir ist übrigens schon klar, dass diese detaillierten Beschreibungen der technischen Schwierigkeiten die meisten Leser nicht interessieren. Aber für mich selbst ist es interessant und u.U. wichtig, das später noch einmal wieder nachschlagen zu können.

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Netter Abend mit den Österreichern Silvia und Heinz (Mambo), die viel von exotischen Inseln im Pazifik erzählen können, vor allem auch von solchen, die wir nicht kennen (und auch wohl nicht kennenlernen werden, wie z.B. die Osterinseln und Pitcairns)

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