Freitag, 24. April 2015, , 2. Seetag, 50 sm. Ankunft in Suva bzw. Lami, Stadtbesuch mit Uts und Bertel
Weil die Segel wegen der Wind- und Kursänderungen ständig gewechselt werden müssen und wir darüber hinaus immer relativ dicht an den Riffen entlangfahren, schlage ich mir die komplette Nacht im Cockpit um die Ohren und Christine kann 13 Stunden lang durchschlafen, oder besser durchliegen, denn bei der Schaukelei ist ihr Schlaf sehr unruhig. Die zweite Nachthälfte bringt deutlich mehr Wind und Welle. Es brist bis auf 22 Knoten auf und die See geht über 2 Meter hoch. Das bringt erst mal Geschwindigkeit, aber als es dann über 7 Knoten geht und der Kahn zu sehr auf der Seite liegt, rolle ich die Genua wieder ein und hole die kleine Kutterfock raus. Wir hatten auch mit regem Schiffsverkehr vor Ovalau und später vor Suva gerechnet, aber letztlich sehen wir nur ein Fischerboot 1 Meile neben unserer Kurslinie.
Um 0820 sind wir eine halbe Meile vorm Pass und rauschen unter Kutterfock mit halbem Wind auf die Einfahrt zu. Zeit, aus Sicherheitsgründen auch die Maschine mitlaufen zu lassen und von der Hydrovane auf den Autopiloten umzuschalten. Um Neun laufen wir in die sehr geschützte, kleine Bucht vor Lami ein, einem Vorort von Suva. Die Odin liegt schon seit ein paar Tagen hier und Bertel springt gleich ins Dinghy, um uns beim Festmachen an einer großen, gelben Boje zu helfen. Vom Schiff aus hätte man keine Chance, eine Leine durch die Öse zu bekommen, denn die Boje ist ziemlich flach und so schwer, dass man sie nicht mit dem Bootshaken an Deck bekäme. Beim Manövrieren mit der Maschine schaltet der Vorwärtsgang nun übrigens fast problemlos.
Nun gibt es erstmal ein prima Frühstück und anschließend Seeklar zurück mit allem Drum und Dran. Auch das Dinghy kommt wieder ins Wasser. Um 1130 sind wir und die Gipsy wieder im Anker- oder Bojenmodus und können zu frischen Taten starten. Uts und Bertel fahren in die Stadt (Suva) und da wollen wir uns anschließen, denn so bekommen wir am einfachsten mit, wo das Dinghydock ist und wo der Bus nach Suva fährt. Für die ungefähr 10 km zahlt man pro Person one way etwa 60 Eurocents.
Als erstes machen wir uns auf die Suche nach einem Geschäft, wo wir eine neue Starterbatterie bekommen. Das gestaltet sich als gar nicht so einfach, denn wir wollen keine gasende Nass-Batterie, wie sie normalerweise in Autos verwendet wird (weil wir über den Batteriebänken schlafen), sondern zumindest eine wartungsfreie, geschlossene Batterie. Wir latschen und fahren hin und her. Schließlich landen wir bei einem Autohandel, der auch Reifen und Batterien verkauft. Dort finden wir sogar eine wartungsfreie Starterbatterie, die von den Maßen in den zur Verfügung stehenden Raum passt, auch wenn diese von der Kapazität her weniger Leistung zur Verfügung stellt, als unsere alte. Das sollte aber kein Problem sein. Da man dort sogar für 10 Prozent des Neupreises die alte Batterie in Zahlung nimmt, verschieben wir Kauf und Transport auf einen der nächsten Tage.
Anschließend treffen wir uns mit Uts und Bertel in der Fressmeile des mondänen Einkaufszentrums im Stadtkern und stärken uns mit Fish&Chips. Danach noch mal kurz in den großen MH Supermarkt und auf den Obst- und Gemüsemarkt, bevor wir wieder den Bus besteigen, der uns zurück nach Lami bringt. Seit Mittag regnet es immer wieder und am späteren Nachmittag schüttet es zeitweilig wie aus Kübeln. Glücklicherweise wird später ein Nieseln daraus, so dass wir doch noch halbwegs trocken wieder zu den Booten zurückkommen.
Nach der durchgesegelten Nacht ohne Schlaf bin ich jetzt, wo es dunkel und mittlerweile 19 Uhr geworden ist, doch schon etwas müde. Noch die Fotos bearbeiten, auswählen und beschriften. Dann geht es ab in die Falle.
Im Pass zum Hafen von Suva kommt uns dieses Auslegerboot zunächst entgegen, wendet dann, …
… und überholt uns anschließend auf der anderen Seite
Mit Uts und Bertel in Suva. Cappuccino-Pause, um den strömenden Regen auszusitzen
Auf dem Obst- und Gemüsemarkt von Suva
Kava-Verkauf. Wenn die getrockneten Wurzeln so schön gebunden sind, wie auf dem rechten Bild, nennt man das Yagona (gesprochen Yangona)
Busfahren ist hier immer wieder ein Erlebnis, …
… aber auch dieses Dock, wo wir die Dinghies festmachen, …
… hat einen gewissen Abenteuerwert
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