Freitag, 17. April 2015

Ein tragischer Todesfall

Donnerstag, 16. April 2015, Savusavu, Copra Shed Marina. Yoga, Eiskaffee auf Nes Puck. Und außerdem viel Regen

Wieder Yoga im Planters Club. Läuft gar nicht so schlecht heute: Den „Frosch“ (bei dem man sein gesamtes Gewicht nur auf den Händen trägt) kann ich die geforderten 5 Atemzüge lang halten, die Brücke klappt erstmals so halbwegs (jedenfalls bekomme ich den Kopf etwa 20 cm vom Boden weg) und der Kopfstand geht auch etwas besser (10 sec, ohne Hilfe). Allerdings stürze ich einige Male um bei den Versuchen und bin froh, dass ich mir beim Abrollen über den Rücken nicht das Genick breche. Einmal scheint es mir so, als sei ich nicht weit davon entfernt. Auch bei Christine gibt es wieder Fortschritte.

Nach dem anschließenden Frühstück und Zeitunglesen überfällt mich eine bleierne Müdigkeit und ich haue mich einfach wieder in die Koje. Es regnet sowieso permanent und verpassen tue ich ja nichts. Schöner zweistündiger Mittagsschlaf von 11 bis 13 Uhr. Um halb Vier fahren wir zur Nes Puck rüber, die nun, da wir am Eingang des Nakama Creeks liegen, nur 100 Meter neben uns vermurt ist. Wir sind zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Lisa übertrifft sich wieder mal selbst. Der Schokoladenkuchen ist locker und ausgesprochen lecker. Dazu gibt es Eiskaffee mit Vanilleeis, das Thomas trotz strömenden Regens gerade vom Supermarkt geholt hat. Wegen des miesen Wetters sitzen wir ausnahmsweise mal im Salon, was tagsüber hier ja ausgesprochen selten vorkommt. Auf dem Rückweg zur Gipsy haben wir Glück und erwischen eine kurze Regenpause. Auch in der Nacht schüttet es dann weiter wie aus Kübeln.

Freitag, 17. April 2015, Savusavu, Mooring Copra Shed Marina. Ein Todesfall in der Seglergemeinde. Laptop-Updates

Schon im Cruisers Net um 8 Uhr erfahren wir, dass der deutsch-kanadische Segler, der sich schwere Verbrennungen durch die heißen Quellen am Strand zugezogen hatte, seinen Verletzungen in Suva im Krankenhaus erlegen ist. Man hat ihn doch nicht mehr nach Kanada ausfliegen können. Später in der Stadt erfahren wir von anderen Seglern, die ihn besser gekannt haben, einige weitere Details. Auch wenn Verbrennungen, die mehr als 50 Prozent der Körperfläche betreffen, bei Menschen über 60 lebensgefährlich sind, hätte es vielleicht besser ausgesehen, wenn die Erstmaßnahmen nicht so grundfalsch gewesen wären. Es ging damit los, dass jemand der Polizei vorgeschlagen hatte, den Angetrunkenen kleine 2 km weit nach Hause zu fahren. Geht nicht, sagt der Sheriff, weil kein Benzin! Als dann locals den Körper am Strand auf den heißen Quellen liegen sehen, ziehen sie ihn nicht etwa runter, sondern fahnden nach einem Handy, um einen Krankenwagen zu rufen. Zum Krankenhaus von Savusavu ist es gar nicht weit, aber die Hilfe dort ist alles andere, als professionell. Es wird keine Schockbehandlung durchgeführt und die Wunden, die von Lehm und Dreck verschmiert sind, werden nicht gesäubert. Das passiert erst viel später im Krankenhaus von Suva, auf der anderen Insel und 300 km entfernt. Dort fehlt es an Verbandsmaterial und ein segelnder Tierarzt, der hier vorübergehend eine Praxis betreibt und gut mit dem Verunfallten bekannt ist, sorgt dafür, dass aus der Tierklinik in Suva die nötigen Mullbinden zum Spital kommen. An solchen Dingen merkt man deutlich, dass wir uns hier in einem Entwicklungsland befinden. Weder darf man das, was wir gesunden Menschenverstand nennen würden, noch Professionalität, noch Verfügbarkeit materieller Güter voraussetzen. Hier hat eine ungünstige Verkettung von Umständen zu einem tragischen Ende geführt.

Am Vormittag gehen wir in die Stadt, um ein paar Kleinigkeiten und Obst vom Markt zu besorgen. Unterwegs treffen wir Silvia und Heinz (Mambo), Anna und Brent (Impi), Uts und Bertel (Odin), Lisa und Thomas (Nes Puck), sowie Jannick aus Frankreich.

Wieder an Bord, packe ich Christines Computer aus, der als Reserve die meiste Zeit gut verpackt in den Tiefen der Stauräume schlummert, um ihm mal wieder ein paar Software-Updates zu verpassen. Nach einem halben Jahr sind 370 MB downzuloaden und zu installieren. Auch der kleine Samsung wird ins Netz gehängt und aktualisiert. Das Internet ist heute nicht besonders schnell und deshalb dauert die Prozedur relativ lange. So lange, dass ich bis zum Volleyballtermin gar nicht fertig werde.

Heute kommen wir nur auf 6 Spieler, und das auch nur, weil uns ein Einheimischer unterstützt. Die Felice Crew fehlt, die Anna X ist weg, und so bleiben von den Stammspielern nur noch Frank, Thomas, Hannes und wir beide. Von unserem lokalen Mitspieler bekommen wir für Sonntag Nachmittag eine Einladung zum Grog.

Wir werden wohl noch einige Tage hier in Savusavu bleiben, denn die Wettervorhersage bringt starken Wind aus Südost und das ist ungünstig für uns, wenn wir nach Suva segeln wollen. Geplant haben wir dort einen Stop, um Dinge einzukaufen, die hier nicht zu bekommen sind. In Folge wollen wir dann nach Denarau, um dort das Motor-/Getriebeproblem zu lösen, bevor wir Ende Mai/Anfang Juni weiter nach Vanuatu fahren.

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Softwareaktualisierung auf drei Laptops

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