Montag, 13. April 2015, Savusavu Marina. Wir verlegen an den Steg. Alte Kette geht an Land, anschließend großer Decksputz
Um halb Zehn werfen wir die Mooring-Leinen los und fahren an den Steg der Marina. Da wir unsere Palettenlieferung mit der neuen Ankerkette morgen erwarten, wollen wir heute schon mal die alte Kette an Land schaffen. Das erweist sich schwieriger, als erwartet. Es geht damit los, dass ich den Schäkel, der Kette mit Anker verbindet, nicht aufbekomme. Den Inbusschlüssel verlängere ich bald mit einem 1 m langen Hebel mit dem Resultat, dass der Schlüssel bricht. Ich hatte das Gewinde des Schäkels mit Loktite medium eingeschmiert. Wenn ich gewusst hätte, dass das Zeugs so derart gut klebt, hätte ich es nicht verwendet. Zweiter Inbus, nächster Versuch. Etwas vorsichtiger, damit der nicht auch gleich wieder hops geht. Nichts bewegt sich. Also bearbeite ich den Schäkel erst mal mit dem Hammer, anschließend WD40 von allen Seiten ins Gewinde sprühen. Halbe Stunde ruhen lassen. Dann neuer Versuch. Irgendwann geht ganz langsam was weiter. Bin froh, dass ich den Schäkel nicht mit der Flex aufschneiden muss.
Dann schaffen wir die Kette an Land. Auch nicht so einfach, wie gedacht. Denn die Kette ist stellenweise so verrostet, dass die Kettenglieder ineinander verkeilt sind und nicht durch den Nusskranz der Winsch laufen. Also mühsam mit zwei Hammern die Kettenglieder bearbeiten, bis sie wieder lose ineinander hängen. Irgendwann liegen die 85 Meter auf dem Schwimmsteg. Im Kettenkasten haben sich mindestens 2 Liter Rostpartikel angesammelt, die ausgeräumt werden müssen. Anschließend bemühen wir uns, die Seitenwände des Kastens halbwegs wieder weiß zu bekommen. Geht alles nur kopfüber. Keine besonders erstrebenswerte Arbeit.
Anschließend großes Saubermachen an Deck mit Frischwasser aus dem Schlauch. Auch die Rettungsinsel nehmen wir mal weg, um darunter ordentlich zu putzen. Wir schwitzen wahnsinnig, denn die Sonne brennt wie verrückt. Als wir um 17 Uhr Feierabend machen, sind wir ziemlich fix und fertig.
Am Abend kommt der Österreicher Hannes (Optimist) auf einen Sprung vorbei. Da Christine gerade Nudeln mit dem frischen Pesto von gestern in der Mache hat, wird er gleich zum Abendessen eingeladen. Rotwein auf die Back. Schöner Abend bei tollem Sternenhimmel.
0550, kurz vor Sonneaufgang
Das Cockpit übersät mit Flug-Ameisen, hier zusammengefegt. Die meisten haben das Zeitliche gesegnet
Wir schaffen die alte, verrostete Ankerkette auf die Pier
Die Kette ist im Mittelteil auf einer Länge von etwa 25 Metern ziemlich stark verrostet, so dass sie Stabilität schon deutlich eingeschränkt sein dürfte
Selbst mit 1 m langem Hebel lässt sich der Schäkel zunächst nicht öffnen
Ein Inbusschlüssel geht dabei in die Brüche, aber der zweite überlebt die Prozedur
Die Reinigung des Kettenkastens ist etwas mühsam
Aber schließlich sieht er dann doch wieder ganz ordentlich aus
Anker und Kette liegen auf der Pier
Wir nehmen erstmals seit unserer Abreise aus Emden die Rettungsinsel aus ihrer Halterung, um darunter putzen zu können
Sicherheitshalber bringen wir für die Nacht Plastikflaschen als Rattenabweiser auf den Leinen an
Während wir den Kahn schrubben, bauen die Dorfbewohner von Yaroi ein neues bilibili, das hier gerade zur Jungfernfahrt ausläuft
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