Dienstag, 25. August 2015

… und eingebaut

Dienstag, 25. August 2015, Port Vila, Vanuatu. Drucktank eingebaut und Entenmuscheln entfernt

Nicht, dass es ein Kinderspiel ist. Es ist eng unter dem Navigationstisch zwischen Bank und Schrank und man kann nicht mit zwei Händen arbeiten, weil man beide Arme einfach nicht dorthin bringt, wo man sie brauchen würde. Aber es tauchen keine besonderen Schwierigkeiten auf und so ist der Job nach anderthalb Stunden erledigt. Den Messing-Ellbogen kann ich wieder verwenden und so braucht es zum Anschließen des neuen Druckausgleichstanks nur Teflonband, wovon wir reichlich an Bord haben. Ein Teil der Zeit geht damit drauf, einige Liter Wasser, die beim Abnehmen des alten Tanks aus diesem und aus der nun offenen Leitung laufen, aus der Bilge zu entfernen. Die großen Mengen macht die Bilgenpumpe, aber die Pfützen, die in mehreren Abteilungen stehen, muss man mit Schwamm oder Lappen aufnehmen. Blöderweise schmeiße ich dann auch noch den Eimer mit dem gerade aufgesaugten Wasser um, so dass jetzt auch noch Gegenden „entwässert“ werden müssen, die vorher noch trocken waren.

Der Funktionstest verläuft erfolgreich und die Anschlüsse sind dicht und leckagefrei. Was will man mehr. Diese Aktion ist geradezu ein Paradebeispiel für gut gelungene Ersatzteilbeschaffung innerhalb kürzester Zeit. Wie oft hören wir von Cruisern, dass sie wochen- oder monatelang auf ihre Sendungen warten. Was mich bei solchen Gelegenheiten auch immer wieder freut, ist, dass unser Bootshersteller, Jeanneau, bei der eingebauten Technik auf namhafte Ausrüster, wie in diesem Fall Jabsco, gesetzt hat. So ist es meistens kein Problem, das entsprechende Teil im Internet zu recherchieren und zu bestellen.

Dann wechsle ich die Gasflasche, die zwar noch nicht ganz leer ist, aber so gut wie. Ich möchte sie gern noch, bevor wir losfahren, hier in Port Vila auffüllen lassen. Außerdem fahren wir immer noch eine blaue 2,7 kg Campinggasflasche durch die Gegend, die schon ziemlich verrostet ist, und zwar so stark, dass sie überall, wo man sie abstellt, Rostkrümel hinterlässt. Ich weiß gar nicht, wo und wann wir die zum letzten Mal gefüllt hatten. Wahrscheinlich noch in Europa. Jedenfalls schließe ich diese Flasche jetzt an, damit sie entsorgt werden kann, wenn das Gas verbraucht ist. Wir bringen also die 5-kg-Flasche zum Baumarkt. Abholen können wir sie morgen Nachmittag. Wo wir schon da sind, kaufen wir auch gleich einen neuen 20 Liter Wasserkanister, denn der alte leckt. Und weil der große Supermarkt gleich nebenan ist, geben wir auch dort noch mal eben 100 Euro aus (damit wir nicht mit leeren Händen zurücklaufen, hahaha).

Auf dem Rückweg zum Boot halten wir kurz bei den Hana Itis und diskutieren die Segeloptionen nach Noumea. Didier will eher erst am Sonntag fahren und dann einen mehrtägigen Zwischenstop auf der südlichsten der Loyalitätsinseln einlegen, was offiziell nicht erlaubt ist. Ich fürchte auch, dass der Ankerplatz nicht gut ist bei westlichem Wind, der für einen Tag zu erwarten ist. Wir könnten uns eher vorstellen, am Samstag, und dann in einem Schlag zumindest bis durch den Havannah Pass zu gehen. Allerdings ist am Samstag noch relativ viel Wind angesagt und die Welle über 2 m. Was das Wetter angeht, werden wir aber vermutlich mit jedem Tag schlauer.

Noch ein Punkt auf der to-do-Liste wird am Nachmittag abgehakt. Ich muss unters Schiff und zumindest die Entenmuscheln entfernen, die sich in reichlicher Anzahl festgesetzt haben. Auch Bewuchs ist schon wieder weit verbreitet, obwohl das Antifouling jetzt gerade mal 3 Monate alt ist. Das Wasser ist ziemlich kalt und obwohl ich den Neoprenanzug angezogen habe, ist mir nach einer Dreiviertelstunde ziemlich frisch, so dass ich mich mit den Entenmuscheln und dem Säubern der Schraube zurfrieden gebe und dann zusehe, dass ich schnell wieder in trockene Klamotten komme.

P8258704

Es ist ziemlich eng da unten, aber es klappt alles relativ flott, jedenfalls ohne gravierende Hindernisse (wie sonst so oft)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Tank ist nicht nur durchgerostet, sondern hat auch einigen Dreck in die Leitung geschickt

P8258712

Nachdem der Ellbogen gesäubert ist, sieht er zumindest von innen wieder aus wie neu

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen