Dienstag, 4. August 2015

Back to Palikulo Bay

Dienstag, 04. August 2015, von der Peterson Bay zur Palikulo Bay, Santo, Vanuatu. 9 sm

Um 0620 ist der Anker aus dem Grund. 10 Minuten später sind wir – 40 Minuten vor Hochwasser – auf der flachsten Stelle der Ausfahrt zwischen den ersten Markern. Wir fahren im Standgas, gegen den Wind sind das heute etwa 2,5 Knoten, aber zur Besorgnis gibt es keinen Anlass, denn wir sind immer noch relativ kurz nach Vollmond, so dass das Wasser höher steht als beim Reinfahren, und wir an der knappsten Stelle immer noch 70 cm zwischen Kiel und Korallen haben.

Unser Plan ist, hinter der vorgelagerten Insel Aesi zu ankern. Dann hätten wir morgen früh den kürzesten Weg ins offene Wasser. Aber der Ankerplatz gefällt uns nicht wegen des Korallenschrotts am Boden und einiger Bommies (Korallenköpfe), an denen die Kette entlangruckelt und dabei gerne die Verzinkung einbüßt. Also fahren wir noch drei Meilen weiter, wieder in die Palikulo Bay, die wir ja schon kennen und wo wir heute das einzige Boot weit und breit sind. Wir ankern um 0850 auf 14 m Sand und liegen wie in Abrahams Schoß.

Es ist schwierig, ein gutes Wetterfenster für die Fahrt nach Südosten zu erwischen, aber morgen scheint es doch zumindest eine gute Chance zu geben, dass wir mit relativ wenigen Kreuzschlägen, allerdings trotzdem immer hoch am Wind, über die Runden kommen. Wenn die Winddrehungen und die Windstärke so stattfinden, wie vorhergesagt, werden wir 102 Seemeilen fahren müssen. Auf direktem Weg wären es nur 65. Mal schauen, wie’s kommt. Verpflegungsmäßig sind wir jedenfalls gut versorgt, denn Christine backt heute einen Kuchen und kocht einen großen Eintopf für die Seefahrt.

Am Nachmittag ringe ich mich mal wieder zu einer Yoga-Runde durch, weil das Boot ruhig liegt und auch der Wind nicht mehr so heult (und die Matte wegfegt). Allerdings muss ich zweimal wegen einsetzenden Regens unterbrechen. Mein Rücken spielt mir heute jedenfalls keine Streiche, aber ich stelle schon fest, dass eine Session pro Woche eigentlich zu wenig ist.

Route Palikulo nach Port Sandwich

Die Routenplanung für den morgigen Törn. Wir starten beim oberen roten Pfeil und wollen zum unteren. Der Wind soll im Laufe des Tages von 115 Grad auf 90 Grad drehen und wenn alles so kommt, würden 3 Wenden reichen, um uns ans Ziel zu bringen. Der direkte Weg wären 65 Meilen, die blaue Route ist 102 sm lang. So viele Meilen sind wir noch nie am Stück hoch am Wind gesegelt. Wahrscheinlich werden wir mitten in der Nacht am Ankerplatz sein. Aber das Wetter kann auch ganz anders sein, denn bei der derzeitigen Konstellation sind die Prognosen sehr unsicher.

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