Samstag, 15. August 2015

Back to Port Vila

Samstag, 15. August 2015, von Mele Island zurück nach Port Vila, 6 sm.

Die Nacht war doch etwas schaukeliger, als es gestern zunächst den Anschein hatte. Deshalb beschließen wir, nicht länger zu bleiben und wieder nach Port Vila zurückzufahren, wo wir ruhig und geschützt liegen und uns leicht mit allem versorgen können, was wir brauchen. Unsere frischen Lebensmittel sind zwischenzeitlich auch komplett verbraucht.

Wir fahren um kurz nach neun los. Da wir den Wind auf die Nase haben, machen wir alles unter Maschine und gehen in Port Vila zunächst mal ans Fuel Dock, um den Dieseltank vollzumachen. Die ersten 15 Liter lassen wir durch einen Filter laufen, was fast 10 Minuten dauert. Dann schauen wir uns mal an, ob das wirklich nötig ist und stellen fest, dass keinerlei Rückstände im Filter schwimmen, der Kraftstoff also glasklar ist. Die nächsten 118 Liter gehen dann entsprechend schneller, so dass wir bald wieder ablegen können und um 1120 an Mooring 13 der Yachting World liegen. Wir sind überrascht, wie viele Bojen hier jetzt zur Hochsaison noch frei sind. Die Chefin der Marina bestätigt, dass in diesem Jahr das Geschäft tatsächlich schlechter läuft, als in den vergangenen Jahren. Wir können uns das nur so erklären, dass die Berichterstattung rund um den Zyklon Pam einige Yachties davon abgehalten hat, diese schöne Inselwelt mit ihren einmaligen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Besonderheiten anzulaufen. Sicher aus zwei Gründen eine falsche Entscheidung: Erstens verpassen sie was und zweitens würden sie mit ihrem Besuch hier den Menschen etwas Geschäft und Einkommen bescheren.

Christines Entzündung an der Ferse sieht immer noch schlimm aus, hat sich aber nicht weiter verschlechtert, was schon mal ein gutes Zeichen ist. Da sie nicht viel gehen sollte, fahre ich am Nachmittag kurz allein in die Stadt, um Internet-Guthaben für die Digicel-SIM nachzukaufen und etwas Obst und Joghurt zu holen. Zum Sundowner (den man eigentlich nicht so nennen kann, denn von Sonne ist den ganzen lieben Tag lang nichts zu sehen) wollten wir ursprünglich an Land fahren und dabei auch gleich im Waterfront unser Abendessen einnehmen. Aber um kurz vor fünf fängt es an zu regnen und da wir keine Verabredung und auch keine Lust haben, uns wegen der kühlen Temperaturen warm anzuziehen, bleiben wir lieber gemütlich an Bord.

Port Vila wird nun die letzte Station unserer Vanuatu-Kreuzerei sein. Ab jetzt warten wir auf ein geeignetes Wetterfenster für die 325 Meilen nach Noumea, Neu-Kaledonien. Wir hätten gerne einen Wind aus Ost, auch etwas nördlicher als Ost, aber nicht südlicher. Und den brauchen wir für mindestens 2 Tage. So eine Konstellation ist aber nach aktuellem Wetterbericht die ganze nächste Woche nicht in Sicht und so werden wir noch etwas die Hauptstadt genießen.

Außerdem wird die to-do-Liste immer länger, so dass es auch deswegen schon nicht langweilig werden wird. Zu den offenen Punkten: Ankerlaterne im Masttop wieder zum Leuchten bringen, Dinghycover nachnähen und anderer Kleinkram, ist heute noch ein gravierendes Problem aufgetaucht, dass einer Reparatur bedarf. Der Druckausgleichstank unseres Süßwassersystems, der dafür sorgt, dass die Wasserpumpe nicht ständig anspringen muss, wenn man einen Wasserhahn an Bord aufmacht, ist am Boden durchgerostet. Noch rinnt es nur tröpfchenweise, aber bis daraus ein Strahl wird, ist sicher nur noch eine Sache von Tagen. Ich glaube nicht, dass man das Ding flicken kann. Schließlich steht immer ein ordentlicher Wasserdruck im Behälter. Wie so oft an Bord, ist das Teil auch noch an einer so unzugänglichen Stelle eingebaut, dass man furchtbar schlecht drankommt. Am Montag müssen wir klären, ob wir so ein Teil aus Neuseeland oder Australien ranschaffen können, und wie lange das gegebenenfalls dauert.

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Eine neue Baustelle: Der Druckausgleichstank des Süßwassersystems ist durchgerostet. Noch tröpfelt es nur ganz langsam, aber das kann schnell schlimmer werden. Wohl nicht zu reparieren. Jetzt müssen wir schauen, ob wir schnell Ersatz aus Australien oder Neuseeland beschaffen können. Wenn es blöd kommt, müssen wir die Wasserpumpe abstellen. Das heißt dann: Kein Wasser mehr aus den Wasserhähnen und den Tanks, sondern nur noch aus dem Kanister. Wäre schon saublöd.

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