Donnerstag, 6. August 2015

Palikulo nach Sandwich

Mittwoch, 05. August 2015, von Palikulo Bay (Santo) nach Port Sandwich (Malakula), 88 sm

Denn erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt! Es geht schon mal damit los, dass uns der Tag mit Nieselregen erwartet. Im weiteren Verlauf des Tages erleben wir dann, dass man dieses Wetter mit Gribfiles einfach schlecht vorhersagen kann, denn der Wind kommt aus allen Richtungen, nur nicht den vorhergesagten. Zunächst haben wir Südwest, dann Südost. Auf den für den ganzen Tag angesagten Ostwind können wir lange warten. Zwischen 6 und 18 Knoten kriegen wir jede Menge Windstärkenänderungen und genausoviele Winddrehungen. Meistens haben wir Groß und Genua voll draußen, hin und wieder reffen wir das Groß bis zur Hälfte weg. Das einzige, was so ist, wie vorausgesehen: Wir fahren immer hoch am Wind. Der Track mit den vielen Bögen spiegelt die Winddrehungen gut wider.

Ankerauf um 6 Uhr. Als wir die Bucht verlassen, beträgt die Sicht weniger als eine Seemeile. Etwas später fängt es stärker an zu regnen, aber im Laufe des Tages haben wir auch schöne Segelmomente. Zeitweilig machen wir 8 kn durchs Wasser. Die Winddrehungen sind eine Zitterpartie, denn in Abhängigkeit davon verlängert oder verkürzt sich die Reisedauer. Im Optimalfall, der Wind dreht auf NE, kämen wir mit einer Wende klar und wir wären vor Mitternacht am Ziel. So sieht es zeitweilig aus. Dann dreht der Wind um 40 Grad gen Süd und schon verlängert sich die Tour um mehrere Stunden.

Die Hana Iti ist heute direkt von der Peterson Bay ausgelaufen, also gut 2 Stunden später, als wir. Wir sind immer in Funkkontakt und später sehen wir uns auch, zunächst in einigen Meilen Abstand. Die Amel läuft bei wenig Wind nicht gut und so motoren Didier und Marie-Luce sehr viel und kommen uns deshalb näher und überholen uns schließlich, als der Wind schwächer wird. Als wir der Insel Malakula bis auf 1,5 Meilen nahe gekommen sind, und wenden müssen, dreht der Wind plötzlich auf Südwest, so dass wir plötzlich wieder unseren Zielkurs anliegen können, allerdings auf dem anderen Bug. Das währt aber nicht lange, denn bald schläft der Wind ein, so dass wir die letzten 20 Meilen unter Maschine fahren, weswegen wir dann doch noch zu einer halbwegs vernünftigen Zeit ankommen. Um Punkt Mitternacht fällt der Anker an exakt der Stelle, wo wir schon einmal gelegen haben, etwa 50 Meter hinter der Hana Iti. Wir liegen hier im Windschatten der Insel und es ist mucksmäuschenstill, bis auf die Hähne, die m.E. etwas zu früh krähen, denn eigentlich sollten die doch jetzt auch schlafen.

Track Palikulo nach Port Sandwich

Die roten Pfeile zeigen die zwei Wenden, die wir heute gefahren haben. Kurz nach der zweiten Wende haben wir den Motor angeworfen, weil der Wind einschlief. Die Biegungen des Tracks spiegeln exakt die Winddrehungen des heutigen Tages wider, denn wir sind permanent hoch am Wind gesegelt.

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