Freitag, 18. Juli 2014

Auf zur Lau Gruppe

Dienstag, 15. Juli 2014, von Savusavu nach Vanua Balavu (Northern Lau Group), etwa 110 Meilen

Gleich nach dem Frühstück ziehen wir los, um uns beim Zoll abzumelden. Nach einer halben Stunde Wartezeit kümmert sich wieder die uns schon bekannte Lady um uns. Sie ist ausgesprochen freundlich, aber es kommt uns alles wieder so umständlich vor. Wir sitzen in einem Besprechungsraum und sie geht ständig rein und raus, weil sie offenbar vergesssen hat, uns noch etwas zu fragen.

Schließlich bekommen wir drei Blatt gesiegeltes Papier, die Yacht Coastal Clearance, mit der wir nun in Fiji herumfahren können, wie wir wollen, ohne ständig ein- und ausklarieren zu müssen. Nur einmal in der Woche müssen wir eine Positionsmeldung (per Funk, Telefon oder email) abgeben, um unseren Standort mitzuteilen. Von Dolly in der Copra Shed holen wir noch ein Empfehlungsschreiben für den „Hafen“ in Vanua Balavu, denn diese Anlage gehört offenbar dem gleichen Besitzer wie die Copra Shed Marina. Dann noch eine kurze Runde durchs Ankerfeld, um uns von der Felice, Itchy Feet und Rose zu verabschieden. Das Dinghy hängen wir hinters Schiff in den Davit und um 12 werfen wir die Mooring los.

Weil der Wind heute mit 10 bis 12 Knoten aus SW besser scheint, als der morgige Südwind mit 5 bis 6 Kn, verwerfen wir die ursprüngliche Idee, noch eine Nacht vor dem Cousteau Resort zu ankern und fahren gleich Vanua Balavu. Am Lighthouse beim Cousteau Resort kommt uns die Sweet Surrender entgegen, mit der wir kurz über Funk palavern. Sie waren ein paar Tage in der Viani Bay.

Der Wind bläst aus der richtigen Richtung, auch wenn er etwas stärker weht, als prognostiziert. Aber die Welle ist unter 1,5 m, die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel und wir haben eine phantastische Sicht von mindestens 50 Meilen. Als wir aus der Bucht von Savusavu rauskommen, können wir die Insel Taveuni in 80 km Abstand bereits glasklar sehen. Um halb Acht, es ist schon dunkel, passieren wir die Südspitze von Taveuni und kurz danach sind wir wieder auf Westlänge. Wir bekommen eine schöne, mondhelle Nacht.

Eigentlich wollte ich Christine durchschlafen lassen, aber sie wird um 21 Uhr wach und steht auf, um mich abzulösen. Auch fein, also lege ich mich schlafen. Vorher hatte ich die Genua gegen die Kutterfock getauscht (vom Groß stehen nur 3 qm), weil wir etwas zu schnell unterwegs waren und speed rausnehmen mussten, um morgen früh nicht vor 9 am Pass zu sein. Christine weckt mich um Mitternacht und ihr ist kotzübel. Also schnell den Eimer holen, was leider nötig ist. Ich bin stinksauer auf allerhand. Zum Einen auf den Wetterbericht, der nichts von 23 Knoten Wind gesagt hat. Unter dem bisschen Segel, was draußen steht, fahren wir schon wieder 6 Knoten. Zum Anderen auf mich selber, dass ich nicht darauf bestanden habe, dass Christine im Bett bleibt oder dass wir nicht überhaupt auf die Flaute morgen gewartet haben (dann hätten wir aber motoren müssen die ganzen 100 Meilen). Letztlich auch etwas auf Christine, die doch etwas früher hätte merken können, dass es ihr zu schaukelig wird und mich entsprechend eher hätte wecken sollen. Diese Fahrt, die wir hier heute Nacht machen, ist eine reine Kür, keine Weststrecke auf dem Weg nach Australien sondern nach Osten zur wunderschönen Lau Gruppe, weil wir ausnahmsweise mal einen Westwind haben, der mit Stärke 3 auch noch die genau richtige Dosis haben sollte. Darauf muss man u.U. lange warten und uns wurde diese Prognose ziemlich genau an dem Tag serviert, wo wir ohnehin aufbrechen wollten. Das sollte keine anstrengende Segelei werden und es war auch gar nicht damit zu rechnen.

Bis Mitternacht haben wir 65 Meilen gesegelt und noch etwa 45 vor uns.

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Nach etwa einer Stunde Fahrzeit unter Motor passieren wir das Cousteau Resort, vor dem eine Ketsch ankert. Etwas weiter rechts erstreckt sich ein langes Riff, an dessen Ende ein Lighthouse steht, um das wir nach Backbord hin abbiegen und Segel setzen. Dort kommt uns die Sweet Surrender entgegen. Tagsüber haben wir phantastische Sicht und wolkenlosen Himmel. Etwas rechts der Landspitze kann man Taveuni sehen, 80 km von hier entfernt.

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Eine Gruppe ziemlich großer, fast schwarzer Delfine kommt uns entgegen, aber als ich auf den Auslöser drücke, sind alle schon wieder im Wasser und bald achteraus verschwunden

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