Mittwoch, 17. Juni 2015, Port Vila, Vanuatu. Zahnarztbesuch, Stadtbummel, iPhone-Ärger
Eigentlich hatte ich heute mal wieder Yoga machen wollen, aber der Wille war nicht stark genug, um das schwache Fleisch in die Gänge zu bringen. Lieber noch eine Stunde länger schlafen.
Um Viertel vor neun habe ich einen Termin bei Novodental, einer hypermodernen Zahnarztpraxis direkt am Wasser. Dr. Marcel Cruz ist ein relativ junger Arzt aus Brasilien. Seine Visitenkarte weist ihn als Implantationsspezialisten aus. Es geht darum, eine optimale Lösung für das nun zum dritten Mal herausgefallene Inlay zu finden. Die Empfehlung lautet: Keramikfüllung. Eigentlich sei das Loch für ein In- oder Onlay etwas zu klein (das Ding hat da aber immerhin 37 Jahre dringesessen). Ja, das hatte ich mir eh auch so vorgestellt, obschon die hier sogar einen Scanner haben und Inlays oder Kronen in nullkommanichts selbst herstellen können. Die Behandlung ist absolut state of the art. Marcel nimmt sich 40 Minuten Zeit für die Arbeit. Christine und ich sind überrascht, hier einen derart hohen Standard der Zahnheilkunde anzutreffen. Ich bezahle 150 Euro und bin froh, dass ich nun wieder herzhaft zubeißen kann.
Die Überraschungen hinsichtlich des hohen Standards hier in Port Vila gehen weiter, als wir anschließend zum Bon Marché pilgern. Dieser etwa 1500 qm große Supermarkt lässt sich fast mit einem Merkur oder Interspar in Österreich vergleichen. In Fiji jedenfalls haben wir nicht diesen tollen Standard an Sortimentsvielfalt vorgefunden. Viele Dinge sind außerdem deutlich günstiger und wir ärgern uns etwas, das wir in Nadi so viel eingekauft hatten. Wir sind unter anderem auch deshalb so überrascht, weil wir von Vanuatu-Inseln kommen, wo es so gut wie gar nichts gibt und die Menschen, zumindest derzeit noch, vom allernötigsten leben müssen.
Dann gehen wir unseren Ausflug nach Pentecost bezahlen. Am Samstag wollen wir zu dieser Insel im Norden von Efate fliegen, um uns dort das „landdiving“ anzuschauen, wie hier das Springen von 30 Meter hohen Gerüsten genannt wird, bei dem die Akrobaten nur von Lianen kurz vor dem Boden abgebremst werden (sozusagen das Original-Bungee-Springen). Es erscheint uns zu mühsam, mit dem Boot hinzusegeln, wobei weniger die Hin-, als vielmehr die Rückreise nach Süden das Problem darstellt. Und es gibt schließlich nur noch zwei Termine, nämlich diesen und den kommenden Samstag, an denen diese Aktion überhaupt stattfindet. Bei TVL kaufen wir für Christines iPhone noch eine SIM-Karte, genießen einen Cappuccino in einem tollen Café mit ausgesprochen lecker aussehenden Mehlspeisen und machen uns dann wieder auf zum Boot.
Der Frust beginnt, als ich versuche, die SIM-Karte in Christines iPhone ans Laufen zu bringen. Sollte eigentlich sofort funktionieren, denn die Lady bei TVL hatte die Karte schon aktiviert und Guthaben aufgeladen. Aber das iPhone will die PIN nicht erkennen, sonder vermeldet nur, „... bitte warten ...“. Man kann aber bis zum St. Nimmerleinstag warten, denn es geht nichts weiter. Auch die „alten“ Karten erkennt das Smartphone nun nicht mehr. Ich fange an zu googlen und kriege spitz, dass so was schon mal passiert, wenn der Akku total leer ist, was er tatsächlich war. Die diversen Tipps helfen aber nicht weiter, bis ich schließlich die PIN Funktion der Karte abschalte, indem ich diese in mein uraltes Nokia stecke, in der die PIN klaglos akzeptiert wird. Dann haben wir im iPhone plötzlich auch Internetzugang. Toll, denke ich schon, aber es gibt ein weiteres Problem. Nun funktionieren zwar die Daten, aber das Telefon lässt sich nicht benutzen. Das ist insofern blöd, weil die Auswahl eines Datenpakets für die Internetnutzung nur über ein Menü zugänglich ist, dass per Nummernkombination und Anruf vom Telefon aus angesteuert werden muss. Nach zwei Stunden gebe ich auf.
Um 17 Uhr treffen wir uns mit Conny und Wolfgang zur Happy Hour an der Marina-Bar, heute in langen Hosen und mit Pullover. Die Temperaturen sind ausgesprochen angenehm zurzeit, wenn man sich am Abend etwas wärmer anzieht. Dafür muss man tagsüber und in der Nacht nicht schwitzen, was wir durchaus genießen.
Top-moderne Zahnarztpraxis in Port Vila, in der drei Zahnärzte tätig sind. Dr. Marcus Cruz nimmt sich meiner an
Wir zählen 13 Boote, die Pam an Land gespült hat. Offenbar ist das größere Schiff auf Drift gegangen und hat viele kleinere “abgeräumt”
Bon Marché Supermarkt. Ziemlich groß, mit tollem Sortiment
Hotelterrasse vor dem Mooringfeld. In diesem Hotel gibt es ein Spielcasino, und das ist nicht einmal das einzige in der Stadt
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