Samstag, 13. Juni 2015, Port Resolution, Tanna, Vanuatu. Besuch des Dorfes und des Mount Yasur (aktiver Vulkan)
Wir sind rechtzeitig am Yachtclub. Auch Stanley ist pünktlich um 16 Uhr vor Ort, aber sein Bruder mit dem Pickup erscheint erst eine halbe Stunde später. Alles aufsitzen. Die Mädels können im Innenraum Platz nehmen, die Jungs müssen auf die Ladefläche, was sich als nicht besonders komfortabel herausstellt, denn die Straße ist nichts anderes als ein Feldweg, zeitweilig der übelsten Sorte. Wir fahren 45 Minuten und die meiste Zeit stehe ich, mit Blick nach vorn, hinterm Fahrerhaus. Auf den ersten Kilometern nimmt der Fahrer noch zusätzliche Passagiere auf, so dass wir uns zeitweilig zu Elft auf der Pritsche zusammendrängen müssen. Es rüttelt und schaukelt und manchmal ist zu befürchten, dass der Wagen wegen zu starker Krängung umkippt. Ein Auto hat schließlich keinen Kiel, wie eine Yacht. Oft müssen wir den Kopf einziehen wegen Ästen oder Zweigen, die über den Weg ragen. Wir sind erstaunt, wie viele Einheimische zu Fuß auf dieser „Straße“ unterwegs sind.
Irgendwann kommen wir zum Kassenhäuschen, wo wir unseren Eintritt von 33 Euro pro Person berappen müssen. 2500 Vatu (25 Euro) Taxigeld p.P. haben wir schon an Stanley bezahlt. Schließlich parken wir knapp unterhalb des Kraterrandes. Es ist mittlerweile 1715 und schon fast dunkel. Wir müssen noch etwas bergan und erreichen eine Viertelstunde später eine Position am Kraterrand, wo wir direkt in 2 glühende Magmabrodel hineinschauen können. Mittlerweile ist es dunkel. Etwa alle Viertelstunde gibt es eine größere Eruption, die mit gewaltigem Getöse daherkommt. Rotglühendes Gestein fliegt durch die Gegend. Ich schätze, dass der Auswurf etwa 150 Meter unter uns liegt. Bei den stärkeren Hustern fliegt die Lava etwa bis auf unsere Höhe, meistens spielt sich das ganze aber unter uns ab. Das Spektakel ist jedenfalls hochgradig beeindruckend und faszinierend (auf dem Niveau von Grand Canyon, würde ich sagen), vor allem die Kombination aus dem optischen Schauspiel und dem gewaltigen Donner, der damit verbunden ist. Die Dramatik der Situation wird noch dadurch unterstrichen, dass es ringsum stockdunkel ist und ein sehr starker Wind bläst. Selbst mein schweres, dreibeiniges Stativ, das ich extra mitgeschleppt habe, darf ich keinesfalls loslassen, weil es sonst umgeblasen würde.
Nach einer dreiviertel Stunde bläst Stanley zum Aufbruch. Schade eigentlich, ich hätte es noch etwas ausgehalten. Der Rückweg über den schrägen, steilen und staubigen Vulkanhang bis zum Auto ist abenteuerlich und wäre ohne Führer vermutlich schwierig zu finden. Aber wir haben Stirnlampen dabei und so kommen wir wohlbehalten am Parkplatz an. Um Viertel nach sieben sind wir wieder am Yachtclub und tragen unsere Dinghies vom Strand ins Wasser. Wir fahren sehr langsam und behutsam, um kein Riff zu streifen, aber diesmal geht alles gut. Um Halb acht sind wir wieder an Bord und genehmigen uns erst mal einen vespäteten Sundowner (Rotwein mit Käse).
Die richtigen Klamotten für den Vulkankrater: Lange Hosen, feste Schuhe, Pullover und/oder Jacke
Am Yachtclub warten wir auf das Taxi, das sich etwas verspätet
Mit so einem Pickup fahren hier bis zu 20 Personen
Was hier noch ganz lustig aussieht, wird auf der Buckelpiste ein ganz schön hartes Vergnügen, zumal …
… wir uns die Ladefläche streckenweise noch mit 8 weiteren Personen teilen müssen
Bezahlstop am Kassenhäuschen. Ab hier geht es bergauf. Noch 15 Minuten mit dem Auto, …
… und dann noch 15 Minuten zu Fuß. Nur die ersten 5 Minuten sind so schön gepflastert. Dann wird es unwegsam
Hier hätte man sogar noch Post aufgeben können, aber wir haben keine dabei
Als wir auf dem Kraterrand stehen, ist es schon fast dunkel
Auf dem Rückweg haben wir die Ladefläche für uns allein und können es uns “bequem” machen
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