Freitag, 12. Juni 2015, von Aneityum nach Tanna, Port Resolution, 48 sm
Um 0430 klingelt der Wecker (päziser: Bellt das iPhone); um 0545, beim ersten Büchsenlicht, ist der Anker aus dem Grund. Die Felice und die Hana Iti folgen unmittelbar, so dass das Dreiländereck nun unterwegs ist und den Ankerplatz verwaist hinterlässt, denn der französische Charterkat Yandé war schon gestern in der Früh aufgebrochen Richtung Neu-Kaledonien, von wo er zuvor auch gekommen war.
Die ersten zweineinhalb Stunden müssen wir motoren, weil der Wind es nicht über die Insel schafft und in Lee nur noch 5 kn von den 15 ankommen, die auf der anderen Seite blasen. Aber irgendwann bekommen wir den Wind aus SE und segeln meistens unter Genua und teils gerefftem Groß. Die Welle ist mit 2,5 m immer noch recht hoch und bringt die Segel oftmals zum schlagen, wenn die Gipsy zu schnell nach Lee überholt. Die Hana Iti ist anfangs etwas schneller als wir, aber später überholen wir sie dann, wahrscheinlich, weil der Wind etwas schwächer wird oder zu sehr raumt. Die Felices fallen deutlich zurück, vermutlich, weil sie vorm Losfahren ein Reff ins Groß gegeben hatten. Bei 25 Meilen Abstand bekommen wir Tanna zu Gesicht und als wir näher heran sind, sehen wir auch den Yasur rauchen, den wir in den kommenden Tagen besuchen wollen. Auf diesem aktiven Vulkan kann man bis zum Kraterrand gehen und das muss ein sehr beeindruckendes Erlebnis sein, auf das wir uns schon sehr freuen. Von unserem Ankerplatz liegt er nur 5 km Luftlinie entfernt. Hoffen wir, dass wir keinen Westwind bekommen und uns nicht ein Ascheregen eindeckt.
Den ganzen Tag haben wir die Angel draußen, aber es beißt nichts an. Wieder mal Pech gehabt. Kurz vor der Einfahrt nach Port Resolution wird die Welle noch etwas kabbelig. Die Seekarten (cm93 und auch Navionics Gold), die wir haben, sind mehr als ungenau. Beide stellen die Bucht von ihrer Form her absolut unzureichend dar und liefern auch keine Tiefenangaben. Außerdem ist die Verortung falsch, denn nach Karte fahren wir wieder einmal über Land. Glücklicherweise hatte ich rechtzeitig ein Google Earth Bild fabriziert und das stimmt genau. So wissen wir also, wo wir hineinmüssen, auch wenn man das schlussendlich bei guter Sicht auch erkennen kann, wenn man erst einmal vor der Einfahrt steht. Als wir ankommen, liegen 4 Boote in der Bucht, von denen wir 3 kennen bzw. schon einmal gesehen haben. Um 1520 liegen wir auf 5 m WT vor Anker. Zehn Minuten später kommt die Hana Iti und weitere 10 Minuten danach die Felice an.
Nach Kaffee und Keksen (anstelle von Einlaufbier) bringen wir das Dinghy zu Wasser und drehen eine kleine Runde, um mit Felices und Hana Itis zu plaudern. Wir fahren auch bei dem südafrikanischen Kat vorbei, der mit uns zwei Tage lang in Aneityum gemeinsam in der Bucht von Anelghowhat gelegen hatte. Sonja und Mark mit ihren beiden Söhnen sind schon ein paar Tage hier und können uns einige Tips geben. Leider gibt es hier in der Bucht keinen Empfang des Internets, so dass ich dieses Posting zunächst wieder über Kurzwelle und ohne Fotos absetzen muss.
Im Lee von Aneityum haben wir zunächst so wenig Wind, dass die Maschine mitlaufen muss. Die Hana Iti fährt neben uns, …
… und genau, wie wir von ihnen, machen sie auch von uns ein paar Fotos. Hier noch bei ganz schwachem Wind in Lee von Aneityum
Den größten Teil der Strecke können wir segeln. Die Wellen sind 2,5 Meter hoch und die Hana Iti verschwindet zeitweilig dahinter, …
… ebenso wie wir, aus ihrer Sicht. Hier etwa 5 sm vor Port Resolution
Tanna und Mount Yasur in Sicht. Aus dem Vulkan raucht es (rechtes Bilddrittel)
Mit dem Fernglas kann man es besser erkennen
Einlauf-Kaffee nach dem Ankern in Port Resolution, Tanna
Auch hier sind wieder kleine Auslegerkanus unterwegs. Christine verteilt ein paar Bonbons an die Kinder
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