Samstag, 13. Juni 2015

Port Resolution Village

Samstag, 13. Juni 2015, Port Resolution, Tanna, Vanuatu. Besuch des Dorfes und des Mount Yasur (aktiver Vulkan)

Während ich gut und fest schlafe, verbringt Christine den Großteil der Nacht damit, wach zu liegen, weil sie die Schaukelei und Geräuschkulisse am einschlafen hindert. Nach dem Frühstück kommt ein kleines Auslegerkanu längsseits und Stanley stellt sich als derjenige vor, der den Yachtclub betreibt und die Fahrten zum Vulkan organisiert. Etwas später fahren wir mit drei Dinghies zum Strand, was jetzt, bei Niedrigwasser, gar nicht so einfach ist, denn überall gibt es kleine Riffe oder Korallenblöcke, die man aber kaum oder zu spät sieht, denn das Wasser ist ziemlich trüb in der Bucht. Zwei mal setzen wir mit dem Motor auf, kommen aber gleich wieder frei.

Pam hat dieser Insel fürchterlich zugesetzt. Das kann man schon erkennen, wenn man die umgestürzten Bäume am Strand anschaut. Auch große Teile der Steilküste sind abgebrochen und man kann - wie in einem Schnittbild - sehen, wie tief die nun freiliegenden Wurzeln ins Erdreich hineinreichen. Am Beach treffen wir Stanley wieder, der uns zum Yachtclub hinaufführt. Dieser Holzbau hat den Zyklon überlebt, aber wegen der schwierigen Versorgungslage finden derzeit keine Aktivitäten (es gibt kein Bier auf Hawaii ...), wie sonst, statt. Unter der Decke hängen Flaggen und auf der ARC-Fahne von 2011 finden wir die Unterschriften von Jutta und Jochen (Chessie). Anschließend gehen wir durch den Ort, der etwa 500 Einwohner zählt, aber insgesamt eine einfachere Infrastruktur zu haben scheint, als Anelghowhat auf Aneityum. Wir sehen weder einen Laden, noch eine Bank. Schulgebäude und Kirche sind aus Stein gebaut, und in diesen Gebäuden haben die Menschen in den 9 Stunden, die Pam über die Insel gefegt ist, Schutz gefunden. Tote oder Verletzte hat es nicht gegeben, aber die Auswirkungen des Hurricans sind überall zu sehen. Viele Häuser sind noch im Wiederaufbau begriffen und große Mango- oder Breadfruit-Bäume liegen umgestürzt am Boden. Die Bäume, die nicht entwurzelt wurden, sind ihrer Kronen oder zumindest der meisten kleineren Äste beraubt und es braucht eine Weile, bis sie wieder Früchte tragen. Kürzlich ist eine größere Reislieferung angekommen, aber das sei die letzte, wurde ihnen hier gesagt. Wie die Menschen die etwa zwei Monate überbrücken werden, bis sie wieder selbst angebautes Obst und Gemüse ernten können, ist ihnen noch nicht klar. Trotzdem jammert niemand und das Leben geht seinen geruhsamen Gang, wie wohl sonst auch.

Im Ort sind wir überrascht, dass es zwei einfache Restaurants gibt. Eines ist noch nicht wieder aufgebaut, aber die Betreiber haben ein leichtes Sonnendach errichtet mit einem einfachen Tisch darunter, der Platz für 6 Personen bietet. Gerade richtig für uns. Wir versichern uns, dass wir bei einer Buchung nicht den Wirten ihren Vorrat wegessen, doch diese sind froh, etwas Umsatz machen zu können. Also melden wir uns für morgen Mittag an. Im Dorf kommen wir ins Gespräch mit einigen Menschen, die überwiegend verständliches Englisch reden, manche auch französisch. Meistens sprechen wir über Pam und dessen Auswirkungen. Da wir mit Stanley für heute Abend die Fahrt zum Yasur vereinbart haben, fahren wir um halb eins zu den Booten zurück, damit wir später frisch in das größte Abenteuer dieser Insel (oder vielleicht sogar überhaupt von ganz Vanuatu) starten können.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Den ganzen Tag über sind einige dieser kleinen Auslegerkanus auf dem Wasser zum fischen mit Netz

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Stanley kümmert sich um den Yachtclub und organisiert Touren zum Mount Yasur

P6136126

OLYMPUS DIGITAL CAMERA  P6136132

Der Yachtclub liegt erhöht über der Bucht mit schönem Ausblick

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

P6136146

Haus im Wiederaufbau. Oftmals wohnen zwei oder mehr Familien in den bereits wieder fertiggestellten Hütten

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

P6136151 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Provisorisches Restaurant. hier wollen wir morgen zu Mittag essen

P6136155

P6136161

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Küche unter Dach

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Umgestürzter Breadfruitbaum. Da er noch lebt, und schon wieder austreibt, bleibt er so liegen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Riesige Bäume sind die Abhänge hinuntergestürzt, als diese von den durch Pam verursachten Wellen unterspült wurden und abrutschten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen