Freitag, 26. Juni 2015, Port Vila, Vanuatu. Wanderung zum Port Vila Boatyard. Wir übernehmen Geschenke für die einheimische Bevölkerung von der Admetus
Um Halb Zehn satteln wir das Dinghy und wandern anschließend um das Südende der Bucht herum, am Commercial Harbour vorbei und am Fähranleger, wo gerade eine Ferry festgemacht hat, bis zu unserem heutigen Ziel. Wir hatten in den letzten Tagen immer wieder darüber gesprochen, wieso wir dort hinten in der Südwestecke der Bucht so viele Masten von Segelbooten sehen und einen weiteren, kleineren Ankerplatz vermutet. Das ist allerdings nicht der Fall, denn die Masten mit den dazugehörigen Schiffen stehen an Land. Damit hatten wir gar nicht gerechnet, dass es hier eine kleine Werft gibt, wo man sein Boot sogar über die Cyclone Season auf dem Trockenen parken könnte.
Wir schauen uns das Gelände des Port Vila Boatyards an und ich spreche anschließend im Büro mit dem Besitzer, Justin, über seine Werft, auf der emsig an den Schiffen gearbeitet wird. Alle Boote, die hier an Land standen, haben Pam ohne Schaden überlebt, denn das Gelände ist durch einen nahen Berg relativ gut geschützt und die Boote sind offenbar solide gelagert. Man holt hier die Boote, ähnlich wie in Raiatea, auf einem Slip mit einem Traktor an Land. Es ist immer gut zu wissen, welche Optionen man gegenenfalls hat, nicht nur für längerfristiges Storage, sondern auch, um gegebenenfalls Schäden reparieren lassen zu können.
Als wir mittags beim Chill ankommen, sind wir gut 3 Stunden auf den Beinen gewesen und haben guten Hunger. Es schmeckt mal wieder hervorragend und meine Portion Steak-Haloumi-Spieß mit Pommes und Salat ist ausgesprochen groß. Anschließend noch ein kurzer Stop im Supermarkt und dann zurück aufs Boot, wo wir gegen 16 Uhr Besuch von Bela und David bekommen. Die beiden werden Vanuatu am Sonntag per Flieger verlassen und bringen uns 4 große Taschen mit Geschenken für Menschen auf den abgelegeneren Inseln. Es handelt sich um eine breite Palette von Dingen, die hier dringend gebraucht werden, von Macheten über Sägen und Beile, Solarlampen, handbetriebene Kurbel-Taschenlampen, Schreibmaterial, bis hin zu Bekleidung. Bela und David hatten auf ihrer homepage www.sturmaufsee.at zu Spenden aufgerufen und noch in Fiji große Mengen von Hilfsgütern eingekauft. Wegen zu starken und ungünstigen Windes haben sie aber auf dem Weg hierher keine andere Insel mehr anlaufen können, und da der neue Besitzer der Admetus am Sonntag Schiff und Insel verlässt, ergibt sich auch für die ehemaligen österreichischen Eigner keine Chance mehr, die Geschenke selbst zu verteilen. Da die Beiden nur mit wenig Gepäck reisen wollen, enthalten die Taschen auch ihre eigene Kleidung und Utensilien des Bootes, die sie nicht mit nach Hause nehmen. Dieser Aufgabe stellen wir uns gern und hoffen, dass wir sie zur Zufriedenheit von Bela und David erledigen. Wir werden jedenfalls gelegentlich darüber berichten, wenn auch wohl mit zeitlicher Verzögerung, jedenfalls, was Bilder angeht, denn mit dem Internet wird es wieder schlecht, wenn wir Port Vila verlassen.
Blick auf Iririki Island. Das kleine, hellblaue Boot ist die Admetus, die bis vor kurzem noch Bela und David gehörte und jetzt eine neuseeländische Flagge trägt
Einfaches Dorf am Rand von Port Vila in der Nähe des Fährdocks. Hier geht es deutlich ärmlicher zu, als in der Stadt. Gleich nebenan am Strand stehen tolle Häuser mit Meerblick. Ein krasser Unterschied auf wenigen Metern.
Diese Boote liegen an Moorings vorm Port Vila Boatyard …
… in dem auch jetzt, in der beginnenden Hochsaison, noch eine Reihe von Booten an Land steht
Mit diesem Gefährt werden hier wohl Container transportiert. An dieser Straße, die zum Cruiseship-Dock führt, sind hunderte von Zelten aufgebaut, die als Verkaufsstände aktiviert werden, wenn ein Kreuzfahrtschiff einläuft
Ein für uns schier unglaubliches Bild. Dem Rasenmähen kommt hier, wie auf fast allen Pazifikinseln, eine große Bedeutung zu. Um den Müll kümmert sich aber niemand. Hier wird das Ganze auf die Spitze getrieben. Der Typ mäht mit seiner Sense regelrecht um Plastik, Dosen und andere Abfälle herum. Das Gras wird später zusammengefegt und in Säcken zum Abholen bereitgestellt. Der Müll bleibt liegen.
Noch ein ganz typisches Bild: Alle paar Meter sitzt ein Mädel unter einem Schirm am Straßenrand und verkauft SIM-Karten und Top-Up-Volumen für die Telefongesellschaften, entweder für Digicel oder TVL
Wieder ein tolles Mittagessen im Chill. Diesmal ist der Laden gerammelt voll.
Noch schnell auf den Markt für Pampelmusen und Ananas
Am Nachmittag bringen uns Bela und David vier große Taschen mit Geschenken für Menschen in Vanuatu. Die Dinge haben sie entweder von Spendengeldern gekauft oder es handelt sich um Bekleidung oder Ausrüstungsgegenstände, die bei der “Haushaltsauflösung” übrig blieben. Da sie ausfliegen, können sie die Distribution nicht mehr selbst übernehmen. Wir werden uns bemühen, die Geschenke im Sinne von den Beiden bestmöglich dort abzugeben, wo sie am nötigsten gebraucht werden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen