Dienstag, 18. Juni 2013

Tauchen im Fakarava Südpass

Samstag, 15. Juni 2013, Fakarava Süd, 2 Tauchgänge im Pass

In der Nacht bläst und regnet es ordentlich. Mehrmals hören wir, wenn die Kette über einen Korallenblock schrammt und sich losreißt. Es gibt dann immer einen kleinen Ruck im Boot. Im Laufe des Vormittags lässt der Wind dann nach und wächst sich bis zum Abend zu einer kompletten Flaute aus.

Am Vormittag möchte ich zum Schnorcheln in den Pass und kann Christine schließlich überzeugen, mitzufahren. Aber als wir dann über einige flache Passagen, in denen wir die Korallen unter uns mehr als deutlich sehen können hinweg sind und uns dem Pass nähern, sind die Strudel und Strömungen des ablaufenden Wassers deutlich zu sehen und Christine bekommt es mit der Angst zu tun, so dass wir schließlich wieder umdrehen und vom Schiff aus schnorcheln gehen. Das Wasser ist glasklar. Den Boden in 13 m Wassertiefe unter unserem Boot können wir scharf erkennen. Er ist übersät mit Korallenblöcken, dazwischen immer kleine Sandflächen. Unsere Kette ist mehrfach um diese Blöcke umgelenkt, bis sie beim Anker, der sich überhaupt nicht eingegraben hat, endet. In unmittelbarer Nähe des Bootes schwimmen ein paar Haie herum. Auch sonst sehen wir viele bunte Fische und tolle Korallenformationen.

Auf dem Weg zurück vom Pass haben wir beim Tauchshop angehalten und bei Nicky, dem Stützpunktleiter, für mich am Nachmittag zwei Tauchgänge im Pass gebucht. Um 14 Uhr werde ich von Bord abgeholt, anschließend noch einige weitere Crews von anderen Booten, u.a. Phil von der Minnie B und Per und Sabina von der schwedischen Breeze. Um 1430 beginnt der erste Tauchgang außen im Pass bei Stillwasser. Es geht runter auf 30 Meter. Schon an der Wasseroberfläche lässt sich der Boden erkennen. Hier ist alles gespickt mit Hartkorallen. Freie Sandflächen gibt es überhaupt nicht mehr. Groupers in rauhen Mengen und Haie sehen wir auch reichlich. Das Wasser ist klar wie vor Bonaire, und das will schon was heißen. Sichtweite wohl 50 Meter. Wir tauchen in zwei Gruppen. Jenny hat ein Pärchen an den Hacken, Nicky die anderen fünf Figuren, incl. mir. Wir tauchen mit Nitrox, das ist angereicherte Luft, mit der man deutlich länger unter Wasser bleiben kann. Nach 45 Minuten ist der erste Gang vorbei. Wir machen 50 Minuten Pause im Gelände des Titamanu Resorts, bevor uns die Tauchshop Crew wieder aufsammelt zum zweiten Tauchgang. Um 16120 sind wir wieder im Wasser. Dieses Mal gibt es Haie en masse. Wir sehen buchstäblich hunderte, wahrscheinlich insgesamt an die 300 oder mehr Riffhaie (Weißspitzen, Schwarzspitzen und Spitzmaul). In einem Blickwinkel von etwa 30 Grad zähle ich mal eben 35 Haie, die an uns vorbeiziehen. Mittlerweile hat leichte Flutströmung eingesetzt und wir driften über den Grund. Hin und wieder legt Nicky einen Stop ein und dann halten wir uns am Boden an den Korallen fest. Neben den Haien sehen wir einen großen Napoleon und wieder hunderte von Groupern, Papageienfischen und allerlei buntem Kleinzeugs. So viele Haie auf einem Haufen habe ich nie zuvor gesehen. Nicht annähernd so viele jedenfalls auf den Malediven oder im Roten Meer. Einziger kleiner Minuspunkt: Die Sonne steht mittlerweile schon so tief, dass es fürs fotografieren schon fast zu dunkel ist.

Nach dem Tauchen werden wir auf die Boote zurück gebracht und da es bald dunkel wird, muss ich mich sputen, um mich landgangsfein zu machen, denn wir haben um 18 Uhr im Restaurant ein Dinner reserviert. Vor allem wollen wir noch in der Helligkeit hinfahren, damit wit mit dem Dinghy um die Korallenköpfe herumnavigieren können. Auf dem iPhone zeichnen wir den track auf, damit wir beim Rückweg wissen, wo wir im Dunkeln langfahren müssen. Im seichten Wasser vor dem Restaurant schwimmen wieder zahlreiche Haie, die von oben vom Steg aus schön zu beobachten sind. Wir bestellen eine Flasche Weißwein (schön kalt aus dem Eisfach) und kommen mit Anabelle, der Besitzerin des kleinen Resorts mit 12 Bungalows, ins Gespräch. Sie betreibt Titamanu nun schon seit 23 Jahren. Ihre Gäste holt sie mit dem Boot (1,5 Stunden Fahrzeit) jeweils vom Flughafen ab. Es gibt offenbar jede Menge Gäste, die ständig wiederkommen. Wer die absolute Ruhe und Natur will, ist hier jedenfalls bestens aufgehoben. Stromerzeugung für das gesamte village per Solarpanels. Deshalb sind Föne hier verpönt (um nicht zu sagen unverwünscht). Das Dinner besteht aus einem leckeren Buffett. Wir sitzen mit Dale, Jaques und Marc von der Dragon’s Bane zusammen und haben einen schönen Abend. Als wir unser Dinghy besteigen, schwimmen im Lichtschein des Restaurants die Haie um uns herum. Um halb Neun sind wir wohlbehalten wieder an Bord zurück.

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Phil und Nicky, der Tauchlehrer. Phil hat etwas wenig Blei dabei und kommt deshalb zunächst nicht auf Tiefe. Nicky hilft ihm mit ein paar Gewichten aus

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In 28 m Tiefe sehen wir jede Menge Grouper in der Größe von etwa 40 bis 50 cm Länge

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Beim ersten Tauchgang sehen wir vereinzelt Haie, beim zweiten Tauchgang werden es dann deutlich mehr

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Zwischen den beiden Tauchgängen haben wir 50 Minuten Pause. Im seichten Wasser vor dem Restaurant schwimmen ständig etwas 15 Haie herum, wobei …

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… die Rückenflossen fast immer aus dem Wasser herausschauen

 

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Während des zweiten Tauchgangs sehen wir hunderte von Haien. Leider steht die Sonne um 1630 schon so tief, dass es mit der Belichtung sehr schwierig wird. Die lokale Zeit ist hier etwas asymmetrisch angelegt. Mittag ist schon um 1130, so dass es um 18 Uhr bereits stockdunkel ist.

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Nach den zwei Tauchgängen werden wir wieder direkt zu unseren Booten zurückgebracht

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Mit dem letzten Licht fahren wir über die flachen Korallenbänke zum Restaurant des Titamanu Resorts zum Abendessen

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Die Chefin des Resorts, Anabelle (rechts im Bild) hat ihren Laden gut im Griff. Bereits seit 23 Jahren betreiben sie den Betrieb und haben viele Gäste, die immer wieder herkommen

1 Kommentar:

  1. Tolle Eindrücke von Fakarava - und das bei der Strömung: Respekt. Für alle, die es interessiert - unsere Erfahrung zum Tauchgang bei Garuae Channel im Norden: http://www.tauchmagazin.com/weitere-tauchberichte/58-fakarava-garuae-channel

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