Dienstag, 18. Juni 2013

Südsee-Feeling pur

Samstag, 8. Juni 2013, Kauehi, Tuamotus, Südsee-Feeling pur

Es ist unbeschreiblich, wie schön es ist, wenn das Boot ruhig liegt. Bei den 5 kn Wind, die es zur Zeit hat, glaubt man, das Boot sei angeschraubt oder läge im Neusiedler See (übrigens ist die Innenfläche dieses Atolls doppelt so groß wie die Wasserfläche des Neusiedler Sees. Nur, um mal eine Vorstellung von den Dimensionen dieser Atolle zu geben. Dabei ist Kauehi noch nicht einmal ein sehr großes). Entsprechend gut haben wir geschlafen und für Christine beginnt der Tag mit den Übungen der Fünf Tibeter im Cockpit.

Der Morgen begrüßt uns freundlich und zum ersten mal seit langer Zeit gibt es den ganzen Tag Sonne. Am Vormittag stehen diverse Arbeiten auf dem Programm. Christine checkt alle Nahrungsmittel und macht Hausputz im Schiff. Zu Mittag kocht sie Breadfruit und Gemüseleibchen (tatsächlich ist das die Verpackungsaufschrift. Sind noch aus den Geschenkebeständen der Santina und deshalb denken wir heute mal wieder an Uschi und Norbert, auch wenn wir derzeit keinen Gästebucheintrag von ihnen lesen können). Ich beschäftige mich damit, das Dinghy mit neuen Festmacheleinen zu versehen und ins Wasser zu bringen. Zwischendurch hupfen wir zur Abkühlung mal ins klare Wasser. Unter Deck kann man bei Arbeiten schon ins Schwitzen geraten, aber insgesamt sind die Temperaturen sehr angenehm. Abends an Deck braucht man ein T-Shirt und in der Nacht kühlt es im Schiff auf 26 bis 27 Grad ab. Hier sind wir fernab jeglicher Kriminalität und deshalb lassen wir, während wir schlafen, auch den Eingang offen, den wir in der Karibik und Panama über Nacht immer geschlossen gehalten hatten.

Christine hält ein Mittagsschläfchen, während ich eine erste Runde mit dem Dinghy drehe und die Füße mal kurz an Land setze. In Strandnähe wachsen überall Korallenköpfe bis dicht unter die Wasseroberfläche. Die Farben sind prächtig. Grün die Palmen, gelb der Sand, türkis und blau das Wasser, weiß die Boote, die vor Anker liegen. Anschließend geht es mit Schiffsdienst weiter. Nachdem ich gestern schon den Wasserpass an Stb-Seite gereinigt hatte, nimmt sich Christine heute die Bb-Seite vor. Ich muss schon wieder die Stromversorgung der Ankerwinsch überprüfen, denn gestern beim Ankerauf stellte sich leider heraus, dass das Relais, das die Bugbatterien zuschalten soll, nicht mehr arbeitet. Also lief die Winsch wieder nur über die langen Kabel der Hauptbatterie von achtern, sprich mühsam. Heute stellt sich dann heraus, dass das Relais auf M1 einfach nicht mehr schaltet. Der „Rückwärtsgang“, also die andere Klemme M2, funktioniert aber noch. Also muss ich zwei Kabel umklemmen, und dann funktioniert die Geschichte wieder. Der Defekt liegt möglicherweise daran, dass ich neulich Plus– und Minus-Pol der Batterien über das Relais kurzgeschlossen hatte und es diesen hohen Strom nicht verkraftet hat (auch wenn es sich um einen Spätschaden handeln muss, denn zunächst hat es ja noch funktioniert).

Später genießen wir den Sonnenuntergang mit ein paar Gläschen kaltem Weißwein und um 1845 funken wir mit der Alua, die unterwegs von Hiva Oa hierher sind. Sie haben wenig Wind und noch 400 Meilen vor sich. Wir denken, dass wir so lange hierbleiben werden, bis sie ankommen.

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Dieses Spektakel ist mit sehr lautem Geplätscher verbunden. Große Fische jagen kleine Fische und wühlen dabei an der Oberfläche das Wasser wild auf. Dadurch werden die Möwen aufmerksam gemacht und beteiligen sich an der Jagd auf die Mini-Fische, die es hier zu Millionen gibt. Die Vögel tauchen immer im Geschwader auf. Auch wenn sie ruhend auf der Wasseroberfläche schwimmen, sind sie beisammen

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Endlich kommt auch unsere Hängematte mal auf dem Vorschiff zum Einsatz

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Überall wachsen hier Korallenblöcke aus dem Boden. Es ist kaum möglich, einen Kreis mit 40 m Radius zu finden, in dem es keine gibt. Das würde man eigentlich brauchen, um auf 10 m Wassertiefe mit 50 Kette einen vollen Kreis beschreiben zu können, wenn der Wind dreht. Wir finden nicht einmal eine Fläche mit mehr als 20 m Durchmesser. Unsere Kette läuft 20 m vorm Anker zwischen zwei Blöcken hindurch, die uns vielleicht 30 oder 40 Grad Schwojwinkel zugestehen, bevor die Kette an so einem Block hängenbleibt

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Derzeit liegen 8 Boote vor Anker in diesem Teil des Atolls. Ein paar Tage später sind es nur noch 5 incl. uns

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Das Dinghy wird einfach an einem trocken gefallenen Korallenstock befestigt

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Am Horizont sind ein paar Motus zu erkennen, die in der Nähe des Passes liegen. Sie sind etwa 12 km entfernt

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Sundowner vor einem außergewöhnlichen Sonnenuntergang

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