Donnerstag, 20. Juni 2013

Internet-Day

Mittwoch, 19. Juni 2013, Fakarava Nord, Rotoava, Einkaufen, Emails, Tripleine an Anker

Bevor wir morgen nach Toau weitersegeln, wollen wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, vor allem Obst und Gemüse. Gerade das bekommen wir aber weder in der Boulangerie, noch im Supermarkt, bis auf Zwiebeln und Knoblauch. Trotzdem haben wir anschließend die Rucksäcke voll mit Joghurt, Getränken, Baguette, Loacker Napolitains (!) und 6 Tafeln Milka 100g Alpenmilch. In der Bäckerei haben sie zwei Sorten, eben die Alpenmilch und Milka 100g Nuss. Zwar war es in Frankreich schon immer so, dass die verschiedenen Milka Sorten zu unterschiedlichen Preisen angeboten wurden. Aber meistens lagen diese nur 20 oder 30 Prozent auseinander. Dies hier schlägt dem Fass den Boden aus. Die Alpenmilch kostet 179 Francs (€ 1,53, für hiesige Verhältnisse sehr günstig), die Nuss 457 Francs (€ 3,91). Da wir die eine Sorte leergekauft haben, wird wohl irgendwann jemand auch den hohen Preis für die Nuss-Variante bezahlen. Ansonsten fällt uns beim Einkaufen auf, dass die Auswahl hier deutlich kleiner ist, als auf den Marquesas, obwohl diese Insel in etwa die gleiche Bevölkerung haben dürfte wie Hiva Oa oder Nuku Hiva (Marquesas). Hinzu kommt, dass die Entfernung nach Tahiti deutlich kürzer ist. Vielleicht ist man hier anspruchsloser, was keinesfalls heißen soll, dass die Leute nicht ausgesprochen freundlich wären. Im Gegenteil: Überall werden wir herzlich und offen begrüßt. Eigentlich gab es auch kein Baguette mehr, aber schließlich haben wir trotzdem eines bekommen. Wird wohl die Supermarktfamilie oder irgendein local uns zu Gunsten auf seine Reservierung verzichtet haben.

Ansonsten verbringen wir den Tag an Bord und meistens vorm PC. Wir verschicken ein paar emails, erledigen Christines Steuererklärung und ein paar andere Dinge im Internet. Nachmittags läuft die Kokomo ein, die Belissimas kommen vom Tauchausflug zurück.

Weil unser Anker mit der Spitze in der senkrechten Seite eines etwa 15 cm hohen Korallenblocks steckt, will ich sicherheitshalber eine Leine am Bügel des Ankers anbringen, damit wir das morgen früh im Halbdunkel nicht machen müssen, wenn der Anker an der Kette nicht rauszubringen ist. Mit der Leine können wir ihn dann gegebenenfalls von hinten aus dem Block ziehen. Als ich dann noch die Kette abtauche, sehe ich, dass sie sich wieder in einen Korallenblock verhakt hat. Sie ist durch einen schmalen Spalt in eine Lücke gerutscht. Im Querschnitt in etwa vorstellbar, wie ein bei 11 Uhr aufgeschnittenes „O“, nur, dass die Innenseiten nicht so glatt sind, wie das bei einem gedruckten O der Fall ist. In dieser „Falle“ ist die Kette etwa 10 Grad aus der Geraden geknickt (und zwar auf die andere Seite von 12 Uhr). Also muss Christine mit der Maschine wieder etwas vorausfahren, damit ich die Kette da unten in 11 Metern herauswürgen kann. Glücklicherweise hat mir die Capitana Handschuhe verordnet. Trotzdem blute ich später an der Brust und am Arm. Ich hoffe doch sehr, dass bis zum Ankerauf nicht noch einmal dasselbe passiert, denn in der Früh wollen wir um sechs Uhr bereits unterwegs sein und da ist es gerade hell. Wir haben 6 Meilen bis zum Pass. Niedrigwasser ist um 0732, und bis dahin wollen wir da durch sein. Insgesamt haben wir 50 Meilen vor uns bis zur Anse Amyot auf Toau.

Beim Zurückschwimmen zum Boot sehe ich 5 Remoras (Putzerfische) unter der Gipsy. Der Bewuchs des Unterwasserschiffs ist übrigens nach wie vor sehr moderat. Habe, seitdem das Schiff Ende November in Curacao ins Wasser gekommen ist, noch nicht einmal den Unterboden geschrubbt. Jotun Sea Quantum Ultra ist also für diese Gewässer durchaus zu empfehlen.

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Ich tauche zum Anker runter in 11 Meter Tiefe, um eine Leine am Bügel zu befestigen. Anschließend wird oben ein Fender angehängt, damit man das Ganze besser sehen kann und niemand über die schwimmende Leine fährt

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Blick von unserem Ankerplatz auf Kirche und einen Teil des Dorfes. Neben dieser Kirche gibt es mindestens noch eine andere, die deutlich moderneren Datums ist

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Andere Seite unseres Ankerplatzes. Das Riff ist im Norden durch ein beleuchtetes Kardinalzeichen gekennzeichnet

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