Dienstag, 18. Juni 2013

Schnorcheln mit Hai

Montag, 10. Juni 2013, Kauehi, Tuamotus, Schnorcheln mit Hai

Interessante Funkrunde um halb Acht. Die Alua hat sich auch eingeklinkt. Sie haben derzeit gutes Wetter und kommen mit 5 kn voran. Ansonsten melden sich Boote zwischen den Marquesas und Tonga. Auch Flapjack und Minnie B sind unterwegs und schon um Sechs ankerauf gegangen. Ist irgendwie immer wieder interessant, mit so vielen Leuten gleichzeitig in Kontak zu sein, die man nun auch schon persönlich kennt.

Christine bastelt sich am Vormittag einen Anhänger aus einer versteinerten Muschel und ich optimiere noch ein wenig die Gummizug-Technik am Gashebel des Volvo Motors.

Um Elf schwingen wir uns ins Dinghy und reiten gen Norden. Dort soll laut Auskunft der Flapjacks in etwa einer Meile Entfernung ein Riff sein, wo es schöne Clam-Muscheln gibt. Auch einen Hai haben sie dort gesehen. Als wir starten, hat es noch gutes Wetter, aber als wir am Riff ankommen, bewölkt es sich und als wir dann im Wasser sind, fängt es bald an zu regnen. Das ist insofern schade, als die Farben unter Wasser dann nicht mehr so leuchtend sind (logisch, ist an Land ja auch nicht anders). Das Riff liegt bei Niedrigwasser etwa 30 cm unter der Wasseroberfläche, ein einzelner Gesteinsbrocken schaut etwa einen halben Meter heraus. Auf das Riff haben die Locals eine Stange gesetzt, damit man darauf aumerksam wird, denn wahrscheinlich liegt bei Hochwasser auch der einzelne Stein unter der Oberfläche. Wir sind hier im nicht kartographierten Bereich, und insofern ist dieses Riff, das an der Wasseroberfläche vielleicht einen Durchmesser von 40 oder 50 m hat, nur als 10 m Linie in den Navionics Charts verzeichnet. Da sollten sie besser gar keine Angaben machen, denn die 10 m Linie täuscht ja vor, dass hier doch vermessen wurde. Wir halten uns etwa eine Stunde im Wasser auf und sehen ein paar Haie, viele kleine Fische und die in die Korallen eingewachsenen Clams, die pulsierend ihre Lippen öffnen und schließen.

Als wir wieder an Bord sind, fängt es richtig an zu schütten und der Wind dreht kurz auf 32 Knoten auf. Irgendwann verspüren wir einen Ruck im Schiff. Vermutlich ist jetzt die Ankerkette in 11 m Tiefe über einen Korallenblock gerschrammt. Das Wetter ist hervorragend geeignet, endlich die vielen Fotos der letzten Tage zu verarbeiten und die Blogbeiträge (incl. Bildern und Bildunterschriften) zu erstellen. Dabei geht der ganze Nachmittag drauf.

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Christine bastelt sich aus einer versteinerten Muschel einen Anhänger

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So sieht also die Schnittstelle zwischen dem 4,8 mm Endstück mit Gewinde und dem eigentlichen, 2 mm dicken Draht des Bowdenzuges aus. Und genau dort ist das Ding auf der anderen Seite, also an Deck beim Schalthebel, gebrochen

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Hier die optimierte Gummizug-Lösung. Die Haken der Stropps werden nun von einem Alublech gehalten, das ich heute morgen “geschnitzt” habe

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Hier gehen wir schnorcheln, etwas über eine Meile von der Gipsy entfernt. Dieses Riff ist auf den Karten nicht verzeichnet. Bei Hochwasser dürfte auch der einzelne Brocken unter Wasser sein

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Die Clams (Muscheln) sind in die Korallen eingewachsen und öffnen und schließen ihre Lippen, um Nahrung einzufangen

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Schätzungsweise 2 m lang ist dieser Weißspitzen Riffhai, dem ich eine ganze Weile hinterhertauche

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Christine sieht auch noch einen größeren Ammenhai, der mir aber entgeht, weil ich mich aufs fotografieren konzentriere

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Als wir an Bord zurück sind, schüttet es wie aus Kübeln. Der Wind pfeift kurz mit 32 Knoten, lässt dann aber wieder nach

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Aus dem Dinghy pumpe ich 15 Liter Regenwasser ab. Die Eimer mit Süßwasser können wir gut an Deck gebrauchen, um die Badesachen auszuspülen und mal kurz die Hände abzuwaschen. Für 15 Liter würde der Wassermacher immerhin 15 Minuten laufen müssen und dabei 10 Amperestunden Strom verbrauchen.

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