Freitag, 01. Mai 2015, von Natadola Harbour nach Likuri- (Robinson Crusoe-) Island, 7 sm. Wassermacher-Leckage und Winsch-Wartung, Dinner auf Robinson
Von sechs bis sieben Yoga auf dem Vorschiff, was heute schon etwas eine Herausforderung ist bei dem schwankenden Boot. In der Nacht haben Wind und Schwell zwar nachgelassen, aber bei allen Übungen, wo es ums Gleichgewicht geht, ist die challenge etwas größer, als auf festem Boden.
Um neun Uhr wollen wir eigentlich Ankerauf gehen. Das verzögert sich aber etwas, weil ich Salzwasser in der Bilge beim Watermaker, der seit einigen Minuten läuft, entdecke und dem erst auf die Spur kommen will. Ich brauche eine Viertelstunde, bis ich sehe, wo es tropft. Natürlich dort, wo man so gut wie überhaupt nicht hinkommt bzw. auch nicht nachschauen kann, weil es zu eng zugeht. Also versuchen, am ausgestreckten Arm ein paar Fotos zu machen. Es braucht 20 Versuche, aber genau kann ich immer noch nicht erkennen, wo die Leckage ist. Ideal wäre es, wenn nur eine der eingeschraubten Schlauchverbindungen undicht wäre. Ein größeres Problem hätten wir dann, wenn die Membran durchgerostet wäre, denn das wäre erstens ziemlich teuer, zweitens eine relativ aufwändige Arbeit und drittens, most important, müssten wir die Membran in Trinidad bestellen und wochenlang warten, bis sie hier ist. Diesem Problem muss ich mich Morgen intensiver widmen.
Ankerauf also erst um 20 nach 9. Aber wir haben eh nur 7 Meilen vor uns, denn unser Ziel ist die Robinson Crusoe Insel, früher Likuri geheißen. Das Kartenmaterial von der Einfahrt dorthin widerspricht sich. CM93 schaut anders aus, als Navionics und auf Google Earth kann man wegen des grünlich trüben Wassers nicht viel erkennen. Aber erstens laufen wir bei Niedrigwasser ein, wo man die Riffkanten gut sehen kann und zweitens folgen wir schließlich dem Rat der Chessie und schriftlichen Aufzeichnungen eines anderen Seglers, wonach man das auf dieser kleinen Insel befindliche Resort auf Kanal 10 anrufen kann. Es meldet sich sogar jemand und dieser jemand verspricht, ein kleines Boot zum Eingang der Passage zu schicken, um uns den Weg zu zeigen. Na, das ist doch Service. Wir werden also zu unserem Ankerplatz eskortiert, wobei sich herausstellt, dass die Anfahrt ziemlich einfach ist (ich wäre genauso gefahren, wie unser Lotse) und deutlich tiefer, als in den Karten ausgewiesen. Dort, wo nach Karte 8 m sein sollten, haben wir noch 25 Meter. Es windet mittlerweile wieder stark mit durchschnittlich 25 Knoten, aber der Ankergrund scheint gut zu sein. Wir lassen den Rocna auf 6 m Wassertiefe fallen und hauen 40 Meter Kette raus.
Auf der To-Do-Liste steht die Backbord Fallwinsch, denn die geht extrem schwer. Alles auseinandernehmen, mit Benzin sauber waschen, wieder einfetten und zusammenbauen. Eine Stunde.
Dann Dinghy klarmachen und auf die kleine Insel fahren, wo wir problemlos beachen können, denn im Insellee ist das Wasser total ruhig (deshalb gefällt Christine dieser Ankerplatz auch deutlich besser, als der von Gestern). Wir werden überaus freundlich begrüßt und man „nötigt“ uns gleich eine Mitgliedschaft im Robinson Crusoe Island Yachtclub auf. Lebenslange membership für 1 Fiji Dollar. Dafür dürfen wir hier alles gratis benutzen, inclusive die Kajaks, wenn wir wollen. Auch die Dance- und Fireshows, von denen es Morgen gleich eine Nachmittags- und Abendvorführung gibt, können wir gratis ansehen. Wir drehen eine Runde um und über die kleine Insel und sind um 1530 wieder an Bord zurück.
Um 1730 tuckern wir erneut an Land. Es ist nicht viel los heute im Resort. Ganze 12 Gäste und die kommen erst um 18 Uhr an. Wir trinken leckere Cocktails, genießen den Sonnenuntergang und später das Dinner. Wir sind eindeutig die Oldies hier. Alle anderen Gäste sind Backpacker und um die 20. Trotzdem haben wir einen kurzweiligen Abend inclusive Cava Zeremonie. Um Zehn sind wir wieder an Bord zurück. Mittlerweile hat der Wind abgeflaut.
Das Ende der Membran unseres Wassermachers. Irgendwo leckt es dort, aber ich weiß noch nicht, wo. Die Stelle ist extrem schwer zugängig und der Ausbau wäre ein Mehrstundenjob. Es ist sogar schwierig, ein Foto mit brauchbarem Ausschnitt und Schärfe zu machen
Robinson Crusoe Island von See aus. Die Insel liegt dicht vorm Mainland und eingepackt zwischen Riffen
Wir werden an den Annkerplatz eskortiert, aber die Route zeigt, dass wir auch ohne Guide gut zu dem Spot gekommen wären
Einmal Winsch zerlegen, säubern, fetten, zusammenbauen
Am Ankerplatz sind wir dem Wind ausgesetzt, aber die Welle ist so klein, dass die Gipsy ziemlich ruhig liegt. Jedenfalls gibt es keinen Schwell
Die Bar auf Robinson Crusoe Island
Backpacker Unterkunft für wenig Geld
Wer etwas mehr ausgeben will, kann es auch komfortabler haben
Die Nordseite der Insel, Blick nach Osten
Insel-Südseite
Oben links unser Standort von heute (Likuri Island), etwas rechts darunter, Natadola Harbour. Die Bucht weiter rechts unten im Bild heißt Cuvu Harbour. Dort waren wir im vergangenen Jahr.
Neu ankommende Gäste werden mit Gesang begrüßt
Christine verschenkt Aufklebebildchen. Die Kleine darf sich einen der Bogen aussuchen, tut sich aber mit der Auswahl so schwer, dass wir ihr die Entscheidung schließlich abnehmen
Nach dem Dinner wird Kava getrunken. Luke ist der Zeremonienmeister
Die gesamt Gästeschar des Hotels nimmt teil. Wir beide ziehen den Altersschnitt kräftig nach oben. Ohne uns läge er wohl bei 19 Jahren.
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