Dienstag, 19. Mai 2015

Kälterekord und Vatu-Wahnsinn

Dienstag, 19. Mai 2015, Denarau Marina, Mooring, Fiji. Kälterekord. Ausflug nach Nadi. Kurioses rund um den Ankaufsversuch von Vatu

In der Nacht bzw. im Morgengrauen erleben wir den Kälterekord der gesamten Reise. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir, zumindest, seitdem wir die Kanaren verlassen hatten, noch nie in der Früh bei 20 Grad im Schiff aufgewacht sind.

Bevor wir mit dem Bus nach Nadi fahren, checken wir noch mal telefonisch mit der Vuda Marina, dem Farbenlieferanten und YachtHelp ab, ob für Morgen alles ok ist. Jawoll! Die Marina bestätigt unseren Krantermin für 0830, der Farbenlieferant in Vuda erklärt, dass er unser Geld bekommen hat und unsere Bestellung Morgen früh in Vuda Point angeliefert wird und von YachtHelp bekommen wir die Auskunft, dass 3 Mann bereit stehen, gleich nach dem Auskranen mit dem Abschleifen des Unterwasserschiffs zu beginnen. Also werden wir zeitig aufstehen, so dass wir um Sieben hier starten und die 6,5 Meilen nach Vuda angehen können.

In Nadi schlendern wir etwas durch die Gegend. Wir haben gar nicht viele Punkte auf der Agenda. In einem Juvelierladen beauftragen wir den Goldschmied, Christines Perlenkette von den Tuamotus zu reparieren und anschließend findet die Capitana auch noch einen Friseur ihres Vertrauens. Allerdings war das wohl etwas viel des Vertrauensvorschusses, denn anschließend ist sie nicht besonders zufrieden. Während die Hairdresserin an Christine herumwerkelt, gehe ich in ein Café, in dem sie hervorragenden Cappuccino machen und das Eis gut ist. Aufgrund eines Missverständnisses bekomme ich dann zwei Portionen Eis. Aber die kriege ich auch gegessen.

Ein besonderes Erlebnis haben wir dann wieder einmal bei der Suche nach Vatu. Vatu, das ist das Geld von Vanuatu, unserem nächsten Reiseziel, das wir bald einmal ansteuern wollen. Da wir planen, als erstes auf eine der kleineren Inseln zu fahren, brauchen wir einheimisches Geld, denn dort gibt es keine Bankomaten, wo wir mit unseren Kreditkarten Cash ziehen könnten. Doch obwohl Vanuatu das nächstgelegene Staatsgebilde um Fiji herum ist, kriegt man nirgendwo deren Kohle. An jeder Ecke gibt es Wechselstuben und Bankfilialen. Aber überall hören wir: „Nee, ham wir nich“. Also versuchen wir es noch einmal in der großen ANZ-Filiale, wo wir gestern das Geld für unsere Farbenlieferung eingezahlt hatten (klar, wir hätten gestern natürlich gleich die Geschichte mit den Vatus dort ansprechen können. Schlicht nicht dran gedacht, weil die Gedanken auf das andere Thema fokussiert waren). Nachdem wir wieder eine Nummer gezogen und eine halbe Stunde gewartet haben, erfahren wir von unserem indischen, humorlosen, korpulenten Schalterbeamten, dass es reichlich Vatu gibt. Wieviel wir denn wollen? 30.000, sagen wir, was ungefähr 300 Euro entspricht. Kein Problem: Reisepass und Ausreiseticket bitte. Sonst gibt es keine Vatu. Auch nicht, nachdem er seine Chefin gefragt hat. Beide starren konsterniert auf einen Zettel, in dem die Regularien der Bank für Notentausch festgelegt sind. Ausländisches Geld gibt es nur mit Flugticket. Ja, spinnen die denn? Als die Frage kommt, wie wir denn die Vatu bezahlen wollen und ich sage, mit Fiji-Dollars natürlich, kommt gleich die nächste hinterher: Woher wir denn die Fiji-Dollars hätten? Ist doch wohl kaum zu glauben. Erstaunlicher wäre ja wohl, wenn wir keine hätten. Aber das kann ich schließlich belegen, weil ich den Auszahlungsbeleg des Automaten von heute Morgen tatsächlich im Portemonnaie habe. Als die Chefin damit abzieht, denke ich schon, gewonnen, aber mitnichten. Wir sollen mit Reisepass und den Einreise-Zollpapieren wiederkommen. Das geht natürlich, ist aber etwas mühsam. Also schieben wir unverrichteter Dinge wieder von Dannen. Wir müssen eh noch mal nach Nadi, bevor wir nach Vanuatu aufbrechen. Als wir draußen sind, ärgere ich mich trotzdem, dass wir in der Bank nicht nach dem nächst höheren Chef verlangt haben.

Zurück in Denarau geht Christine noch etwas shoppen, ich fahre schon zur Gipsy zurück. Später verladen wir das Dinghy aufs Vorschiff und verbringen den Abend an Bord, von wo wir das Treiben auf der Promenade und die Live-Musik aus dem Cardo verfolgen können.

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Nein, das ist nicht etwa für zwei Personen, sondern ganz allein für mich. Während Christine beim Friseur ein Unheil über sich ergehen lässt (so schlimm ist es natürlich nicht wirklich), setze ich mich in dieses Café. Ich hatte eigentlich ein Eis mit zwei Kugeln bestellt, Schokolade und Boysenberry. Aber das muss die Bedienung wohl irgendwie falsch verstanden haben.

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Blick von unserem Mooringplatz auf die Restaurantzeile von Denarau. Wir sind so dicht am Land, dass wir auch die allabendliche Live-Musik des Cardo genießen können

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