Mittwoch, 06. Mai 2015, Denarau Marina, Fiji. Das „Neuseeland-Inlay“ ist schon wieder draußen. Fahrt nach Lautoka zum Zahnarzt. Und mit der Ersatzteillieferung aus Trinidad geht auch was schief.
Eigentlich hatte ich für heute ja geplant, einen neuen Toilettenschlauch samt zwischengeschaltetem Kunststoffventil einzubauen. Aber weil ich mir gestern Abend mit der Zahnseide das gerade in Neuseeland neu eingeklebte Inlay wieder rausgeholt habe, muss das Programm umgestaltet werden. Von den Mädels der Interlude hatten wir einen Zahnarzt empfohlen bekommen und dank der mitgelieferten Telefonnummer habe ich auch schnell einen Termin für den Nachmittag ausmachen können.
Ich bin stinksauer auf die Zahnärztin, die mir das Ding in Neuseeland wieder eingebaut hatte. Nicht nur, dass sie ziemlich teuer war (200 NZD), sondern sie hat auch schlechte Arbeit geliefert, wie ich schon damals befürchtet hatte. Mich hatte schon gewundert, dass sie den alten Zement im Zahn gar nicht wegbohren wollte. Ich kann mich erinnern, ihr diesbezüglich sogar noch eine Frage gestellt zu haben. Nein, das sei nicht nötig. Das Ergebnis war, dass nach dem einzementieren das Inlay deutlich zu hoch aus dem Zahn herausragte und sie deshalb anschließend mindestens eine Viertelstunde arbeiten musste, um das „Zuviel“ abzufräsen. Mit dem Ergebnis, dass das Inlay selbst natürlich viel dünner geworden ist, was mir sofort auffiel, als ich es gestern Abend in der Hand hielt. Das wird man wohl nicht wieder verwenden können.
Um Zehn machen wir uns auf den Weg. Bis nach Lautoka, der zweitgrößten Stadt der Insel, sind es 35 Kilometer. Wir fahren zunächst mit dem Bus nach Nadi, wo wir umsteigen müssen. Alle 200 m eine Haltestelle. Der Busfahrer schaltet immer nur bis in den dritten Gang, dann ist schon wieder Bremsen angesagt. Es dauert fast zwei Stunden, bis wir in Lautoka sind. Den Termin haben wir für 1430 bekommen und so haben wir noch zwei Stunden Zeit, die wir mit Stadtbummel, Mittagessen und dem Versuch, Vanuatu-Geld zu bekommen (leider vergeblich), verbringen.
Der Zahnarzt, Dr. Virmal Murthi, ist ein äußerst smarter Inder in den Dreißigern. Ausgesprochen nett und offenbar sehr besorgt um das Wohlergehen seiner Patienten. Ständig fragt er nach, ob es mir gut geht und lobt mich permanent dafür, wie gut ich mich halte. You’re ok, buddy? You’re doing very well. Excellent! Anything fine? So in dem Stil. (Wegen der Erzählungen von Cherryl und Karen hatte ich das schon erwartet). Er bohrt etwas von dem alten Zement weg und passt das Inlay, so klein es ist, wieder ein. Seiner Meinung nach sei das die beste Lösung. Für ein neues müssen die Abdrücke nach Hongkong geschickt werden, was lange dauert und das Inlay sei immer noch besser als eine Füllung. Ich glaube ihm das mal und sage ihm schließlich lachend, dass es mir wichtiger sei, dass er mit seiner Arbeit zufrieden sei, als dass es mir besonders gut gehe.
Nach einer halben Stunde ist alles erledigt für 30 Euro, was 20% des Neuseeland-Preises entspricht. Wir machen noch einen Mundhygiene Termin in zwei Wochen aus. Dann wieder zum Bus. Auch die Rückfahrt dauert fast zwei Stunden. Wir sind ziemlich erschöpft, fast so, als wenn wir die 4 Stunden, die wir im Bus gesessen haben, zu Fuß gelaufen wären. Gerade passend um 17 Uhr sind wir wieder im Marinagelände, wo wir uns mit den Felices und Anna X zum Sundowner treffen.
Außer dem Zahnthema ist auch noch eine andere Sache schief gelaufen. Die Ersatzteile für den Wassermacher sind ziemlich flott aus Trinidad abgeschickt worden und ich bekomme in Kopie die FedEx-Bestätigung gemailt. Toll, denke ich. Als ich dann aber auf die Adresse schaue, kann ich es kaum glauben. Als Destinationsland ist PF angegeben und das steht ja wohl für Polynésie Francaise, also Französisch Polynesien. Gute 2000 Seemeilen oder 4000 km von hier entfernt. Fiji ist ein eigenständiger Staat und hat mit PF nicht viel am Hut. Also wird dieses Päckchen sicher nicht in 10 Tagen hier sein. Habe gleich an den Versender gemailt und bin gespannt, was da noch gerettet werden kann.
Nicht mehr viel Gold übrig. Hat nicht lange gehalten. Dieses Ding wurde erst vor 3 Monaten in Neuseeland wieder eingeklebt
Zahnarzt Dr. Vimal Murthi in Lautoka ist m.E. durchaus zu empfehlen. Da man die Adresse nicht im Internet findet, hier seine Visitenkarte für diejenigen Cruiser oder Urlauber, die hier auch einmal dentalen Support brauchen
Hauptstraße von Lautoka. Sieht auch nicht anders aus, als in Labasa oder Nadi
Markt in Lautoka
Sundowner im Cardos (am Abend gibt es allerdings keine Sonne)
Mit dieser Adresse werden unsere Ersatzteile hier wohl so schnell nicht ankommen
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