Pfingst-Montag, 25. Mai 2015, Denarau Marina, am Steg. Moses poliert das Deck, Diesel tanken per Kanister, 90 A Lichtmaschine nach Reparatur wieder einbauen
Moses, unseren einheimischen Schwarz-Arbeiter, der zur Zeit arbeitslos ist und auf seine Wiedereinstellung bei Quantas am Flughafen von Nadi wartet, haben wir noch einmal zum polieren des Oberdecks bestellt. Er braucht den ganzen Tag, bis er damit fertig ist, aber anschließend sieht es auch wieder fein aus. Als ich ihn um kurz nach acht vom Hard Rock Café abhole, erzählt er mir, dass er gestern Morgen, als ich ihn angerufen hatte, im Gottesdienst war. Er habe gerade um Arbeit gebetet, die er dringend brauche, weil er vier Kinder habe, als das Telefon geklingelt habe. Hat das Beten also was gebracht.
Während Moses auf dem Vorschiff werkelt, laufe ich am Vormittag drei Mal mit jeweils 2 Kanistern zum Fuel-Dock, um Diesel zu holen. 60 Liter wandern in den Schiffstank, 60 Liter kommen in die Bilge als Reserve. Wir hätten zwar auch mit dem Boot an die Tankstelle fahren können, aber bei der Betankung aus Kanistern habe ich mehr Ruhe, um den Sprit zu filtern. Damit ist sichergestellt, dass nur klarster Diesel in den Tank kommt. Wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, denn der Treibstoff ist ausgesprochen sauber. Vom Schleppen kriege ich jedenfalls lange Arme und bis alles eingefüllt bzw. die Kanister wieder ordentlich verstaut und gesichert sind, ist der Vormittag rum.
Wir laden Moses zum Mittagessen ein. Christine hat Krautfleckerl gemacht. Nun stellt sich aber heraus, dass unser Gast/Arbeiter Vegetarier ist. Also muss er sich mühsam die Wurststückchen, die Christine anstelle von Schinkenspeck verarbeitet hat, aus den Nudeln herauspulen.
Wir sind gerade mit dem Essen fertig, als Paul von Yacht Help unsere reparierte Prestolyte Lichtmaschine (der Mechaniker, der das Ding repariert, meinte, das sei eigentlich eine Bosch-Lichtmaschine, auf der nur Prestolyte draufstehe) wiederbringt. Er hat sich überzeugt, dass das Ding funktioniert. Für den Reparaturpreis von 596 Fiji Dollars müssen da extrem viele Arbeitsstunden drinstecken. Ich überlege, ob ich mir die Arbeit antun, und die Lichtmaschinen wieder austauschen soll. Aber wenn ich es nicht mache, fahren wir ein Teil durch die Gegend, von dem ich nicht hundertprozentig weiß, ob es funktioniert. Also stürze ich mich in den anderthalb-Stunden-Job. Mittlerweile habe ich schließlich Routine und es klappt alles plangemäß. Das geht sogar so weit, dass am Ende die weiße LiMa tatsächlich funktioniert. Bei 1100 Umdrehungen schafft sie 55 Ampere. Allerdings wird sie dabei kochend heiß. Ob das normal ist, weiß ich nicht, denn früher habe ich das Ding nie angefasst, wenn es mal etwas mehr leisten sollte. Später starte ich die Maschine dann noch einmal, ohne den Wasserkocher anzuschalten, der 88 A zieht. Wenn die Lichtmaschine weniger leistet, in diesem Fall 5 A, wird sie auch deutlich weniger heiß. Also können wir auch dieses Thema vorerst abhaken.
Am Abend treffen wir uns mit Conny und Wolfgang wieder im Cardos auf einen Drink zum Sonnenuntergang (den wir allerdings nicht sehen können, weil die Gebäude die Sicht versperren) und genießen den lauen Abend.
Der Großteil des Jobs ist erledigt. Die 90 A Prestolyte ist wieder an ihrem Platz und der Funktionstest zeigt, dass die Reparatur erfolgreich war
So weit ich das verstanden habe, sind die Anker neu gewickelt worden und dieses Teil wurde ausgetauscht, weil defekt. Was daran kaputt ist, kann ich nicht entdecken und Paul kann es mir auch nicht erklären. Weil die Reparatur von Yacht Help an einen Fachbetrieb übergeben wurde, und ich mit dem Mechaniker selbst nicht gesprochen habe, fehlen mir halt ein paar Details zu dem Defekt. Interessant ist aber immerhin, dass dieses Ersatzteil hier in Fiji offenbar ohne weiteres verfügbar ist.
Im Salon sieht es mal wieder wie auf einer Baustelle aus
Moses poliert heute alle glatten Flächen an Oberdeck und im Cockpit
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