Sonntag, 31. Mai 2015
1. Seetag nach Vanuatu. Kutterfall gebrochen
Der Wecker klingelt um Halb fünf. Vor einer großen Tour schläft man meistens nicht gut, so auch heute. Christine meint, es komme ihr vor, als sei sie die ganze Zeit wach gewesen. Es ist noch dunkel, als wir den Anker aus dem Grund nehmen. Um 0540 fahren wir los, 2 Stunden unter Maschine bis zum Navula Pass. In der Durchfahrt kommt uns ein Containerfrachter entgegen, der gerade den Lotsen aufgenommen hat. Wir passieren ihn in höchstens 100 Meter Abstand.
Wir fahren unter Genua und gerefftem Groß. Der Wind legt langsam zu auf 22 Knoten, die Wellen erreichen 2,5 Meter und jetzt, wo wir die Sonnenseite von Fiji verlassen, ist es plötzlich zu 100 Prozent bewölkt und es nieselt sogar für eine Stunde. Wenn wir die Tour in 3,5 Tagen schaffen wollen, müssen wir am Anfang richtig Gas geben, weil wir Dienstag sehr schwachen Wind bekommen werden. Aber 9 Knoten durchs Wasser sind dann doch auf die Dauer zu schnell und ich wechsle die Genua gegen die Kutterfock und reffe das Groß auf 4 qm runter. Das Log zeigt immer noch oft über 8 Kn an und im Schnitt machen wir jetzt 7 kn über Grund. Das ist gut so, aber bei der Speed wird die Wellenlandschaft zur Buckelpiste. Ich hätte Christine gern bessere Bedingungen geboten. Zwar haben wir ein ziemlich reguläres Wellenbild und diesmal keine starke Kreuzsee, aber auf dem Halbwindkurs bockt der Kahn trotzdem und ich muss auch hin und wieder acht geben, dass mir nicht schlecht wird. Das Schreiben dieses Textes habe ich auch schon einmal unterbrochen. Auch gibt es hin und wieder Gischt, die von der Bordwand hochspritzt und auf dem Schiff und im Cockpit landet.
Das Wetter wird dann zunehmend sonniger und die Bewölkung zieht sich auf 50 Prozent zurück. Das ist immer gut für die Stimmung, auch wenn Christine davon wenig mitbekommt, denn sie liegt den ganzen Tag in der Koje, wo es ihr immerhin halbwegs gut geht, wenn das natürlich auch langweilig und nicht besonders komfortabel ist.
Die Nacht ist hell mit dem Fast-Vollmond und wir jagen immer noch flott dahin. Es ist 23 Uhr und ich bin gerade auf der Toilette, als die Bootsbewegungen plötzlich ruhiger werden und ich das Gefühl habe, dass wir langsamer fahren. Raus ins Cockpit und der Blick aufs Log zeigt 2,7 Knoten. Da stimmt was nicht. Blick zum Vorschiff. Heilige Scheiße. Die Kutterfock ist runtergekommen und schwimmt im Wasser. Da kann ja wohl nur das Fall gebrochen sein. Jetzt muss Christine doch aus der Koje und ich aufs Vorschiff. Also, Gurtzeug anlegen und los. Wieso muss das gerade in der Nacht passieren? Andererseits: Es scheint der Mond und es regnet nicht. Ich kann ohne Lampe arbeiten. Hätte auch noch schlimmer kommen können. Das Fall ist kurz überm Segelkopf durchschamfilt, wahrscheinlich in dem Bügel, den ich im vergangenen Oktober dort oben im Mast angebracht hatte, damit sich das Fall nicht um das Stag drehen kann. Das Segel ist sperrig und auf dem Vorschiff ist nicht viel Platz wegen des Dinghies, das dort liegt. Aber nach einer Dreiviertelstunde auf dem tanzenden Deck habe ich die Schoten abgeschlagen, die Fock an der Reling festgebändselt und die Genuaschoten durch die vorderen Rutscher mit den Verstellleinen geschoren. Erst als alles fast erledigt ist, bekomme ich - schon wieder im Cockpit - eine Salzwasserdusche. Na, das hätte jetzt nicht unbedingt noch sein müssen.
Nun also die Genua raus, allerdings nicht das volle Programm, sondern mit starkem Reff. Verzichten wir erst mal auf 7 Knoten und begnügen uns mit fünfeinhalb. Heute sind wir immerhin flott vorangekommen. 120 sm über Grund und 127 dW. Um Mitternacht sind es noch 332 Meilen.
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Freitag, 29. Mai 2015
Abschied von Fiji
Freitag, 29. Mai 2015, von Denarau über Vuda Marina nach Malolo, 22 sm. Ausklarieren in Vuda Point, Riesen-Ärger weiterhin mit Google’s Blogger und Windows’ Live Writer
In der Früh machen wir noch ein paar Besorgungen im Supermarkt, beim Bäcker und in der Chandlery. Dann checken wir in der Port Denarau Marina aus und werfen um Zehn die Leinen los. Der Wind ist schwach und bläst mit nur 5 Knoten, dazu noch von vorn, also müssen wir motoren. Um Halb zwölf machen wir an der Boje im Hafenbecken der Vuda Marina fest und werden kurz danach von einem Boot der Marina abgeholt, weil wir unser Dinghy schon seefest auf dem Vorschiff verzurrt haben.
Wir haben eine Gasflasche dabei und gehen zunächst mal zur benachbarten Gasfirma, um die Flasche füllen zu lassen. Für 4,1 kg zahlen wir 12,5 FJD, also etwa 6 Euro. So billig gab es das Gas noch nirgends. Allerdings ist es leider auch nur Butan, was einen geringeren Brennwert hat als Propan, weshalb man auch etwas mehr davon verbraucht. Anschließend ins kleine Customs Office, wo die Ausklarierung flott über die Bühne geht. Dann ins Marina Büro zum Zahlen. Es sind noch mal 60 FJD fällig, dafür ist die Verabschiedung der Marinamädels aber auch besonders herzlich mit Umarmung und Küsschen. Wir haben ziemlich gut mit unserem Bargeld geplant und können uns gerade noch ein Mittagessen im Restaurant an der Ausfahrt leisten. Die dann noch verbleibenden 12 Dollar schenken wir den Boatboys, die uns anschließend wieder zur Gipsy bringen. Die beiden freuen sich königlich.
Um 1330 sind wir wieder unterwegs. Westwind mit 10 Knoten. Wieder können wir nicht segeln, denn unser Kurs ist 240 Grad. Ob wir es dürfen, wissen wir gar nicht ganz genau, jedenfalls wollen wir heute Nacht noch einmal vor Malolo Lailai ankern und dann Morgen früh vor Sonnenaufgang starten. Bis nach Aneityum liegen 455 Seemeilen vor uns. Wenn uns der Wind treu bleibt, können wir das in dreineinhalb Tagen schaffen, also am Dienstag Abend dort vor Anker gehen. Nach der langen Zeit hier in Fiji steht nun wieder offenes Ozeansegeln auf dem Programm und Christine ist gar nicht so wohl dabei. Wer mag, kann gerne die Daumen drücken, dass wir zumindest keine Kreuzsee und keine Squalls aufs Dach kriegen und natürlich auch ganz generell, dass alles glatt verläuft.
Um 17 Uhr liegen wir vor Anker auf 18 m Wassertiefe vor Malolo Lailai. Die letzte Stunde haben wir nochmal flott segeln können, weil der Wind auf Süd gedreht hat. Mit einem Sundowner an Bord und einem schönen Sonnenuntergang nehmen wir Abschied von Fiji.
Auslaufen von Port Denarau um 10 Uhr. Es liegen einige Superyachten am Dock, u.a. auch die Dragonfly (die große Yacht rechts), die nach dem PAM-Desaster in Vanuatu tolle Hilfe geleistet hat. Mit ihrem Wassermacher, der offenbar 5000 Liter in der Stunde produzieren kann, haben sie z.B. eine ganze Insel versorgt. Das Video kann man im Internet anschauen
Einfahrt zur Vuda Marina, diesmal bei Niedrigwasser. Jetzt sehen wir, dass der Kanal wirklich nicht sehr breit und auch nicht besonders tief ist.
Wir werden mit einem Boot abgeholt, weil unser Dinghy schon verzurrt an Deck liegt. Mit der Gasflasche gehen wir dann zum Auffüllen zur nebenan gelegenen Gasfirma
Ein letztes Mal zum Mittagessen ins Restaurant der Vuda Marina
Auch dieses Bild kurz vor dem Sonnenuntergang werden wir hier in Malolo Lailai nicht so schnell noch einmal schießen können
Da wir kein Philadelphia mehr bekommen konnten, machen wir selber welchen. 1 kg Yoghurt Greek Style ins Trockentuch. Einige Stunden lang abtropfen lassen, dann etwas Salz druntermengen und schon hat man einen gutschmeckenden Frischkäse.
Warum nur noch kleine Fotos?
Freitag, 29. Mai 2015, Der Ärger mit Blogger und Live Writer lässt sich wohl nicht abstellen
Weil ich gestern ein posting im Google Help Forum (wer sich den shitstorm anschauen möchte, kann das hier tun https://groups.google.com/a/googleproductforums.com/d/msgid/blogger/e2b72bc8-78e0-4ccb-831e-8ae6cc250321%40googleproductforums.com.) hinterlassen hatte, sind über Nacht in meinem email-Konto fast 100 Nachrichten aufgelaufen von Bloggern, die weltweit vor demselben Problem stehen, wie wir. Da sind natürlich auch ein paar schlaue EDV Freaks dabei und aus den spärlichen Infos, die Google Mitarbeiter selbst einstreuen, wird so halbwegs deutlich, worin das Problem wirklich besteht. Offenbar hat Google seine Sicherheitsfeatures, in dem Fall die „authentification“ geändert und das offenbar auch schon vor längerer Zeit angekündigt. Mit dieser Umstellung, die scheints am Dienstag schlagend wurde, kann der Windows Live Writer (die blogging desktop software, die ich und viele andere nutzen) nicht mehr mit Blogger von Google kommunizieren. Windows hat sich um die Google Umstellung nicht gekümmert und keine entsprechenden updates des Live Writers vorgenommen. Weil sich die beiden Konzerne nicht vertragen, stehen weltweit nun viele Blogger vor großen Problemen. Das Geschimpfe auf Google ist groß und manche hoffen, dass die das Rad zurückdrehen. Es melden sich aber auch Profis, die versuchen, den Hoffnungsvollen den Zahn zu ziehen, nach dem Motto: Die haben sich das bei Google gut überlegt, also hört auf, daran zu glauben, da werde sich noch mal was dran ändern. Ebenso wenig wahrscheinlich ist es, dass Microsoft ruck zuck den Live Writer anpasst. Große Schweinerei also, vor allem, wenn man bedenkt, dass es Menschen gibt, die mit Bloggen ihr Geld verdienen.
Manche kümmern sich um workarounds, aber offenbar ist die Kombination Blogger/Livewriter die beste gewesen, die es am Markt gibt und ich kann nur bestätigen, dass die Arbeit damit flott und einfach geht. Der Umstieg auf ein anderes System, z.B. auf Wordpress, das auch mit Live Writer kommunizieren kann, scheint mir beim ersten Durchlesen aber kompliziert. Man braucht z.B. einen Server, für den man Daten angeben muss. Ich habe gar keinen und kann mit den geforderten Hyroglyphen auch bisher nichts anfangen. Die Geschichte trifft uns zudem zu einem denkbar blöden Zeitpunkt, denn wir sind nun unterwegs nach Vanuatu, wo wir mit Sicherheit nicht die tollen Internet-Bedingungen vorfinden werden, wie in Fiji. Hinzu kommt, dass die Beschäftigung mit Computer-Problemen ewig lange dauert. Und diese Muße werde ich wohl auch nicht so schnell haben. Also, liebe Leser, vermutlich werdet Ihr eine ganze Weile ohne Fotos auskommen müssen. Finde ich selbst auch äußerst bedauerlich. Ich hoffe, dass ich die dann schnellstmöglich nachliefern kann.
Auf der Überfahrt nach Malolo Lailai habe ich gutes Internet und zwei Stunden Zeit zum knofeln (allerdings bei 35 Grad unter Deck). Bei der Übermittlung mit Microsoft Outlook an Blogger kann man Bilder mitschicken, allerdings erscheinen die dann nur sehr klein im Blog. Man muss jedes einzelne Bild anklicken, um es zu vergrößern. Auch die Erstellung in Outlook dauert viel länger, als im Live Writer. Hoffentlich killt Google diese Möglichkeit nicht auch noch.
Ärger mit Blogspot
Donnerstag, 28. Mai 2015, Denarau Marina, am Steg. Noch mal nach Nadi zum Einkaufen. Ärger mit Windows Live Writer und Blogspot
Yoga um Halb Sieben, heute ohne Christine. Weil es gestern Abend relativ windig war, haben kleine Wellen unter unser Heck geschlagen, und das ist Christine zu laut, weshalb sie die Nacht auf der Bank im Salon verbracht und naturgemäß nicht so gut geschlafen hat.
Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal nach Nadi um Passfotos (braucht man für das Verlängerungsvisum in Vanuatu) machen zu lassen und uns auf dem Markt mit Obst und Gemüse einzudecken. Außerdem kaufen wir einen Haufen Kleinkram zum tauschen und verschenken in Vanuatu, wie Lippenstifte, Sonnenbrillen und T-Shirts. Aus diversen Quellen wissen wir, dass die schlimmsten Auswirkungen des Cyklons Pam großteils überwunden sind, wir also nicht mehr mit Werkzeug und größeren Gebinden an Reis oder Mehl aushelfen müssen, wenn wir dort ankommen.
Unser Cruising Permit für Vanuatu und damit die Genehmigung, Aneityum als Einklarierungshafen anzulaufen, haben wir zwar immer noch nicht, dafür aber die email-Auskunft eines customs-officers, dass diese auf dem Zustellungsweg ist und wir durchaus auslaufen könnten, ohne diese in den Händen zu halten, denn sie hätten alles in ihren Systemen. Das glauben wir einfach mal und melden uns zum Ausklarieren für Morgen Mittag in Vuda Point an.
Am Nachmittag quäle ich mich 3 Stunden am Computer herum, weil Windows Live Writer, die software, in der ich diese Blogbeiträge erstelle, nicht mehr mit Googles blogspot kommunizieren mag. Sobald man auf „veröffentlichen“ klickt, kommt eine Fehlermeldung: „not found“. Nachdem ich alles mögliche in den settings durchgecheckt habe und auch ein Versuch vom anderen Laptop unerfreulich verläuft, komme ich schließlich und endlich im Blogger Help Forum zu der Erkenntnis, dass es außer mir mindestens noch 50 andere Nutzer auf der Welt gibt, die dasselbe Problem haben. Der Fehler liegt offenbar bei Google, aber innerhalb von anderthalb Tagen sind die bisher nicht in der Lage gewesen, das Problem zu beheben, obwohl ein Google Mitarbeiter im Thread bekundet hat, dass man alles tun werden, die Sache schnellstmöglich zu reparieren. Aus diesem Grund gibt es also auch heute keine Fotos. Dass trotzdem ein Text erscheint, liegt daran, dass man diesen auch per email einstellen kann. Falls es bis Morgen eine Lösung gibt, werden die Fotos nachgeliefert. Für die Tage der Überfahrt nach Vanuatu wird es dann sowieso keine Bilder geben, weil wir während der Seefahrt komplett vom Internet abgehängt sind.
Zur Feier unseres letzten Tages hier in Denarau genehmigen wir uns zusammen mit den Felices den Sundowner heute im neu eröffneten Yacht-Club und ziehen dann um ins Hard-Rock-Café zum Essen. Wir sind erstaunt über die im Vergleich zu den umliegenden Restaurants hohen Preise, allerdings gibt es auch riesige Portionen. Nach dem Cheeseburger mit Pommes bin ich jedenfalls mehr als satt und Christines Veggie-Sandwich ist noch größer.
Ob diese Brücke noch mal fertig wird?
Die letzte Tafel Milka beim Prouts, die von der Muttertagsaktion übrig geblieben ist, landet in unserem Rucksack
Auch der Steuerbord Wassertank braucht cleaning. Durch die beiden Inspektionslöcher kommt man aber halbwegs gut an den Boden heran
So sauber war die Gipsy lange nicht. Außenwände, Deck und Edelstahl sind poliert, und das Unterwasserschiff trägt frisches Antifouling
Am Abend im Yacht-Club
Conny und Christine mit Shalou, der sich als Frau fühlt. Shalou ist ein gute(r) Freund( in) der Chessie-Crew und hat eine hohe Affinität zu deutschsprachigen Menschen. Arbeitet an einem Stand, wo Urlaubsaktivitäten verkauft werden und jedes Mal, wenn wir dort vorbeikommen, spricht er uns an
Krautfleckerl (noch ein Versuch)
Mittwoch, 27. Mai 2015, Denarau Marina, am Steg. Edelstahlpolitur durch Moses, Krautfleckerl am Abend
Für heute haben wir Moses noch einmal bestellt. Er soll alle Edelstahlteile polieren. Um 0815 hole ich ihn beim Hard Rock Café ab und etwas später geht’s los. Entweder, ich habe ihm zu wenig Anweisungen gegeben, oder er kann meine Ansprüche einfach nicht nachvollziehen. Er putzt zwar ewig, aber am Ende kommt wenig dabei heraus. Wir sind jedenfalls sicher, ein gutes Werk zu tun, indem wir ihn beschäftigen, bezahlen 8 statt der 6 Stunden, die er gearbeitet hat und erfahren beim Mittagessen wieder viel interessantes über das Leben in Fiji, z.B. hinsichtlich des Schulsystems und der staatlichen Unterstützung für verschiedene Lebensbereiche. Schulkinder fahren gratis mit den Bussen, und Krankenhausbesuche kosten auch nichts.
Am Vormittag beschäftige ich mich intensiv mit den Unterlagen für Vanuatu und hake per email nach wegen der Genehmigung, Aneityum als port of entry anlaufen zu dürfen. Diese südlichste bewohnte der 83 Vanuatu Inseln darf nur dann zur Einklarierung angelaufen werden, wenn man vorher eine Genehmigung dazu erhält. Dafür sind einige Formulare auszufüllen, die ich bereits am 13. Mai hingeschickt hatte. Bisher keine Reaktion. Nachdem es aber von mehreren Zollbeamten Lesebestätigungen gibt, schreibe ich zwei von ihnen nun persönlich an und bekomme auch tatsächlich eine Antwort. Allerdings noch nicht die gewünschte, sondern nur, dass unser Fall jetzt bearbeitet wird. Mühsam.
Am Nachmittag räumen wir mal die Backskiste im Spiegel aus. Dort sind ein Reserve-Anker, jede Menge Leinen, die wir nur im Falle einer Hurricane-Vermurung brauchen würden, eine Gasflasche, die schon ziemlich verrostet ist, ein Benzinkanister, ein 20 Meter Schlauch und die Pumpe für den Motorölwechsel, verstaut. Der Rost der Gasflasche hat ziemliche Spuren hinterlassen und überhaupt ist es ziemlich dreckig in dem Schapp. Da man nur mit einer Arschbacke auf der Badeplattform sitzen kann, ist die Arbeit mal wieder ziemlich mühsam. Aber auch diese Box wird wieder sauber und anschließend ordentlich eingeräumt.
Am Abend haben wir Conny und Wolfgang zu Sundowner und Krautfleckerl und anschließendem Schoko-Pudding (alles Christines Werk) eingeladen. Der Wind, der von schräg achtern ins Cockpit bläst, ist so frisch, dass wir erstmals seit ewigen Zeiten im Salon essen, obwohl es nicht regnet. Unter Deck ist es auch gar nicht zu heiß, sondern sehr angenehm. Da man etwas bequemer sitzt, ist uns das Wetter also sogar ganz recht. Wir gehen davon aus, dass wir die Felices in Aneityum wiedersehen werden, auch wenn sie vielleicht ein paar Tage später losfahren sollten, als wir. Falls wir unsere Genehmigung Morgen bekommen, werden wir wohl am Freitag ausklarieren und Samstag in aller Frühe Fiji hinter uns lassen.
Es ist so frisch draußen, dass wir erstmals seit langem im Salon essen
Dieses Posting ist mit Outlook gesendet
Donnerstag, 28. Mai 2015
Ärger mit blogspot
Yoga um Halb Sieben, heute ohne Christine. Weil es gestern Abend relativ windig war, haben kleine Wellen unter unser Heck geschlagen, und das ist Christine zu laut, weshalb sie die Nacht auf der Bank im Salon verbracht und naturgemäß nicht so gut geschlafen hat.
Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal nach Nadi um Passfotos (braucht man für das Verlängerungsvisum in Vanuatu) machen zu lassen und uns auf dem Markt mit Obst und Gemüse einzudecken. Außerdem kaufen wir einen Haufen Kleinkram zum tauschen und verschenken in Vanuatu, wie Lippenstifte, Sonnenbrillen und T-Shirts. Aus diversen Quellen wissen wir, dass die schlimmsten Auswirkungen des Cyklons Pam großteils überwunden sind, wir also nicht mehr mit Werkzeug und größeren Gebinden an Reis oder Mehl aushelfen müssen, wenn wir dort ankommen.
Unser Cruising Permit für Vanuatu und damit die Genehmigung, Aneityum als Einklarierungshafen anzulaufen, haben wir zwar immer noch nicht, dafür aber die email-Auskunft eines customs-officers, dass diese auf dem Zustellungsweg ist und wir durchaus auslaufen könnten, ohne diese in den Händen zu halten, denn sie hätten alles in ihren Systemen. Das glauben wir einfach mal und melden uns zum Ausklarieren für Morgen Mittag in Vuda Point an.
Am Nachmittag quäle ich mich 3 Stunden am Computer herum, weil Windows Live Writer, die software, in der ich diese Blogbeiträge erstelle, nicht mehr mit Googles blogspot kommunizieren mag. Sobald man auf "veröffentlichen" klickt, kommt eine Fehlermeldung: "not found". Nachdem ich alles mögliche in den settings durchgecheckt habe und auch ein Versuch vom anderen Laptop unerfreulich verläuft, komme ich schließlich und endlich im Blogger Help Forum zu der Erkenntnis, dass es außer mir mindestens noch 50 andere Nutzer auf der Welt gibt, die dasselbe Problem haben. Der Fehler liegt offenbar bei Google, aber innerhalb von anderthalb Tagen sind die bisher nicht in der Lage gewesen, das Problem zu beheben, obwohl ein Google Mitarbeiter im Thread bekundet hat, dass man alles tun werden, die Sache schnellstmöglich zu reparieren. Aus diesem Grund gibt es also auch heute keine Fotos. Dass trotzdem ein Text erscheint, liegt daran, dass man diesen auch per email einstellen kann. Falls es bis Morgen eine Lösung gibt, werden die Fotos nachgeliefert. Für die Tage der Überfahrt nach Vanuatu wird es dann sowieso keine Bilder geben, weil wir während der Seefahrt komplett vom Internet abgehängt sind.
Zur Feier unseres letzten Tages hier in Denarau genehmigen wir uns zusammen mit den Felices den Sundowner heute im neu eröffneten Yacht-Club und ziehen dann um ins Hard-Rock-Café zum Essen. Wir sind erstaunt über die im Vergleich zu den umliegenden Restaurants hohen Preise, allerdings gibt es auch riesige Portionen. Nach dem Cheeseburger mit Pommes bin ich jedenfalls mehr als satt und Christines Veggie-Sandwich ist noch größer.
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Mittwoch, 27. Mai 2015
Krautfleckerl
Für heute haben wir Moses noch einmal bestellt. Er soll alle Edelstahlteile polieren. Um 0815 hole ich ihn beim Hard Rock Café ab und etwas später geht's los. Entweder, ich habe ihm zu wenig Anweisungen gegeben, oder er kann meine Ansprüche einfach nicht nachvollziehen. Er putzt zwar ewig, aber am Ende kommt wenig dabei heraus. Wir sind jedenfalls sicher, ein gutes Werk zu tun, indem wir ihn beschäftigen, bezahlen 8 statt der 6 Stunden, die er gearbeitet hat und erfahren beim Mittagessen wieder viel interessantes über das Leben in Fiji, z.B. hinsichtlich des Schulsystems und der staatlichen Unterstützung für verschiedene Lebensbereiche. Schulkinder fahren gratis mit den Bussen, und Krankenhausbesuche kosten auch nichts.
Am Vormittag beschäftige ich mich intensiv mit den Unterlagen für Vanuatu und hake per email nach wegen der Genehmigung, Aneityum als port of entry anlaufen zu dürfen. Diese südlichste bewohnte der 83 Vanuatu Inseln darf nur dann zur Einklarierung angelaufen werden, wenn man vorher eine Genehmigung dazu erhält. Dafür sind einige Formulare auszufüllen, die ich bereits am 13. Mai hingeschickt hatte. Bisher keine Reaktion. Nachdem es aber von mehreren Zollbeamten Lesebestätigungen gibt, schreibe ich zwei von ihnen nun persönlich an und bekomme auch tatsächlich eine Antwort. Allerdings noch nicht die gewünschte, sondern nur, dass unser Fall jetzt bearbeitet wird. Mühsam.
Am Nachmittag räumen wir mal die Backskiste im Spiegel aus. Dort sind ein Reserve-Anker, jede Menge Leinen, die wir nur im Falle einer Hurricane-Vermurung brauchen würden, eine Gasflasche, die schon ziemlich verrostet ist, ein Benzinkanister, ein 20 Meter Schlauch und die Pumpe für den Motorölwechsel, verstaut. Der Rost der Gasflasche hat ziemliche Spuren hinterlassen und überhaupt ist es ziemlich dreckig in dem Schapp. Da man nur mit einer Arschbacke auf der Badeplattform sitzen kann, ist die Arbeit mal wieder ziemlich mühsam. Aber auch diese Box wird wieder sauber und anschließend ordentlich eingeräumt.
Am Abend haben wir Conny und Wolfgang zu Sundowner und Krautfleckerl und anschließendem Schoko-Pudding (alles Christines Werk) eingeladen. Der Wind, der von schräg achtern ins Cockpit bläst, ist so frisch, dass wir erstmals seit ewigen Zeiten im Salon essen, obwohl es nicht regnet. Unter Deck ist es auch gar nicht zu heiß, sondern sehr angenehm. Da man etwas bequemer sitzt, ist uns das Wetter also sogar ganz recht. Wir gehen davon aus, dass wir die Felices in Aneityum wiedersehen werden, auch wenn sie vielleicht ein paar Tage später losfahren sollten, als wir. Falls wir unsere Genehmigung Morgen bekommen, werden wir wohl am Freitag ausklarieren und Samstag in aller Frühe Fiji hinter uns lassen.
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Dienstag, 26. Mai 2015
Einkauf in Nadi
Dienstag, 26. Mai 2015, Denarau Marina, am Steg. Yoga, Bustrip nach Nadi zum Einkaufen, Abschied von Evi und Frank
0610: Yoga auf dem Steg neben dem Boot, diesmal sogar zu zweit. Um Zehn treffen wir uns mit Conny und Wolfgang am Bus und fahren nach Nadi, wo einige konkrete Punkte unseres Zettels abzuarbeiten sind. Knopfzellen-Batterien für die Kompassbeleuchtung des Steiner-Glases besorgen, Christines Perlenkette von der Reparatur abholen, bei der Bank Vatu besorgen. Bis hierher ging alles ja noch relativ flott, aber die Geschichte mit dem vanuatischen Geld ist auch heute wieder ein Leckerbissen. Der Schalterbeamte vom letzten Mal ist heute nicht da. Derjenige, an den wir geraten, behauptet zunächst erst mal, es gäbe keine Vatu. Moment mal, kann ja gar nicht sein. Dein Kollege hat letzte Woche gesagt, Ihr hättet reichlich davon. Ja, der Kollege hätte auch Vatu. Augenblick, mal sehen. Irgendwann kommt er mit seiner Chefin zurück, die uns gleich wiedererkennt. Ob wir die Pässe und die Zollpapiere dabei hätten. Ja, selbstredend, haben wir die mitgebracht. Das ganze Zeug wird erst mal kopiert und dann dauert es wieder eine Weile, bis unser Bankmensch wieder auftaucht. Wahrscheinlich hat er in der Zwischenzeit einen eigenen Leitz-Ordner für uns angelegt. Aber dieser Mensch hier hat zumindest mehr Humor, als der von letzter Woche. Dann muss noch ein Formular ausgefüllt werden und schließlich gibt es dann wundersamerweise doch noch Vatu, allerdings bekommen wir nicht die bestellten 40.000, sondern nur 33.500 (etwa 300 Euro). Wir räumen wohl die letzten Scheine ab, die es in ganz Nadi gibt. Schon nach einer halben Stunde ist der kleine Geldtausch erledigt. Bin fast überrascht, dass wir nicht noch fotografiert und Fingerabdrücke abgenommen werden.
Dann in verschiedene Lebensmittelläden, bis unsere Taschen voll sind und wir nicht mehr tragen können. Jetzt haben wir uns ein Eis verdient und landen in dem Café, wo ich vergangene Woche zwei statt einer Portion bekommen hatte. Auch heute wird es wieder kompliziert, denn Conny und Wolfgang können sich mit der Bedienung nicht auf die Preise einigen (letztlich nur ein Missverständnis) und so dauert die Eiskrem-Bestellung auch fast eine halbe Stunde. Na, da hat man später jedenfalls was zu erzählen.
Nachdem wir unsere Einkäufe an Bord verstaut haben, ziehen wir noch mal los zum Supermarkt hier im Marinagelände, um Getränke und ein paar Dinge zu erstehen, die es in der Stadt nicht gibt, wie Parmaschinken, ungarische Salami und bestimmte Käsesorten. Wir dürfen mit dem Einkaufswagen die 300 Meter bis zum Boot fahren und werden von einem Boy begleitet, der uns den Wagen schiebt und diesen anschließend wieder zum Geschäft expediert.
Am Abend nehmen wir im Cardo’s Abschied von Evi und Frank, die Morgen zum Ausklarieren nach Vuda Point fahren. Zwar ist auch deren Ziel Vanuatu, sie werden allerdings gleich nach Port Vila, der Hauptstadt, segeln, wo wir wohl frühestens in 4 bis 6 Wochen ankommen werden. Da unser weiterer Weg nach Westen führt, trennen sich hier also definitiv unsere seglerischen Wege. Mit Bier, Wein und Riesen-Pizza begehen wir dieses Event jedenfalls zünftig.
Blick vom Cockpit nach achtern. In der Früh noch Flaute, im Laufe des Tages frischt der Wind merklich auf
Beim ersten Büchsenlicht auf den Steg zum Yoga
Mal wieder ein messbarer Fortschritt. Erstmals gelingt es mir heute, dass sich bei dieser Übung die Fingerspitzen beider Hände berühren
Zeitunglesen beim Frühstück, hier sogar mal in Papierform, denn in der Marina bekommen wir jeden Morgen die Fiji Sun aufs Boot gebracht. Heute lesen wir über das Erdbeben der vergangenen Nacht auf Kadavu, der viertgrößten Insel von Fiji
In der ANZ-Bank in Nadi. Auch die Felices haben hier etwas zu erledigen, was aber deutlich schneller geht, als unser Geldumtausch
Lange Diskussionen an der Kasse im Café. Wie kann es sein, dass eine Kugel Eis 4,95 kostet, und die zweite dann 5,95? Kann man sich doch drüber aufregen, oder? Faktisch ist es so, dass eine Kugel 4,95 kostet und zwei Kugeln 5,95. Es dauert bloß etwas lange, bis darüber Einigkeit herrscht.
Vegetarier werden: Ist das nur ein verpasstes Steak, oder überhaupt ein großer Fehler? Schönes Wortspiel in Englisch.
Mit dem gelben Bus zurück nach Denarau zur Marina
Am Abend müssen wir uns warm anziehen, denn es weht ein kalter Wind. Erstmals in dieser Saison tragen wir lange Hosen. Im Cardo’s haben sie sogar die Heizstrahler aufgedreht.
Montag, 25. Mai 2015
Pfingstmontag - Arbeitstag
Pfingst-Montag, 25. Mai 2015, Denarau Marina, am Steg. Moses poliert das Deck, Diesel tanken per Kanister, 90 A Lichtmaschine nach Reparatur wieder einbauen
Moses, unseren einheimischen Schwarz-Arbeiter, der zur Zeit arbeitslos ist und auf seine Wiedereinstellung bei Quantas am Flughafen von Nadi wartet, haben wir noch einmal zum polieren des Oberdecks bestellt. Er braucht den ganzen Tag, bis er damit fertig ist, aber anschließend sieht es auch wieder fein aus. Als ich ihn um kurz nach acht vom Hard Rock Café abhole, erzählt er mir, dass er gestern Morgen, als ich ihn angerufen hatte, im Gottesdienst war. Er habe gerade um Arbeit gebetet, die er dringend brauche, weil er vier Kinder habe, als das Telefon geklingelt habe. Hat das Beten also was gebracht.
Während Moses auf dem Vorschiff werkelt, laufe ich am Vormittag drei Mal mit jeweils 2 Kanistern zum Fuel-Dock, um Diesel zu holen. 60 Liter wandern in den Schiffstank, 60 Liter kommen in die Bilge als Reserve. Wir hätten zwar auch mit dem Boot an die Tankstelle fahren können, aber bei der Betankung aus Kanistern habe ich mehr Ruhe, um den Sprit zu filtern. Damit ist sichergestellt, dass nur klarster Diesel in den Tank kommt. Wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, denn der Treibstoff ist ausgesprochen sauber. Vom Schleppen kriege ich jedenfalls lange Arme und bis alles eingefüllt bzw. die Kanister wieder ordentlich verstaut und gesichert sind, ist der Vormittag rum.
Wir laden Moses zum Mittagessen ein. Christine hat Krautfleckerl gemacht. Nun stellt sich aber heraus, dass unser Gast/Arbeiter Vegetarier ist. Also muss er sich mühsam die Wurststückchen, die Christine anstelle von Schinkenspeck verarbeitet hat, aus den Nudeln herauspulen.
Wir sind gerade mit dem Essen fertig, als Paul von Yacht Help unsere reparierte Prestolyte Lichtmaschine (der Mechaniker, der das Ding repariert, meinte, das sei eigentlich eine Bosch-Lichtmaschine, auf der nur Prestolyte draufstehe) wiederbringt. Er hat sich überzeugt, dass das Ding funktioniert. Für den Reparaturpreis von 596 Fiji Dollars müssen da extrem viele Arbeitsstunden drinstecken. Ich überlege, ob ich mir die Arbeit antun, und die Lichtmaschinen wieder austauschen soll. Aber wenn ich es nicht mache, fahren wir ein Teil durch die Gegend, von dem ich nicht hundertprozentig weiß, ob es funktioniert. Also stürze ich mich in den anderthalb-Stunden-Job. Mittlerweile habe ich schließlich Routine und es klappt alles plangemäß. Das geht sogar so weit, dass am Ende die weiße LiMa tatsächlich funktioniert. Bei 1100 Umdrehungen schafft sie 55 Ampere. Allerdings wird sie dabei kochend heiß. Ob das normal ist, weiß ich nicht, denn früher habe ich das Ding nie angefasst, wenn es mal etwas mehr leisten sollte. Später starte ich die Maschine dann noch einmal, ohne den Wasserkocher anzuschalten, der 88 A zieht. Wenn die Lichtmaschine weniger leistet, in diesem Fall 5 A, wird sie auch deutlich weniger heiß. Also können wir auch dieses Thema vorerst abhaken.
Am Abend treffen wir uns mit Conny und Wolfgang wieder im Cardos auf einen Drink zum Sonnenuntergang (den wir allerdings nicht sehen können, weil die Gebäude die Sicht versperren) und genießen den lauen Abend.
Der Großteil des Jobs ist erledigt. Die 90 A Prestolyte ist wieder an ihrem Platz und der Funktionstest zeigt, dass die Reparatur erfolgreich war
So weit ich das verstanden habe, sind die Anker neu gewickelt worden und dieses Teil wurde ausgetauscht, weil defekt. Was daran kaputt ist, kann ich nicht entdecken und Paul kann es mir auch nicht erklären. Weil die Reparatur von Yacht Help an einen Fachbetrieb übergeben wurde, und ich mit dem Mechaniker selbst nicht gesprochen habe, fehlen mir halt ein paar Details zu dem Defekt. Interessant ist aber immerhin, dass dieses Ersatzteil hier in Fiji offenbar ohne weiteres verfügbar ist.
Im Salon sieht es mal wieder wie auf einer Baustelle aus
Moses poliert heute alle glatten Flächen an Oberdeck und im Cockpit
Sonntag, 24. Mai 2015
Golfclub-Pizza
Sonntag, 24. Mai 2015, Denarau Marina, am Steg. Pizza im Golfclub, Sundowner im Cardos
Lazy Sunday. Nun, nicht ganz, aber viel mehr als Yoga um Halb sieben auf dem Steg, Wäsche waschen (selber in den Maschinen der Marina) und ein paar Kleinigkeiten aufräumen steht heute nicht auf dem Programm. Zu Mittag spazieren wir eine halbe Stunde bis zum Golfclub, essen dort Pizza (all you can eat) und gehen anschließend durch die Hotelanlagen, die sich nahtlos aneinanderreihen, und deren Strandabschnitte, wieder Richtung Marina. Am Abend treffen wir uns mit Felices und Odins im Cardos, bummeln anschließend noch etwas durch die Geschäfte, die hier teilweise bis 2130 geöffnet haben, und landen dann wieder auf unserem schwimmenden Untersatz.
Irgendwie unscharf? Keine Brille auf? Genau, Christine hatte ihre Brille vergessen und nicht bemerkt, dass die Kamera noch auf SuperMacro eingestellt war
Nach Pizza im Golfclub und Cappuccino in einer Eisdiele wandern wir am Strand und den Hotelanlagen entlang wieder zurück zur Marina
Wedding Chapel mit viel Glas, direkt am Meer
Direkt neben der Hochzeitskapelle bekommen wir für kleines Geld eine gekühlte Kokosnuss
Die Hotelanlagen fließen ohne Abgrenzungen unmittelbar ineinander über. Alle haben einen direkten Zugang zum Wasser, ohne, dass eine Straße dazwischen wäre
Abends im Cardos mit Felices und Odins (samt Gast Rudi)
Samstag, 23. Mai 2015
Wieder nach Denarau
Samstag, 23. Mai 2015, von Vuda Point nach Denarau, 6,5 sm. Schiff wieder im Wasser
Als ich vorm Frühstück die Bugstrahlpropeller wieder montiere, lassen sie sich anschließend nicht mehr drehen, sondern sitzen bockfest. Die Ursache ist schnell gefunden. John hatte etwas zu wenig abgetaped vor dem Malen und so sind einige Lagen Antifouling dorthin gekommen, wo sie nicht hinsollten. Nun habe ich eine halbe Stunde Extra-Arbeit, das Zeug in dem engen Tunnel mit einem Stecheisen wieder runterzukratzen.
Um Viertel vor elf kommt der Travellift zu uns und wir werden angehoben. Nachdem alle Stützen weggenommen sind, bearbeitet Paul himself den Kiel von unten. Abspachteln, schleifen, primern, Antifouling drauf. Ich versuche mich daran, ganz vorsichtig mit einem kleinen Borstenpinsel das Laufrad des Logs mit Antifouling zu versehen. Bin sehr gespannt, ob das was bringt. Wenn wir bisher zwei Tage vor Anker gelegen hatten, war das immer schon so weit zugewachsen, dass man es mit einem Schraubenzieher säubern musste, damit es sich dreht. Und wenn es sich nicht dreht, wird die Bootsgeschwindigkeit durchs Wasser immer mit Null angezeigt.
Um Halb zwölf sind wir wieder über dem Wasser, bleiben aber noch für eine Stunde so hängen, damit das frische Antifouling trocknen kann. Währenddessen trinken wir noch einen Cappuccino im Café der Marina und haben von dort aus einen schönen Blick quer über den Hafen auf den Travellift und unser Zuhause, das noch in der Luft schwebt. Um 1230 schwimmt der Kahn wieder, die Stopfbuchse wird entlüftet, der Motor angeworfen und 5 Minuten später sind wir wieder in freiem Gewässer. Die Lichtmaschine funktioniert und liefert sogar bei 1500 revs fast ihre Nennleistung von 50 Ampère. Über Funk melden wir uns bei der Denarau Marina an und fragen, ob wir schon 2 Tage früher als geplant ans Dock gehen können. Kein Problem, es gibt genügend freie Plätze, wie wir wenig später sehen. Um 14 Uhr liegen wir gut vertäut längsseits an einem Fingersteg auf Platz C16 in Port Denarau.
Da es Süßwasser und einen Schlauch auf den Schwimmstegen gibt, säubern wir erstmal unser Boot, das vom Werftaufenthalt doch ziemlich viel Dreck abbekommen hat, zusätzlich zu der roten Vogelscheiße, die reichlich an Oberdeck verteilt ist. Um 17 Uhr treffen wir uns mit den Felices und Helmut von der Anna X im Cardos auf ein Bierchen, auch die Odins samt Gast Rudi stoßen kurz dazu. Diese Boote liegen im Hafengelände an einer der Moorings.
In den nächsten Tagen wollen wir uns auf die Weiterfahrt nach Vanuatu vorbereiten und Abschied nehmen von Fiji, was uns ganz schön schwer fällt. Sobald sich gegen Monatsende oder Anfang Juni ein günstiges Wetterfenster ergeben sollte, werden wir uns auf den Weg machen.
Links neben uns die Ginger, eine deutsche Amel Super Maramu, mit der wir im letzten Jahr gemeinsam aus Bora Bora ausgelaufen sind. Die Crew hatte Pech und ist in der Lau Gruppe auf ein Riff gelaufen mit der Folge eines Wassereinbruchs. Nun steht das Boot schon seit langer Zeit an Land und wird umfassend repariert.
Im Gespräch mit Paul, dem Manager von Yacht Help, der gelernter Bootsbauer ist und bei schwierigen GFK-Jobs, wie auf dem Nachbarschiff, selbst Hand anlegt.
Und weil seine Jungs am Samstag nicht arbeiten, erledigt er die Restarbeiten bei uns auch persönlich
Das kleine Büro von Yacht Help im Marinagelände
Christine im Gespräch mit der “Chefin” der Amel neben uns
Im langsamen Schrritttempo dem Wasser entgegen
Wir trinken noch einen …
… Cappuccino, …
… während die Gipsy in den Gurten hängt und die Unterwasserfarbe trocknet (der Lift mit unserem Boot ist im Hintergrund klein zu erkennen)
Blick über den Cappuccino auf die Ausfahrt, das Gästehaus, die Zollpier und das Restaurant
Jetzt geht es zurück ins Wasser
Blick nach Westen. Im Hintergrund Malolo und Malolo Lailai
Auslaufen Vuda Point Marina. Hierher werden wir noch einmal zurückkehren, um die Ausklarierungsformalitäten abzuwickeln