Sonntag, 7. Juli 2013

Kanu-Rennen und Ankerwinsch die Dritte

Samstag, 6. Juli 2013, Tahiti, Marina Taina, Pirogen-Regatta nach Moorea, Einbau Ankerwinsch (Fortsetzung)

Obwohl wir gestern spät ins Bett gekommen sind (bei mir war es fast zwei Uhr), stehen wir um sechs Uhr auf, um rechtzeitig einen Bus in die Stadt zu erwischen. Wir müssen gar nicht lange warten und sitzen schon um 10 vor 7 in der Nummer 10. Wir haben also noch eine Stunde Zeit bis zum Start des Auslegerbootrennens nach Moorea. Auch Peter ist tatsächlich aus den Federn gekommen und gesellt sich zu uns. Zum Start sind jede Menge Begleitboote auf dem Wasser und mit Musik und Ansagen wird die ganze Angelegenheit lautstark unterstützt.

Pünktlich um 8 fällt der Startschuss. 80 Kilometer liegen vor den Teilnehmern. Die erste Crew muss 45 Minuten durchhalten, danach dürfen die zwei Mannschaften pro Boot jede Viertelstunde wechseln. Die jeweilige „Freiwache“ ruht sich auf dem Begleitboot aus und steigt von dort im fliegenden Wechsel wieder zu. Die ersten Boote werden nach 6 Stunden zurück erwartet, aber so lange warten wir hier nicht. Vielmehr gehen wir mit dem Österreicher Friedrich, den wir schon mehrmals getroffen haben, zum Frühstücken in unser Lieblingsbüro. Friedrich ist 14 Monate auf Urlaub in der Südsee, reist allerdings meistens mit dem Flugzeug (selten auch mal per Schiff) von Insel zu Insel.

Um 10 geht es retour. Christine zum Carrefour, ich zur Mobil Tankstelle, um unsere Gasflasche vom Füllen abzuholen. Als ich zurück zur Gipsy komme, hat es die Brett-Gangway durch die Bewegung des Bootes von der Auflage auf dem Heckkorb herunterrutschen lassen. Dabei hat die fallende Planke das Gehäuse des Hecklichts abgeschlagen. Die Glühbirne liegt noch an Deck, aber der Plastikdeckel mit der Klarsichtscheibe wird wohl in 17 Meter Tiefe am Grund liegen. Ob ich das noch schaffe? Am Nachmittag traue ich mich dann und mache einen Versuch. Das Wasser ist klar und als ich 5 oder 7 Meter unter der Oberfläche bin, kann ich das Gehäuse am Grund liegen sehen. Also runter und das Ding wieder raufholen. Ging eigentlich ganz gut. Nichts kaputt. Der Deckel lässt sich wieder aufsetzen und gut ist es.

Das Problem mit der quitschenden Ankerwinsch liegt tatsächlich daran, dass das Deck im Bereich der Wellendurchführung nicht gleich dick ist. Auf den 7 Zentimetern, die die Bolzen auseinanderliegen, beträgt der Unterschied glatte 4 mm. Das kantet die Welle und lässt die Kettennuss einseitig auf dem Gehäuse aufliegen, weshalb es diese quitschenden Geräusche gibt. Möglicherweise war das auch einer der Gründe für das Performance Problem der alten Winsch. Ich überlege eine Weile hin und her, bis ich ausgetüftelt habe, wie das Deck von unten zu begradigen ist. Die Basis dafür bildet eine 3 mm GfK-Platte, die von unten mit Epoxy-Spachtel eingeschmiert wird. Für den richtigen Abstand sorgen eingedrehte Schrauben, deren Justierung eine durchaus zeitraubende Geschichte ist. Das waren die nächsten 5 Stunden auf dem Arbeitszettel Ankerwinsch. Jetzt muss das Zeug erst einmal richtig aushärten und dann hoffe ich, dass diese neue Plattform für die Unterdeckseinheit in allen Richtungen rechtwinklig zur Welle steht.

Am Abend sind wir auf der Alua zum Essen eingeladen. Hans von der Onyx ist auch da. Er war den vergangenen (Süd-) Sommer in Neuseeland und kann einiges über die Winde und Verhältnisse dort erzählen. Außerdem hat er die auf dem Weg liegenden Inseln schon besucht und weiß Interessantes für uns Fahrtensegler zu berichten.

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Eine halbe Stunde vor dem Start bringen die Crews ihre Boote zu Wasser

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Eines der zahlreichen Begleitboote vor den Kränen des Hafens

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Unmittelbar vor dem Start, der pünktlich um 8 Uhr erfolgt

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Mit vollem Einsatz werden die Boote schnellstmöglich beschleunigt

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Straßenmusikanten auf dem Weg zum Frühstück in unserem Lieblingsbistro

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Das Brett war von seiner Auflage auf dem Heckkorb abgerutscht und hatte beim runterfallen den Deckel des Hecklichts abgeschlagen, der nun auf dem Meeresgrund in 17 Metern Tiefe liegt. Da ist also ein Tauchgang fällig. Weil ich dafür die Flasche nicht rausholen mag, muss es ohne gehen. Geht auch!

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Korallenbewuchs an der Beton-Pier, die auf Pfählen ruht und etwa 50 Zentimeter unter die Wasseroberfläche reicht. Dieses Bild ist von unserer Badeplattform aufgenommen. Das Wasser ist glasklar

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Mit dieser Konstruktion soll das Deck im Bereich der Wellendurchführung und Verschraubung der Ankerwinsch auf gleiche Stärke gebracht werden

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Auf die Unterseite wird Epoxy-Spachtel draufgekleistert. Die Schrauben sollen dafür sorgen, das der richtige Winkel entsteht. Christine assistiert bei der Epoxy-Arbeit und hat den guten Tip auf Lager, mehrere Lagen Einmalhandschuhe übereinander anzuziehen. Saubere Hände gibt es dann ganz schnell, indem man die oberste Lage Handschuhe abzieht.

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So sieht das Ganze nach der Montage von unten aus. Die kleinen Holzspatel mit der Schraube in der Mitte bauen Druck auf, damit alles an Ort und Stelle bleibt.

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