Montag, 22. Juli 2013

40 Knoten Fallböen vor Fare

Sonntag, 21. Juli 2013, Huahine, Ankerplatz vor Fare, starke Fallböen bis 40 Knoten

Von der Felice Crew wissen wir, dass hier sonntags Totentanz angesagt ist (sprich, alle Läden bis auf den Super U, Restaurants, Bars haben geschlossen. Also bleiben wir an Bord, was sowieso besser ist, denn die Fallböen pfeifen regelmäßig von den Bergen herunter und erreichen dabei bis zu 40 Knoten (Windstärke 8). Ein französisches Stahlboot hinter uns geht auf Drift und kommt dabei einer anderen französischen Yacht zu nahe, so dass diese bei einem kräftigen schwojen zur Seite vierkant in die Stahlyacht knallt und anschließend an dieser entlangschrammt. Einige andere Yachten gehen ankerauf und entweder an andere Ankerplätze, wie die Spruce, oder segeln nach Raiatea hinüber.

Wir stecken noch 10 Meter Kette, denn nun haben wir den Platz dafür. Anschließend gehe ich noch mal schnorcheln bzw. tauchen und sehe mir das Ganze am Grund an. 30 Meter vorm Schiff liegt ein flacher, kleiner Korallenblock, unter dem die Kette hin und wieder hängenbleibt. Wenn sie sich dann beim schojen nach Steuerbord darunter befreit, gibt es immer einen ordentlichen Ruck im Schiff. Ist nicht schön, aber der Ankerplatz, an dem jetzt Spruce und Flapjack liegen, hat zwar weniger starke Fallböen, ist aber mit 24 Meter ziemlich tief. Da kann man nicht mehr feststellen, ob dort unten Korallenblöcke am Grund liegen. Also entscheiden wir uns, hierzubleiben. Für eine Nacht wird es wohl noch gehen. Wenn morgen das Wetter halbwegs trocken aussieht, wollen wir nach Raiatea rüber. Heute regnet es nämlich relativ häufig und es ist den ganzen Tag bewölkt. Laut Wetterbericht soll es die nächsten 5 Tage mehr oder weniger so bleiben, jedenfalls der Wind bleibt bei Bft 6 und die Wellenhöhe bei 4 m.

Übrigens gibt es auch Ausnahmen, was die Freundlichkeit der Bevölkerung betrifft. Aber nehmen wir mal an, dass es ohnehin ein nicht Einheimischer ist, dem ein Grundstück mit Haus direkt am Wasser gehört. Der mag es offenbar gar nicht, wenn man zu dicht vor seinem Anwesen ankert. Die mildere Variante ist offenbar, dass er die Leute auffordert, sich zu verziehen. Er behauptet, das Wasser vor seinem Grund gehöre ihm (was nach französischem Recht aber nicht sein kann). Wenn die Crews seiner Aufforderung nicht Folge leisten, schießt er wohl gern mit dem Luftgewehr auf die Boote. Einige Yachties haben berichtet, dass sie das Aufschlagen der Kugeln und später die Schäden im Lack/Gelcoat und die Bleikugeln gefunden haben. Nun, wir sind weit genug weg von diesem Grobian.

P7212444

Die rote Yacht ist schätzungsweise 20 Meter gedriftet und damit dem weißen Boot zu nahe gekommen. Eine halbe Minute  vor dieser Aufnahme ist jedenfalls die weiße Yacht im rechten Winkel in die rote geknallt und dann parallel an ihr entlanggeschrammt. Die Verursacher der Misere sind dann ankerauf gegangen und südwärts gefahren. Die Kette musste per Hand aufgekurbelt werden und am Ende hing ein Danforth Sandanker, der als Standardanker meines Erachtens völlig unzureichend ist. Vielleicht hatten die auch zu wenig Kette draußen. Um einen eventuellen Schaden am anderen Boot haben sie sich jedenfalls nicht gekümmert. Es muss zumindest ein paar Kratzer gegeben haben, denn später sehen wir den Skipper aus dem Dinghy heraus  mit Politur an der Bordwand arbeiten.

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