Samstag, 20. April 2013

Galapagos - Marquesas, 5. Seetag

Freitag, 19. April 2013, Galapagos - Marquesas, 5. Seetag, 139 sm, noch 2479 sm, herrlicher Segeltag, Gegenstrom, Fieber geht zurück

Ein herrlicher Segeltag! Vier Beaufort aus Südost und blauer Himmel, getupft mit vereinzelten, kleinen Passatwölkchen. Als ausgesprochene Gemeinheit empfinden wir, dass während des ganzen Tages eine Strömung offenbar nach Nordosten setzt, die unser Fortkommen bremst und unser etmal heute um 8 Meilen reduziert. An der Segelstellung und der Hydrovane verstellen wir nichts, heute läuft alles von selbst. Unsere Segelführung mit drei Tüchern (Genua, Kutter u. gerefftes Groß) bewährt sich auf dem Halbwindkurs. Außerdem sieht das aus dem Cockpit toll aus. Wir machen gute 6 Knoten durchs Wasser, haben relativ wenig Krängung und wegen des seitlich einfallenden Windes ein relativ ruhiges Schiff, so weit man das bei 2,5 bis 3 m hohem Schwell und Welle sagen kann.

Die Bedingungen sind also ganz gut, um sich um seine Wehwehchen zu kümmern. Ich versuche, viel zu schlafen. Auch während meiner Wachen lege ich mich in den Salon und mache mal für 20 Minuten die Augen zu, bevor ich kurz an Deck gehe und einen Rundumblick nehme. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass uns hier andere Fahrzeuge begegnen. Segler sind in derselben Richtung unterwegs und Schifffahrtsrouten kreuzen wir hier nicht. Falls es doch einmal Hochseefischer in der Nähe geben sollte, werden die ihr Radar und/oder AIS eingeschaltet haben. Von beidem würden wir mit großem Vorlauf durch Echomax oder AIS alarmiert.

Mein Fieber geht im Laufe des Tages etwas zurück und vor meiner jetzigen Mitternachtsschicht von null bis drei Uhr wache ich schweißgebadet auf. Vielleicht war es das ja schon mit der erhöhten Temperatur. Die Ohrenschmerzen sind noch latent vorhanden. Möglicherweise komme ich doch nicht daran vorbei, Antibiotika zu nehmen. Ulrike, die Ärztin und Seglerin ist (die übrigens in ein paar Wochen selbst zu einem Langzeittörn aufbricht), unterstützt uns bei der Entscheidungsfindung per email.

In unseren täglichen Funkrunden mit dem Beagle Net bekommen wir heute auch Kontakt mit Martin von der Lupa, der einige Tage vor uns in Galapagos aufgebrochen und nun 250 Seemeilen westlich von uns ist. Die Aluas sind noch in San Cristobal und wollen am Samstag oder Sonntag starten. Kay soll heute endlich seine Wanten kriegen.

Zu Mittag macht Christine Planteens mit Käse, was auf Galapagos so etwas wie ein Nationalgericht zu sein scheint. Zwar können wir die Kochbanenscheiben nicht in eine Friteuse werfen, aber in der Pfanne gebraten schmecken sie auch gut. Noch können wir hinsichtlich unseres Obst- und Gemüsebestandes aus dem Vollen schöpfen. Aber die Bestände schrumpfen schon sichtbar.

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