Dienstag, 1. Januar 2013

Silvester

Montag, 31. Dezember 2012, Curacao Marine, Silvester in Punda und Otrabanda

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Und wieder mal geht es mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Im Albert Hejn ist es ziemlich voll, offenbar wollen viele Menschen noch mal ordentlich für den Abend vorsorgen. Nachmittags beschäftige ich mich mit administrativen Arbeiten am PC, den ich mir mit ins Cockpit nehme. Den ganzen Tag über ist rings um mich herum ein permanentes Getöse der krachenden Böller zu hören. Auch das Feuerwerk beginnt schon mit einbrechender Dunkelheit.

Als ich um 20 Uhr Richtung Downtown marschiere, wandere ich über rote Teppiche, bestehend aus den zerborstenen Fetzen ehemaliger Stakkato-Kracher. Es sieht aus, wie nach einer Schlacht, aber wohlgemerkt: Vor der Schlacht, denn die geht ja eigentlich erst um Mitternacht los. Ich wandere etwas herum, um mir ein passendes Lokal auszusuchen. Die Straßen sind noch relativ leer, auch auf der schwimmenden Fußgängerbrücke bin ich fast allein unterwegs. Nein, in Otrabanda gefällt es mir doch nicht so gut, also wieder zurück über die Brücke. Ich will mich doch am liebsten direkt an den Pier am Kanal setzen. Finde sogar einen freien Tisch, erfahre dann aber, dass die Küche schon geschlossen hat. Es ist mittlerweile kurz nach neun und ich kriege langsam Hunger. Also ziehe ich weiter und steuere auf ein bekanntes Lokal in der Nähe zu. Aber Fehlanzeige: Alles geschlossen. Das gibt’s doch nicht. Na gut, also weiter zur Waterfront, da ist ja schließlich ein Restaurant neben dem anderen. Oh, auch alle dicht. Mensch, denke ich mir, Du wirst doch nicht an Silvester verhungern müssen. Also will ich wieder über die Fußgängerbrücke auf die andere Seite. Aber die Brücke wird gerade geöffnet. Offenbar für länger, denn sie schwingt komplett auf. Mittlerweile sind jede Menge Menschen auf der Brücke und die bleiben auch während des Öffnens drauf! Es gibt am offenen Ende keine Sicherung. Aber das macht hier nichts. Wird schon nichts passieren.

Also auf die Fähre und mit dieser über den Kanal. Im ersten noch offenen Lokal ist alles besetzt. Also weiter. Schließlich lande ich im alten Fort im 2. Stock auf einer Terrasse eines Lokals, dass ich eine gute Stunde zuvor schon einmal verworfen hatte. Außerdem ist jetzt kein Platz mehr frei. Zwei junge Pärchen laden mich zu sich an den Tisch ein. Die beiden couples – jeweils so Anfang 20 - hatten sich auch gerade erst kennengelernt. Zwei sind Kalifornier, die anderen kommen aus Kanada, wobei das Mädel aber Deutsche ist. Um Viertel vor Elf habe ich dann auch was zu Essen vor mir stehen, eine viel zu große Portion Mixed Grill. Und wenn sie mir dieselbe 10 Minuten früher geliefert hätten, wäre das Fleisch auch nicht so trocken gewesen. Aber man hat einen tollen Ausblick auf das Schottegat und die beleuchtete Fassadenfront von Punda.

Um halb Zwölf bin ich dann wieder unterwegs. Die Brücke ist mittlerweile gerammelt voll. Viele Menschen sitzen auf dem Boden oder sind mit kompletten Campingausrüstungen da. Stühle, Klapptische, Eisboxen, Getränke. Ganze Großfamilien hocken so auf der Brücke und auf den beiden Seiten des Kanals. Das Spektakel beginnt schon 10 Minuten vor Mitternacht und währt lange. Es ist beeindruckend, vor allem auch deshalb, weil sich der Schein der Raketen so schön im Wasser spiegelt. Um Ein Uhr bin ich wieder an Bord zurück und immer wird noch geknallt und geschossen. Einen schöne Rundumblick habe ich ja immer oben vom Berg, kurz bevor es zur Marina hinuntergeht. Überall am Horizont ziehen nach wie vor die Silvesterraketen ihre bunten Feuerstreifen durch den Himmel.

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So sehen die Straßen an Silvester bereits um 20 Uhr aus. Im Vorfeld wurde mindestens so viel verfeuert, wie um Mitternacht, wahrscheinlich sogar deutlich mehr
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Otrabanda bei Nacht
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Gegen 21 Uhr ist es noch relativ leer auf den Straßen
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Punda und die Fußgängerbrücke. Diesen Blick hat man von dem Lokal, wo ich dann schließlich nach langem Suchen etwas zu Essen bekomme
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Live Musik auf den Straßen und große Count Down Tafel
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Sit in auf der Fußgängerbrücke
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