Mittwoch, 30. Januar 2013

Im Paradies

Samstag, 19. Januar 2013, angekommen im Paradies, von Porvernir zu den Coco Bandero Cays (Olosicuidup), 22 Seemeilen

Das Lobster-Essen gestern abend war ein voller Erfolg. Nachdem die Viecher den Tag über im Eimer zubringen mussten, waren sie am Abend, obwohl sie im Salzwasser lagen, schon hinüber. Es gab also kein Gespaddel mehr im kochenden Wasser. 5 Minuten kochen reichen aus bei dem Mini-Format. Dann raus aus dem Topf, mit dem Bauch auf das Schneidebrett, und dann längs durchgeschnitten. Dafür braucht es schon ein großes, scharfes Messer. Christine hatte zwei verschiedene Saucen dazu gemacht, eine auf Kräuterbutter-, eine auf Ölbasis, beide mit viel Knoblauch. Dazu etwas Gemüse und frisch gebackenes Brot von Nelly sowie 2 Flaschen Weißwein aus dem Kühlschrank. Fast wie im Gourmettempel, nur bessere location. Die nächste Steigerung dieser Nummer liegt darin, die Lobster auch noch selbst zu fangen (was hier in den San Blas aber verboten ist).

Wir sind erstaunt, wie windig es heute morgen ist. Fast 20 Knoten blasen uns um die Ohren. Um 10 gehen wir ankerauf, diesmal mit vertauschten Rollen. Wir haben ja seit neuestem Headsets, die eine permanente Funkverbindung zwischen uns herstellen, man also miteinander reden kann, ohne irgendwelche Tasten drücken oder ein Gerät in der Hand halten zu müssen. Deshalb nehme ich mal den Anker raus und gebe vom Bug aus an Christine Ruder- und Maschinenbefehle. Das geht dann in etwa so: „Backbord 10, … Maschine voraus Leerlauf, … Mittschiffs, … Hart Steuerbord, … Maschine Stopp, Mittschiffs, ..“ usw. Das klappt hervorragend. Auf diese Art behalten wir immer den Bug im Wind und können es so steuern, dass die Kette gerade nach unten hängt und die Ankerwinsch das Boot also nicht zum Anker ziehen muss, wofür sie nämlich nicht ausgelegt ist.

Nach 4 Stunden Segeln am Wind unter Kutterfock und gerefftem Groß bei Windstärke 4 bis 5 auf meistens sehr ruhigem Wasser (weil das Außenriff die großen Wellen bricht), erreichen wir unser heutiges Ziel, die Coco Bandero Cays. Im Bauhaus ist dieser Platz so beschrieben: „The anchorages in the eastern part of Coco Bandero are of breathtaking beauty …“ Atemberaubend schön! Ja, das stimmt tatsächlich. Hier haben wir wirklich das Gefühl, im Paradies angekommen zu sein. Wir liegen in einer engen Durchfahrt zwischen drei unbewohnten, kleinen (vielleicht 80 m Durchmesser), palmenbestandenen Sandinseln, zusammen mit nur wenigen anderen Yachten, total geschützt vor Wind und Wellen. Die nächsten bewohnten Inseln sind meilenweit entfernt. Die Alua ankert wenige Meter neben uns. Vielleicht werde ich morgen einmal versuchen, ein Foto via Satellit in den blog zu bringen. Aber wahrscheinlich gibt es von dieser Stelle auch schon tolle Fotos auf google earth, wenn man weit genug hineinzoomt.

Heute gehen wir erstmal ausgiebig schwimmen und schnorcheln. Dann trinken wir in aller Gemütlichkeit einen Kaffee an Deck. Die downside des Windschutzes hinter den Palmen kriegen wir schon vor dem Dunkelwerden zu spüren. Wir werden von irgendwelchen unsichtbaren kleinen Biestern gebissen. Hoffentlich lassen die sich von unseren Mittelchen in Zukunft davon abhalten.

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Damit alle 11 Langusten in den Topf passen, werden ihnen zuvor die langen Fühler mit der Blechschere abgeschnitten

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Keinesfalls zu lange kochen. Nach dem Kochen längs durchschneiden

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Dann Kräuterbutter oder eine Knoblauchsauce drauf. Schmeckt super.

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Fast wie auf einem Binnesee. Wenig Welle, ruhiges Segeln. Am Wind mit speeds zwischen 6 und 7 Knoten

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Auf diesem 22 Meilen Törn passieren wir mehrere bewohnte und unbewohnte kleine Inseln

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leider ist es heute sehr bewölkt

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Einsteuerung ins Paradies. Wir ankern in Lee dieser kleinen Insel mit Namen Olosicuidup, die zu den östlichen Coco Bandero Cays gehört

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