Samstag, 03. Jänner 2015, NZ. Von Oamaru über Moeraki (Boulders) nach Dunedin (Albatrosse). 184 km.
Wir kommen erst um halb Zehn los, aber heute haben wir auch nicht so viele Kilometer vor uns. Auf der Strecke nach Dunedin, der zweitgrößten Stadt auf der Südinsel mit etwa 100.000 Einwohnern plus 20.000 Studenten, kommen wir an Moeraki vorbei, wo man sich die kugelrunden Felsbrocken am Strand anschauen soll. Wir haben Glück, denn wir kommen bei Niedrigwasser dort an und können also direkt bis zu den etwa 50 Kugeln gehen, die bei Flut zumindest in knietiefem Wasser liegen können. Die Entstehung ist nicht völlig klar, man nimmt aber an, dass sie nicht vom Wasser geformt wurden, sondern organisch, ähnlich wie bei der Entstehung einer Perle, um einen Kern herum gewachsen sind.
Nach einer ausgedehnten Besichtigung mit vielen Fotos und einem längeren Strandspaziergang fahren wir weiter bis Dunedin, der schottisch anmutenden Stadt an der Küste, die für sich den schönsten Bahnhof der Welt reklamiert (könnte stimmen). Wir fahren aber erst einmal hindurch und bis ans Ende der vorgelagerten Halbinsel Otago Peninsula, dem Taiaora Head, wo es Albatrosse, Seelöwen und die vom Aussterben bedrohten Gelbaugenpinguine zu besichtigen geben soll. Die etwa 20 Kilometer, die wir auf der Peninsula fahren, führen in engen Kurven direkt am Wasser entlang. Christine befürchtet permanent, ich würde zu weit links fahren, und das Auto ins Wasser steuern. Die Straße ist aber so schmal, dass es nicht anders geht.
Am Taiaora Head gibt es ein Visitor Center, das sich ausschließlich den Albatrossen widmet, diesen größten Vögeln mit Spannweiten von über 3 Metern. Wir schließen uns für 45 NZ-Dollar einer Führung an, die von einer etwa 80 jährigen Dame durchgeführt wird und in einem verglasten Lookout endet, von wo aus wir mehrere brütende Albatrosse beobachten können. Die Weibchen legen alle zwei Jahre ein einziges Ei. Allerdings sind wir etwa 15 Meter entfernt. Es gibt zwar Ferngläser, aber für gute Fotos sind die großen Vögel zu weit weg. Wir bekommen leider auch keinen fliegenden Albatros zu Gesicht. So gesehen fanden wir dann den Eintritt in Höhe von 30 Euro pro Person etwas überzogen. Aus diesem Grund schenken wir uns auch die Pinguin-Tour (später erfahren wir, dass man auch dort nicht nah heran kommt) und schauen uns statt dessen lieber die Seelöwen an, denn das kostet nichts und man bekommt sie hautnah zu Gesicht. Interessanterweise sehen sie ganz anders aus, als diejenigen, denen wir in Galapagos zu hunderten begegnet sind.
Gegen halb Sechs erreichen wir den Campingplatz in Dunedin, der sehr gepflegt und gut ausgestattet ist. Heute gibt es Salat und Penne Rigate mit Pesto rosso. Weil wir in der Gemeinschaftsküche kochen, treffen wir zwei Steirer, die ebenfalls mit einem Camper unterwegs sind. Österreicher sieht man hier nicht viele, aber deutsche Stimmen hören wir täglich mehrmals.
Die Moeraki Boulders, insgesamt etwa 50, mit Durchmessern von bis zu 2 Metern. Sollen um die 4 Millionen Jahre alt sein. Man sieht sie hier in verschiedenen Stadien des Zerfalls
Ich versuche es mit Anlauf von links und auch von rechts. Aber der Stein ist zu glatt oder die Schuhsohlen zu sandig. Diese Kugel schaffe ich jedenfalls nicht, …
… jedoch eine andere. Aber die hat auch so etwas wie angebaute Treppenstufen
Auf der Otago Peninsula
Albatrosse sind riesige Vögel mit 3 m Spannweite
Auf diesem Hang gibt es derzeit etwa 30 Nester. Zum Abheben brauchen die Albatrosse viel Wind. Die Spezies ist vom Aussterben bedroht. Weltweit gibt es etwa noch 20.000 von ihnen. Nirgendwo sonst kommt man als Normalsterblicher näher an die Tiere heran. Nur Prinz Charles, wie ein Foto zeigt, durfte mit den Rangern direkt bis ans Nest eines brütenden Vogels heran
Brütender Albatros (kann sowohl Weibchen wie Männchen sein, man löst sich ab)
Neben den Riesenvögeln gibt es natürlich jede Menge Möwenarten hier am Taiora Head
Diese Seelöwen sehen ganz anders aus, als die von Galapagos. Das Fell scheint viel borstiger zu sein
Diese Algen sehen fast aus wie Riesen-Balolo
Aus dieser kleinen gelben Kiste spricht unser GPS-gestützter Reiseführer. Man stellt das Autoradio auf 102,9 Mhz ein und erfährt jede Menge interessante Details über die Orte, die man gerade passiert oder auf die man zusteuert. Wenn die Erna (so heißen bei mir alle Stimmen, die aus Computern kommen) gerade mal nichts zu erzählen hat, läuft Musik.
Der Bahnhof von Dunedin soll der schönste der Welt sein. Könnte ja wohl stimmen
Unser Campingplatz in Dunedin. Die Küche ist praktischerweise gleich in der Nähe unseres Autos
Heutige Strecke von Oamaru über Moeraki auf die Otago Peninsula und zurück nach Dunedin. Insgesamt 184 km
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