Freitag, 21. November 2014

Sandspit

Montag, 17. November 2014, Fulaga, Fiji. Wir verlegen unseren Ankerplatz in den Osten der Lagune

Um kurz nach Acht macht Joe mit seinem Longboat an uns fest. Wir hatten uns für 7 Uhr Fiji-time (wobei uns Tara gleich gesagt hatte, Fiji-time könne auch 8, 9, oder sogar 10 Uhr bedeuten) verabredet, gemeinsam zu einem anderen Ankerplatz zu fahren, wobei uns Joe einen sicheren Weg durch die Pilzköpfe zeigen will. Wir schleppen sein Boot nach und vom Bug aus macht er durch Zeichen deutlich, wo es langgehen soll. Unser Ziel, dass nur 1,3 sm Luftlinie, aber 2,5 sm Fahrtstrecke entfernt liegt, kennen wir schon, denn dort hatten wir bereits zum Balolo-Fischen festgemacht.

Der Ankerplatz vor dem Sandspit ist grandios. Überall sandiger Untergrund und 5 Meter Wassertiefe auf großer Fläche ohne Bommies. Nichts erinnert hier mehr an Zivilisation. Natur pur. Keine einzige Antenne, kein Telegrafenmast, kein Müll, keine anderen Segler. Selbst vom Dorf ist hier nichts mehr zu sehen und zu hören (auch an unsererem vorherigen Platz hat letztlich nur die Wellblechhütte am Strand, in der früher einmal Copra getrocknet wurde und wo heutzutage die Waren des Versorgungsschiffes zwischengelagert werden, daran erinnert). Da es zu 100 Prozent ausgeschlossen ist, dass hier nachts jemand auftaucht, verzichten wir an diesem Platz sogar auf das Ankerlicht.

Da Christines Fuß kein Salzwasser mehr abbekommen sollte und sie seit heute Antibiotika nimmt, mag sie nicht mit zum Strand und so fahre ich allein, um Fotos zu machen. Zu Mittag essen wir das, was wir gestern von Tara mitbekommen hatten, also Balolo-„Frikadellen“, Breadfruit und Cassava. Den Nachmittag verbringen wir an Deck mit Mittagsschlaf und Lesen. Zwischendurch gibt es Kaffee und ausgesprochen gelungenen Bananen-/Schokokuchen, den Christine heute Morgen frisch gebacken hatte.

Langsam machen wir uns auch Gedanken über die Rückfahrt und vorsichtshalber haben wir uns von Joe schon verabschiedt. Da wir immerhin in der Cyclone-Season unterwegs sind, wollen wir nicht zu lange bleiben. Obwohl es natürlich die Option gibt, auf dem Weg andere Inseln „mitzunehmen“, werden wir wahrscheinlich wieder auf direktem Weg zurückfahren. Da wir in diesem Fall frühmorgens losmöchten, um möglichst mit einer Nacht auszukommen, aber ungern bei ablaufendem Wasser aus dem Pass wollen, werden wir mit dem Start wohl bis Donnerstag warten müssen, falls das Wetter uns dann gesonnen ist.

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Joe steht am Bug und weist uns den Weg innerhalb der Lagune. Sein Longboat schleppen wir nach

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Wir nähern uns der Sandzunge, die vielleicht zweihundert Meter vom Ufer weg führt. Auf der rechten Seite geht es dann gleich steil auf 5 Meter Wassertiefe hinunter

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Die herzliche Verabschiedung haben wir an Bord gehabt, jetzt wird noch einmal gewunken. Falls wir es uns nicht noch anders überlegen oder nochmal mit dem Dinghy zurückfahren, werden wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Leben nicht mehr wiedersehen

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Blick nach Norden zur Ausfahrt aus der Lagune. Bei Hochwasser steht der Sandstreifen knapp unter Wasser

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Ein traumhafter Platz. Schöner geht’s kaum noch

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diese Hügelchen werden wohl von Krabben geschaufelt worden sein

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Man kann das Zoom noch so weit aufziehen und selbst wenn es eine 360 Grad-Linse gäbe: Es wäre niemals ein zweites Boot mit auf dem Bild, weil wir die einzigen im ganzen Atoll und vermutlich derzeit sogar auf allen Lau-Inseln sind.

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Der kleine Anker hält unser Dinghy

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