Montag, 3. November 2014

Nähmaschine

Montag, 03. November 2014, Savusavu Marina, Fiji. Ein Tag mit der Nähmaschine

Schneiderarbeiten sind immer eine größere Aktion an Bord. Das beginnt schon damit, die Nähmaschine aus den Tiefen unserer großen Backskiste hervorzuholen. Polster müssen zur Seite geräumt und jede Menge Kisten und Schachteln mit Medikamenten und anderem Zeugs umgestaut werden, um überhaupt an das Ding ranzukommen. Wenn die Maschine dann mal auf dem Tisch steht, soll es sich auch lohnen.

Ganz dringend müssen wir einen Reißverschluss in der Mitte des Biminis neu annähen, denn der Faden löst sich gerade in die Bestandteile auf, weil er mittlerweile zu viel UV-Licht abgekriegt hat. Nach fast 12 Jahren ist das auch nicht wirklich erstaunlich. Das große Stück Tuch, etwa 2 mal 4 Meter, unter den Arm der Maschine zu kriegen, ist gar nicht so einfach. Man muss es aufrollen, dann geht es. Nach dem Bimini kommt das größere Projekt an die Reihe: Damit es seitlich nicht mehr ins Cockpit regnen kann, wollen wir uns zwei „Vorhänge“ nähen. Auch diese Stücke werden relativ groß, aber zumindest müssen wir hier nicht mittendurch nähen. Wir sind einige Stunden damit beschäftigt, weil wir immer wieder anpassen gehen müssen. Auch das Abstecken mit Nadeln ist mühsam, weil der Sunbrella-Stoff ziemlich fest und dick ist. Schließlich sind wir aber ganz zufrieden mit unserem Werk, auch wenn wir heute nur die Steuerbordseite geschafft haben. Wir lassen die Nähmaschine einfach auf dem Tisch stehen, dann fällt Morgen der zweite Teil leichter.

Um Sicherheit zu erhalten, dass wir einen Vollkreis mit dem Boot an der Mooring schwingen können, ohne zu sehr ins flache Wasser zu kommen oder an den einzelnen Korallenblock ostwärts zu stoßen, gehe ich am späteren Nachmittag mit einer 30 Meter langen Leine ins Wasser, knote das Ende in 5 Meter Tiefe an den Ketten der Mooring fest und schwimme Richtung Osten. Als die Leine zu Ende ist, sind es noch etwa 10 Meter bis zur Flachwassermarkierung. Also, alles im grünen Bereich.

Zum Sundowner bekommen wir heute tatsächlich Sonne und da wir jetzt Sommerzeit haben, ist es nach 17 Uhr noch mehr als 2 Stunden lang hell. Obwohl uns die Uhrzeit ja eigentlich vollkommen egal sein könnte, richten wir uns doch mehr oder weniger danach und insofern genießen wir tatsächlich die Zeitumstellung, was für uns in diesen Breiten etwas Neues ist, denn in der Südsee und auch in der Karibik hatten wir das bisher nicht gehabt.

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Wo wir die Nähmaschine schon ausgepackt haben, werden auch gleich noch ein paar Handtücher bearbeitet, die an den Rändern schon beginnen, auszufransen

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Die Naht dieses Reißverschlusses löst sich auf und muss neu gemacht werden.

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Das große Tuch ist sperrig, aber wenn man es aufrollt, lässt es sich doch ganz gut durch die Maschine schieben

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Das Sunbrella-Material hatten wir neulich in Denarau gekauft, so wie auch den UV-festen Faden. Die Rolle ist aber so groß, dass sie vom Halter der Nähmaschine herunterfallen würde. Also müssen wir uns was anderes einfallen lassen. Eine Klemmzwinge an der Trennwand der Lebensmittelschapps muss als Halter fungieren. Und das geht gut.

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Die Steuerbordseite ist fertig. Nun warten wir auf den nächsten Regen, um zu testen, wie trocken es denn nun bleibt, wenn sich das Boot am Anker im Wind dreht, und dieser dabei auch mal von der Seite kommt

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Da der Vorhang Sicht und Durchzug beeinträchtigt, sollte er schnell entfernt werden können. Einfach nach oben aufrollen und mit zwei Klettbändern fixieren. Geht ganz flott.

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